Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Lauingen: In Lauingen gibt es Büros für Menschen im Homeoffice

Lauingen

In Lauingen gibt es Büros für Menschen im Homeoffice

    • |
    Im ersten Stock des Bürogebäudes des Lauinger Unternehmens Global-Service-Immobilien ist Platz für fünf Coworking-Büros. Die Idee dazu kam Geschäftsführer Thorsten Karg nach einem Gespräch mit Freunden.
    Im ersten Stock des Bürogebäudes des Lauinger Unternehmens Global-Service-Immobilien ist Platz für fünf Coworking-Büros. Die Idee dazu kam Geschäftsführer Thorsten Karg nach einem Gespräch mit Freunden. Foto: Jonathan Mayer

    Der Partner schaut fern, die Kinder wollen umsorgt werden und die Blumen hat auch schon lange niemand mehr gegossen. Im Homeoffice lauert so manche Ablenkung, die nicht gerade zur Produktivität beiträgt. In den vergangenen Monaten wurde der heimische Arbeitsplatz für viele Menschen in der Region jedoch Realität – mit all seinen Vor- und Nachteilen. In Lauingen will ein Immobilienunternehmen nun dazu beitragen, auch in Corona-Zeiten konzentriertes Arbeiten außerhalb des Büros zu ermöglichen: Coworking Space lautet das Zauberwort.

    Menschen aus verschiedenen Branchen zusammenbringen

    Gemeint ist damit ein großes, offenes Büro, in dem Menschen aus verschiedenen Branchen arbeiten und sich in lockeren Gesprächen an der Kaffeemaschine gegenseitig Input geben. Das soll die Kreativität fördern – und damit das Endergebnis verbessern. In Lauingen soll aber alles etwas anders laufen, erklärt Thorsten Karg, Geschäftsführer von Global-Service-Immobilien, dessen Unternehmen den Coworking Space zur Verfügung stellt: Im ersten Stock des vor zwei Wochen frisch bezogenen Firmensitzes in der Alois-Moser-Straße stehen fünf voneinander getrennte Büroräume zur Verfügung. Noch hängt dort der Staub in den Fugen, die Räume sind weitestgehend leer. Ab Anfang November soll aber alles eingerichtet sein, denn dann können die ersten Mieter einziehen.

    Die Räume sind zwischen acht und 16 Quadratmeter groß, voneinander getrennt und individuell abschließbar. Im separaten Aufenthaltsraum können sich die Mieter treffen und austauschen. Kaffee natürlich inbegriffen.

    40 Euro Miete pro Tag

    Die Mieter müssen sich ihm zufolge um nichts kümmern: Telefon- und Internetanschlüsse sind bereits vorhanden, die Möbel werden ebenfalls gestellt. Dafür kostet die Miete pro Tag 40 Euro. Wer dort gleich monatsweise arbeiten will, zahlt 640 Euro, im Jahr kostet die Miete rund 6400. „Die Kosten sind für Arbeitgeber absetzbar“, sagt Karg. Die Idee dazu kam dem Geschäftsführer eines Abends im Gespräch mit Freunden. Sie waren wegen der Corona-Pandemie vom Büro ins Homeoffice gezogen. „Die haben zu Hause Frau und Kinder. Konzentriert arbeiten ist da gar nicht möglich. Einer meinte: ‚Ich weiß gar nicht, wie ich das machen soll.‘“ Und da war die Idee geboren: Karg bezog mit seinem Unternehmen ohnehin neue Räumlichkeiten, das obere Stockwerk des Gebäudes wird aber zumindest aktuell nicht benötigt und wäre somit leer gestanden. Mit dem neuen Angebot will er Arbeitnehmern auch in Zeiten von Homeoffice und Covid-Pandemie kreatives und produktives Arbeiten ermöglichen – ohne die Ablenkungen des heimischen Umfelds.

    Ein Berliner Start-Up

    Coworking kennt man eigentlich von Berliner Start-Ups, die auf ungewohnte Arbeitskonzepte bauen. Doch wie IHK-Regionalgeschäftsführerin Bettina Kräußlich erklärt, kommen Coworking Spaces inzwischen vermehrt auch in ländlicheren Regionen an. Im Landkreis wisse sie aktuell von keinem anderen Coworking Space, der aktiv genutzt wird. Im Dillinger Haus der Wirtschaft soll aber ebenfalls ein solcher Raum für Start-Ups und Gründer entstehen. „Das ist mehr und mehr auch in der Region im Kommen“, begründet Kräußlich. Die räumliche Entzerrung, der etwas andere Tagesablauf sowie der Austausch und die Vernetzung mit Arbeitnehmern anderer Branchen hätten viele Vorteile für Unternehmen und Gründer.

    Ob und wie das Angebot in Lauingen angenommen wird, kann Geschäftsführer Karg noch nicht abschätzen. „Wir wissen nicht, wie die Firmen darauf reagieren. Wenn es aber gut läuft, könnten wir noch mehr Büroräume schaffen.“ Wenn nicht, wolle er die Räume vorerst an eine Firma vermieten, die mehr Platz benötigt.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden