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Lauingen: Ein Café kommt: In die ehemalige Hypobank in Lauingen kehrt Leben zurück

Lauingen

Ein Café kommt: In die ehemalige Hypobank in Lauingen kehrt Leben zurück

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    Bis vor fünf Jahren war in diesem Gebäude am Lauinger Marktplatz die Filiale der Hypovereinsbank untergebracht. Seitdem steht es jedoch leer. In einigen Monaten wird sich das aber schon ändern. Neben einem Café wird unter anderem eine Arztpraxis einziehen.
    Bis vor fünf Jahren war in diesem Gebäude am Lauinger Marktplatz die Filiale der Hypovereinsbank untergebracht. Seitdem steht es jedoch leer. In einigen Monaten wird sich das aber schon ändern. Neben einem Café wird unter anderem eine Arztpraxis einziehen.

    Der Knall durchdringt das ganze Gebäude. Jedes Mal, wenn sich die Arbeiter mit ihrem Gerät weiter durch den inzwischen leer stehenden Bau malochen. Selbst von draußen ist der Krach noch zu hören. „Das sind die letzten Quadratmeter Gussasphalt, die wegkommen“, erklärt Architektin Ingrid Wiedemann. Die Sanierung des ehemaligen Hypovereinsbankgebäudes am Lauinger Marktplatz kommt voran. In wenigen Monaten soll der Umbau abgeschlossen sein. Dann sind in dem Haus im Herzen Lauingens 1000 Quadratmeter Fläche grundsaniert und fertig für den Bezug.

    Lauingen: Das passiert mit der ehemaligen Hypobank

    Von außen hat sich an dem Gebäude, das seit mehr als fünf Jahren leer steht, bislang wenig verändert. Nur die Absperrbänder und Bauzäune weisen auf den Umbau hin. Innen hingegen ist nahezu alles raus, was an die Bank, die Wohnräume und die Büros erinnert hat. Ein Komplettrückbau stand für den 70er-Jahre-Bau an. „Vieles war nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik“, begründet die Lauinger Architektin. Sämtliche Elektronik, Heizungen und Wasserleitungen wurden deshalb ausgebaut und Stück für Stück erneuert.

    Mit dem Bau wollte der private Investor, der nicht genannt werden will und 2,5 Millionen Euro investiert, schon im März beginnen. Doch durch den Lockdown wurde alles verzögert. Seit Mai laufen die Arbeiten deshalb auf Hochtouren. Den selbstgesetzten Zeitplan wollen die Beteiligten einhalten: „Wir haben einfach unseren Puffer verbraucht, den wir von vornherein eingeplant haben“, sagt Wiedemann. In knapp vier Monaten, also Ende des Jahres, soll der Umbau abgeschlossen sein. Im Frühjahr könnten die künftigen Mieter dann einziehen.

    Bäckerei mit Café kommt

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    Im weitläufigen Erdgeschoss zieht später eine Bäckerei mit Café ein. Wer das sein wird, will der Investor aber noch nicht verraten. Im ersten Stock kommt der Sozialverband VdK unter, der aus den Räumen im Rathaus ausziehen will. Im Stockwerk darüber versorgt dann eine Allgemeinarzt-Praxis ihre Patienten. Auch deshalb ist der Umbau so umfangreich: Für VdK und Arztpraxis wird das Gebäude barrierefrei gemacht. Wo früher das kleinere der beiden Treppenhäuser stand, das intern von den Bankmitarbeitern verwendet wurde, klafft heute ein riesiges Loch. Der Bauherr hat es vollständig ausreißen lassen. Denn an der Stelle wird ein spezieller Aufzug installiert, der breit genug ist, um auch Patienten auf Tragen zu transportieren.

    Unterm Dach, wo laut Investor beim Bau in den 70er-Jahren Platz für einen Versammlungssaal der Bank geschaffen wurde, der aber nie benutzt wurde, entstehen zudem drei Wohnungen: Eine große, rollstuhlgerechte von rund 90 Quadratmetern und zwei kleinere von 50 Quadratmetern Größe. Von dort oben bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf das historische Rathaus, den Schimmelturm und den kompletten Marktplatz.

    Für den Investor aus Lauingen ist das Bankgebäude ein Herzensprojekt, das er schon vor Jahren angehen wollte: „Wir wollen dazu beitragen, dass die Innenstadt belebt wird. Es wäre doch schade, wenn das Haus leer stehen würde“, sagt er. In den ursprünglichen Plänen, die schon ein paar Jahre alt sind, war noch einiges anders. Damals war die Stadt laut Investor noch mehr in die Maßnahme eingebunden: Zwischenzeitlich war sogar geplant, dort Büroräume für die Verwaltung unterzubringen. Durch den Tod von Bürgermeister Wolfgang Schenk 2018 hat sich dann jedoch alles verschoben – und die Pläne haben sich geändert. „Das war sehr tragisch. Aber ich bin froh, dass es jetzt vorangeht.“

    Ein kleines Schmankerl

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    Als kleines Schmankerl soll übrigens eine Sache doch im Gebäude bleiben, die an die alten Zeiten der Bankfiliale erinnert: Auf dem Weg zu den Toiletten kommen Besucher der Bäckerei künftig am alten Tresor vorbei, der mit seinen Schließfächern und der vier Tonnen schweren Tür bestehen bleibt. Den zu entfernen hätte so viel Zeit und Mühe gekostet, dass man beschlossen hat, ihn dort zu lassen. „Als kleines Vergnügen für die Gäste sozusagen“, witzelt er.

    Als nächster Bauabschnitt ist die Außenfassade dran. Der in die Jahre gekommene grau-blaue Anstrich wird erneuert, zudem werden neue, mittig geteilte Fenster installiert. Insgesamt, verspricht die Architektin, soll sich das am Marktplatz hervorstechende Gebäude künftig besser in sein historisches Umfeld einfügen. „In den 70ern hat man sich um so etwas nicht gekümmert. Aber wir wollen, dass alles besser zusammenpasst.“

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