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Lauingen: Lauingen bekommt ein neues Einkaufszentrum

Lauingen

Lauingen bekommt ein neues Einkaufszentrum

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    So soll das neue Einkaufszentrum im Gewerbegebiet Dillinger Straße Nord in Lauingen nach den Vorstellungen der Hahn-Gruppe aussehen. Dort sollen sich ein Edeka, ein dm-Drogeriemarkt und der Discounter Lidl niederlassen. Das linke Gebäude mit Gründach im Vordergrund könnte den Bereich Gastronomie abdecken.
    So soll das neue Einkaufszentrum im Gewerbegebiet Dillinger Straße Nord in Lauingen nach den Vorstellungen der Hahn-Gruppe aussehen. Dort sollen sich ein Edeka, ein dm-Drogeriemarkt und der Discounter Lidl niederlassen. Das linke Gebäude mit Gründach im Vordergrund könnte den Bereich Gastronomie abdecken. Foto: Hahn-Gruppe

    Im Gewerbegebiet Dillinger Straße Nord in Lauingen soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. Investor ist die Hahn-Gruppe aus Bergisch Gladbach, die bereits vor vier Jahren im Osten der Albertus-Magnus-Stadt ein 35000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft hat.  Im Stadtrat kam es zu einer Kampfabstimmung, ob man dem Konzept zustimmen will.

    Im Süden des Areals soll auf einer Fläche von etwa 18000 Quadratmetern (Verkaufsfläche 3500 Quadratmeter) Handel angesiedelt werden, im verbleibenden Rest in Richtung Bahn klassisches Gewerbe. Die Pläne für das neue Einkaufszentrum haben die Projektentwickler Kio Tindl und Stephanie Szyrba von der Hahn Fonds Invest GmbH am Dienstagabend den Lauinger Stadträten präsentiert. Vor dem Grundsatzbeschluss zur Ansiedlung entwickelte sich eine kontroverse Debatte, und bei der Abstimmung gab es am Ende ganz ungewöhnliche Konstellationen.

    Edeka, Lidl und dm-Drogeriemarkt sind im Gespräch

    Projektentwickler Tindl informierte, dass sich in dem Einkaufszentrum in der Nähe des Kreisels am Schlösslekeller ein Vollsortimenter, beispielsweise Edeka, auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern niederlassen soll. Der Discounter Lidl will seinen nicht weit entfernten Standort im Gewerbegebiet aufgeben und sich dort auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern neu ansiedeln. Außerdem soll ein Drogeriemarkt, von dm war die Rede, das Angebot abrunden. Die Auswirkungen auf den bestehenden Müller-Markt im Lauinger Zentrum stufte Tindl als gering ein. Generell soll der „Kaufkraftabfluss in andere Städte gestoppt werden“.

    Neben den Parkplätzen mit E-Ladestationen soll auch ein eigener Gastronomie-Kubus mit einer Fläche von etwa 600 Quadratmetern gebaut werden. Projektentwicklerin Szyrba sagte, dass ökologischen Aspekten vielfach Rechnung getragen werde. Das Grundstück soll von großzügigen Grünzonen umschlossen werden, auf dem Parkplatz umfangreiche Pflanzungen stattfinden. Gründächer sind ebenso geplant wie eine „Bienenweide“ und ein 500 Quadratmeter großer Bike-Park. Die Architektur werde zurückhaltend sein. Und Tindl sagte: „Wir werden 18 bis 20 Millionen Euro in den Standort Lauingen investieren.“

    Bürgermeisterin Müller: Keine einfache Entscheidung

    Bürgermeisterin Katja Müller (CSU), die für das Projekt stimmte, sagte, die Sache sei keine einfache Entscheidung. Der CAP-Markt im Zentrum müsse unbedingt bestehen bleiben. Andererseits gehe es darum, ein attraktives Gewerbegebiet zu schaffen. „Und Edeka wäre eine gute Ergänzung.“

