Es ist gewiss das älteste Lichtbild, das sich in Lauingen erhalten hat: das Porträt einer jungen Frau, aufgenommen 1846, vor 175 Jahren. Bei der Durchsicht älteren, noch nicht registrierten Bildmaterials kam es dieser Tage im Stadtarchiv zum Vorschein – ein veritabler Glücksfall. Handelt es sich doch um eine Daguerreotypie, eine Fotografie, die nach dem frühesten kommerziell nutzbaren Verfahren hergestellt wurde. Erst sieben Jahre zuvor hatte es der französische Maler und Erfinder Louis Daguerre bekanntgemacht.
Das Foto aus Lauingern wurde vom königlichen Militär-Kupferstecher gefertigt
Dabei wurde in einem komplizierten, wegen der verwendeten giftigen Dämpfe nicht ungefährlichen Prozess, das Kamera-Bild auf eine silberbeschichtete Kupferplatte übertragen. Jedes so hergestellte Foto war ein Unikat, ließ sich also nicht vervielfältigen. Wegen seiner insgesamt spiegelnden Oberfläche gibt ein solches Objekt die festgehaltene Abbildung nur dann gut zu erkennen, wenn man es unter dem richtigen Blickwinkel betrachtet, dann aber in einer beachtlichen Detailschärfe. Das Lauinger Porträt wurde vom königlichen Militär-Kupferstecher Anton Edler (1798-1856) aus München gefertigt. Wer die von ihm abgelichtete Frau ist, wann und wie ihr Konterfei (Format 72x83mm) nach Lauingen gekommen ist, darüber gibt es leider weder Nachrichten noch Anhaltspunkte.
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