Muhammet Altin zieht seine Schuhe aus, stellt sie in das Regal und betritt vorsichtig den weichen, blauen Teppich im Gebetssaal. Ehrenamtlich führt er seit 2010 Besucher durch die Lauinger Moschee. „Uns ist der interkulturelle Austausch wichtig“, sagt er. Ihre Türen würden die Moschee für Interessierte gerne öffnen.
Welche Fragen Besucher am meisten beschäftigen
Bei seinen Führungen werde er am häufigsten gefragt, warum Frauen und Männer getrennt beten müssten. Dann erkläre er: „In der Gemeinde beten wir immer getrennt, zuhause gemeinsam.“ Beim Gebet, das bis zu fünfmal am Tag stattfinden könne, würden die Muslime Schulter an Schulter stehen. Die Frauen im hinteren Teil des Gebetssaals, die Männer im vorderen Bereich. Wer den Raum betreten möchte, muss zuvor seine Schuhe ausziehen.
„Hier ist alles in blau gehalten“, erzählt Altin weiter und dreht sich im Saal. Eine konkrete Farbauswahl gebe es bei Moscheen nicht. „Die Gemeinde muss sich wohlfühlen.“ Anders als bei katholischen Kirchen seien hier keine Bilder oder Statuen von Tieren und Menschen erwünscht. Stattdessen sind die Decken mit Versen aus dem Koran gestaltet.
Wie eine Moschee aufgebaut ist
Außerdem gibt es verschiedenen Stationen: eine Gebetsnische, eine Predigtkanzel, einen Lehrstuhl, eine Kuppel und das Minarett. „Das ist eine Besonderheit“ sagt Altin. In Süddeutschland sei es die erste Moschee mit Kuppel und Minarett. Besucher dürften ihn alles fragen. „Ich bin da sehr offen und möchte tolerant sein“, betont er. Wenn man eine Religion nicht kennen würde, könne man auch nicht alles wissen. Bis zu 30 Schulklassen im Jahr, würden die Moschee besichtigen. Über das große Interesse freut man sich in Lauingen besonders, sagt Altin.
Hier gelangen Sie zur Webseite der Lauinger Moschee.
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