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Lauingen: Ein Projekt für mehr Wohnraum in Lauingen

Lauingen

Ein Projekt für mehr Wohnraum in Lauingen

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    Traumhafter Blick über die Lauinger Innenstadt: Dort unten unter den Dächern so mancher ungenutzter Gebäude sollen neue Wohnungen für Jung und Alt entstehen.
    Traumhafter Blick über die Lauinger Innenstadt: Dort unten unter den Dächern so mancher ungenutzter Gebäude sollen neue Wohnungen für Jung und Alt entstehen. Foto: Christoph Lotter (Archiv)

    Wie kann eine Stadt junge Menschen vor Ort halten? Wie älteren Menschen selbstbestimmtes Leben ermöglichen? Darüber macht man sich auch in Lauingen Gedanken. Deshalb hat der Stadtrat kürzlich beschlossen, am neuen Leader-Gemeinschaftsprojekt „Entwicklungsnetzwerk – Neues Wohnen auf dem Land“ von Donautal-Aktiv teilzunehmen.

    Ziel ist die Beantwortung der eingangs genannten Fragen. Als passende Methode dafür hat man die Schaffung neuen Wohnraums erwählt. Das Projekt soll den Spagat zwischen Alt und Jung schaffen: Senioren sollen die Möglichkeit erhalten, kleine, altersgerechte Wohnungen im Ortskern zu finden, wo sie weiter selbstbestimmt leben können. Zugleich sollen junge Erwachsene ohne Kinder geeignete Wohnungen finden, was wiederum deren Wegzug verhindern soll. Die Kombination beider Wohntypen soll die gegenseitige Unterstützung und das Verständnis zwischen den Generationen fördern. Wichtig ist, dass die neu zu erschließenden Räumlichkeiten innerorts geschaffen werden sollen, etwa in alten Hofstellen und in leer stehenden Gebäuden, um den sogenannten Donut-Effekt zu vermeiden. Also die Entstehung neuer, vor Leben strotzender Wohngebiete am Stadtrand während der Kern langsam ausstirbt.

    17 Kommunen sind an dem Gemeinschaftsprojekt von Donautal-Aktiv bereits berteiligt

    An dem Gemeinschaftsprojekt sind bislang 17 Kommunen aus den Landkreisen Dillingen und Günzburg beteiligt, wie Manuela Sing von Donautal-Aktiv auf Nachfrage erklärt. Es besteht aus vier Bausteinen: Die Qualifizierung der Beteiligten durch Austausch und Fachvorträge, die Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit, um auch die Bürger ins Boot zu holen und die Benennung eines sogenannten Entwicklungslotsen. Dieser soll Sing zufolge in rechtlichen und baufachlichen Fragen geschult werden, als Berater für Kommune und Bürger tätig sein und einen Überblick über die lokalen Gegebenheiten haben. Ein vierter wichtiger Baustein ist die Flächendatenbank mit Vitalitäts-Check: Diese soll nicht nur untergenutzte Grundstücke und Flächen mit Potenzial im Ort auflisten, sondern auch die jeweilige infrastrukturelle Lage darstellen: Wie ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr? Wie die Vereinsstruktur vor Ort? Wie sieht es mit der Nahversorgung aus? Und wie gestaltet sich die soziale Situation generell vor Ort? Wie der Arbeitsmarkt? Der Lotse soll auf die Datenbank Zugriff haben, um sich einen Überblick verschaffen und auf Besitzer zugehen zu können, die über Flächen mit Potenzial verfügen – auch präventiv, wie in der Stadtratssitzung zu erfahren war.

    Vorläufiges Ziel des Projekts ist es nun, drei bis vier Anschauungsobjekte zu schaffen, in denen generationenübergreifendes Wohnen in kleinen Mietwohnungen besichtigt werden kann. Projektträger ist hier die jeweilige Stadt. Wie auf Nachfrage von Grünen-Fraktionschef Rolf Brenndörfer erklärt wurde, kann sich Lauingen mit geeigneten Wohnungen um einen Platz als Anschauungsobjekt bewerben – und damit gewissermaßen Vorbild für andere Kommunen werden. Zuallererst aber muss ein geeigneter Entwicklungslotse gefunden werden.

    Der Lauinger Stadtrat befürwortet das Projekt

    Das Projekt von Donautal-Aktiv wird durch das EU-Maßnahmenprogramm „Leader“ in Teilen gefördert. Insgesamt rechnet man bei der Stadt vorläufig mit Kosten in Höhe von 9785 Euro für die Qualifizierung der Beteiligten, die Ausbildung eines Lotsen sowie den Aufbau einer Flächendatenbank. Bei Letzterer, das war in der Stadtratssitzung zu erfahren, sind die Ortsteile noch nicht inbegriffen. Dort ist noch unsicher, welcher Fördertopf greift, da hier auch Maßnahmen im Zuge des Interkommunalen Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) geplant sind, das Lauingen gemeinsam mit der Gemeinde Haunsheim angeht.

    Im Stadtrat kam das Projekt gut an. Martina Lenzer, Fraktionsvorsitzende der FDP, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „So günstig bekommen wir keinen Entwicklungslotsen mehr. Und damit das nötige Know-How.“ Und Markus Hoffmann, Fraktionschef der CSU, betonte noch einmal die Bedeutung des Leerstandsmanagements.

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