    Die CSU-Fraktion folgte dem Abstimmungsverhalten der Rathauschefin aber nicht. Vorsitzender Markus Hoffmann sagte zwar, er habe schon viele Konzepte für dieses Gewerbegebiet gesehen. Und der Entwurf der Hahn-Gruppe sei „das mit Abstand beste“. Edeka wäre eine Bereicherung. Lauingen habe aber mit sieben Märkten bereits eine starke Überversorgung. „Und wir erhöhen das Angebot nochmals“, sagte Hoffmann. Ein Drogeriemarkt und die Ansiedlung eines Bäckers und eines Metzgers haben sehr wohl Auswirkungen auf den Handel in der Innenstadt. „Mit dem Drogeriemarkt würden wir auch einen Präzedenzfall schaffen“, sagte der CSU-Stadtratsfraktionschef. Der Stadtrat hatte in der Vergangenheit etwa die Ansiedelung einer Apotheke beim Ärztehaus im Gewerbegebiet abgelehnt. Und einst durfte auch der Müller-Markt, der jetzt in der Herzog-Georg-Straße ist, nicht im Gewerbegebiet im Lauinger Osten bauen.

    „Das mit Abstand beste Konzept“

    SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Stuhler erinnerte daran, dass der Stadtrat in dem Gewerbegebiet einen Baumarkt haben wollte, der sich nicht verwirklichen lasse. Das nun vorliegende, neue Konzept der Hahn-Gruppe sei „mit Abstand das beste, was wir gesehen haben“. In die bauliche Anlage mit ihren großzügigen Parkflächen werde sehr viel Grün integriert. Stuhler befürchtete keine Schädigung des Handels in der Innenstadt. „Das Projekt ist eine gute Ergänzung für das Lauinger Sortiment“, meinte der Sozialdemokrat. Das Einkaufszentrum könne überregionale Wirkung haben. „Wir können den Einkaufsstandort Lauingen ein Stück weit voranbringen“, sagte Stuhler. Und wenn es Lauingen nicht mache, dann werde es ein anderer tun.

    Philipp Barfuß (FDP) erinnerte daran, dass in Dillingen auch ein großer Rewe gebaut worden sei. Eine Investition von 18 bis 20 Millionen Euro könne Lauingen nur guttun. „Dies könnte auch dazu führen, dass Lauingen wieder mehr zur Einkaufsstadt wird“, sagte der FDP-Stadtrat. Bernhard Zenetti (FW) sprach von einem guten Konzept, das aber auch seine Schwierigkeiten habe. Für den Handel im Lauinger Zentrum sei es fünf vor zwölf. Wenn jetzt an der Peripherie ein Einkaufszentrum entstehe, dann gebe der Rat die „Ulmer Liste“ auf und siedle doch Handel, der negative Auswirkungen auf die Innenstadt habe, im Außenbereich an. Deswegen würden die Freien Wähler in ihrer Mehrheit den Plänen nicht zustimmen.

    Am Ende gibt es eine Kampfabstimmung

    Am Ende gab es eine Kampfabstimmung: Die Mehrheit des Stadtrats stimmte mit 13:10 Stimmen dem Konzept der Hahn-Gruppe zu. Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) wurde dabei geschlossen von Stadträten der SPD und der FDP sowie Norbert Landrichinger von den Freien Wählern unterstützt. CSU- und FW-Stadträte stimmten dagegen. Jetzt wird ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, die restlichen Gewerbeflächen im Norden werden dann in die Bauleitplanung aufgenommen, wenn die Art der Nutzung bekannt ist. Zudem beschloss das Gremium, dass die Werner-von-Siemens-Straße nach der vorliegenden Planung an die Dillinger Straße angebunden wird. Projektentwickler Tindl sagte auf Anfrage, dass die Hahn-Gruppe Ende 2020 mit dem Bau des Einkaufszentrums beginnen will.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Abstimmung über das Einkaufszentrum war merkwürdig

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