Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Lauingen: Eine Hauptverkehrsachse in Lauingen wird saniert: Droht bald der Stau?

Lauingen

Eine Hauptverkehrsachse in Lauingen wird saniert: Droht bald der Stau?

    • |
    Blick von der Gundelfinger Straße in Richtung Stadtmitte. Die Fahrbahn wird bald erneuert.
    Blick von der Gundelfinger Straße in Richtung Stadtmitte. Die Fahrbahn wird bald erneuert. Foto: Jonathan Mayer

    Bei vielen ist sie als Rennstrecke verschrien, doch schon bald könnte sich das ändern. Denn ab Mitte August stehen in der Gundelfinger Straße in Lauingen Baumaschinen und Absperrungen bereit. Vorwärtskommen ist dann nur noch in sehr gemäßigtem Tempo möglich. Denn die Straße wird umgebaut. Verkehrsteilnehmer müssen sich also bald umgewöhnen.

    Die Pläne zu Erneuerung wurden am Donnerstag in der Sitzung des Bauausschusses vorgestellt. Markus Kimmerle, eigentlich CSU-Stadtrat und Mitglied des Ausschusses, wechselte für diesen Abend sein Amt. Als Planer beim Ingenieurbüro Dippold und Gerold in Dillingen stellte er das Vorhaben vor. Geplant sind zwei Meter breite Radfahrstreifen auf beiden Seiten der Straße, die Fahrbahn selbst beträgt künftig jeweils 3,50 Meter. Der Radweg wird also deutlich breiter. Statt der aktuellen gestrichelten Linie wird ihn künftig außerdem eine durchgezogene Linie markieren. Eine bauliche Abtrennung, die zuvor gefordert wurde, gibt es allerdings nicht. Rechtlich bedeutet die Erneuerung: Der Streifen darf nicht von anderen Verkehrsteilnehmern benutzt oder auf ihm geparkt werden. Kimmerle: „Der Lkw, der oft in der Gundelfinger Straße steht, darf dort also nicht mehr parken.“ Um eine gewisse Signalwirkung zu erreichen, sei es zudem möglich, den

    Eine Verkehrsinsel nahe dem Kindergarten ist geplant

    Die beiden Fahrbahnen sollen künftig durch eine 2,5 bis drei Meter breite, schraffierte Fläche voneinander getrennt werden. Die Markierungen können Kimmerle zufolge in den dann neuen Feinbelag eingefräßt werden. Wer mit dem Auto über sie fährt, dürfte dem Planer zufolge aber nichts merken. Den schraffierten Mittelbereich hat sich die Stadt gewünscht, um die Fahrbahn zu schmälern und die Verkehrsgeschwindigkeit zu reduzieren. Er wird an den Ausfahrten der Seitenstraßen unterbrochen. Die Kosten von 15.000 Euro trägt die Stadt.

    Auch eine Verkehrsinsel nahe der Ausfahrt der St.-Martin-Straße ist geplant. Diese wird Kimmerle zufolge sechs bis sieben Meter lang und behindertengerecht. Geplant ist jetzt – nach kurzen Wortmeldungen vonseiten der Räte – die Querungshilfe so zu gestalten, dass sie sowohl für Menschen im Rollstuhl als auch für Blinde geeignet ist. Die Kanten von der Straße zur Verkehrsinsel werden deshalb einseitig auf null Zentimeter abgeflacht, auf der anderen Seite auf sechs Zentimeter angepasst, damit es Menschen mit Blindenstock leichter haben. Die Kosten von rund 21.000 Euro trägt auch hier die Stadt.

    Linksabbiegen soll unattraktiver werden

    Gesprächsbedarf gab es in der Ausschusssitzung vor allem wegen der Linksabbieger. Zweiter Bürgermeister Albert Kaiser (CSU) hatte etwa die Sorge: „Wenn jemand gleich nach der Querungshilfe links abbiegen will, wird das nicht zu knapp?“ Kimmerle betonte deshalb, dass die schraffierte Fläche nicht überfahren werden dürfe. „Es gibt dann keine Linksabbieger-Spur mehr.“ Das heiße auch: Wer auf der Gundelfinger Straße künftig links abbiegen will, muss auf der Fahrbahn stehen bleiben.

    Uneingeschränkten Zuspruch gab es für die Planungen nicht. SPD-Rat Markus Stuhler erklärte zwar: „In allen Bereichen wird’s besser.“ Radfahrer seien künftig sicherer unterwegs und dem wilden Parken und Rasern werde zugleich ein Riegel vorgeschoben, weil die Fahrbahn schmäler wird. „Die große Lösung mit einem Totalrückbau wäre vielleicht schöner, aber das kann sich die Stadt nicht leisten.“ FW-Rat Bernhard Zenetti bezeichnete die Planung wiederum als „okay“. Dass der Radweg breiter werde, sei gut. Bauchschmerzen bereite ihm aber das Linksabbiegen. Die Mittelspur solle seiner Meinung nach so gestaltet sein, dass zumindest ein bis zwei abbiegende Autos dort stehen bleiben können. Denn wenn jeder Linksabbieger auf der Fahrbahn stehen bleiben muss, so Zenetti, sei die Staugefahr hoch. Kimmerle brachte dem die vielen Seitenstraßen entgegen. Wenn für jede dieser Straßen eine Abbiegespur eingezeichnet würde, sei die Schraffur in der Fahrbahnmitte am Ende sinnlos. Außerdem verlockten viele Abbiegespuren zum Überholen – was man mit der Schraffur ja gerade vermeiden wolle. Zenetti entgegnete, die Querungshilfe bremse den Verkehr ja schon aus.

    Bis Ende Oktober soll der Umbau der Gundelfinger Straße abgeschlossen sein

    CSU-Rätin Gabriele Kleinle (an diesem Tag als Vertretung für Kimmerle im Ausschuss) teilte die Einwände von Zenetti. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass morgens viele Schüler und Schulbusse unterwegs seien, die oftmals nach links in die Johann-Rauschmayr-Straße abbiegen, habe sie Bedenken, wenn es keine Mittelspur für Linksabbieger gibt. Kimmerle teilte diese Bedenken nicht. Und Markus Stuhler betonte nochmals, dass die Straße durch die Schraffierungen seiner Meinung nach sicherer werde – auch, weil links abbiegen unattraktiver würde und viele Autofahrer und Radler erst weiter vorne in die Friedrich-Ebert-Straße einbiegen würden, um in das Wohngebiet zu gelangen.

    Baubeginn ist für Mitte August geplant. Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein. Die Kosten trägt – bis auf für die Zusatzwünsche der Stadt – der Landkreis. Während der Bauarbeiten soll die Straße noch einseitig befahrbar sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden