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Lauingen: Die Andreaskirche erstrahlt in neuem Glanz

Lauingen

Die Andreaskirche erstrahlt in neuem Glanz

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    Ein gewohntes Bild: Schon vor Jahren wurde die Außenfassade der Andreaskirche in Lauingen rundum erneuert. Doch im Innenraum kamen schnell weitere Schäden zum Vorschein. Ausgerechnet ein Deckengemälde des Kirchenpatrons zerfiel.
    Ein gewohntes Bild: Schon vor Jahren wurde die Außenfassade der Andreaskirche in Lauingen rundum erneuert. Doch im Innenraum kamen schnell weitere Schäden zum Vorschein. Ausgerechnet ein Deckengemälde des Kirchenpatrons zerfiel.

    Jahrelang blieben die Türen der Lauinger Andreaskirche geschlossen. Gottesdienste mussten in andere Kirchen verlagert werden. Nun, nach jahrelanger Sanierung, wird in der Kirche zum ersten Mal wieder ein Gottesdienst gefeiert.

    Es klingt wie Schicksal – oder sehr viel Pech: Schon vor acht Jahren begannen die Sanierungsarbeiten an der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche. In zwei Bauabschnitten wurden 2011/12 und 2014/15 der Turm saniert, der Glockenstuhl ausgebessert, die Fenster ausgetauscht und die Fassade gestrichen. Das allein kostete rund 480000 Euro, wie Stadtpfarrer Raffaele De Blasi erklärt. Dann waren die Arbeiten beendet und die Gottesdienste konnten wieder in St. Andreas gefeiert werden – ein Jahr lang.

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    Im Februar 2017 findet Mesner Stefan Britzelmaier dann plötzlich ein etwa zwei Armlängen langes Stück der Decke auf dem Boden. Ein großes Stück eines Deckengemäldes, das den Patron der Kirche, den heiligen Andreas, zeigt, war abgebrochen. „Wir mussten die Kirche sofort sperren, das ist ja klar“, erklärt Pfarrer De Blasi. „Gott sei Dank war niemand in der Kirche, als das passiert ist.“

    Wie es zu dem Schaden kam, erklärt sich der Geistliche so: St. Andreas wurde um das Jahr 1720 barockisiert. Bei der dabei errichteten Decke handelt es sich um eine sogenannte Lattendecke mit Bockshaut: Über dem von unten sichtbaren Teil befinden sich Holzlatten, zwischen diesen wiederum relativ große Lücken. Über diesen Latten liegt die sogenannte

    2017 brach ein Stück der Decke ab.
    2017 brach ein Stück der Decke ab.

    Also wurde die Kirche nach nur knapp einem Jahr wieder gesperrt und ein neuer Bauabschnitt begann. Zum Glück: Wie De Blasi erklärt, wurden zahlreiche weitere Hohlräume über der Decke gefunden. Es hätten also weitere Stücke abbrechen können. Im nun vollendeten dritten Bauabschnitt wurde das komplette Innenleben der Kirche erneuert: Die Decke wurde stabilisiert, Malereien und Stuck wurden restauriert, die Wände gestrichen und alle Altare trocken geputzt. Rund 185.000 Euro hat die jüngste Erneuerung gekostet. Für die Erneuerung im Einsatz waren unter anderem der Kirchenmalermeister Wolfgang Lorenz aus Blindheim und Restaurateur Stefano Caffaggi aus Regensburg.

    Hier und da hängt noch ein Faden, etwas Staub oder anderer Schmutz, den De Blasi aber sogleich entfernen lässt. Immerhin soll das Gotteshaus zur Eröffnung in vollem Glanz strahlen. Der Pfarrer ist mit dem Ergebnis der Arbeiten sehr zufrieden. „Das ist alles sehr gelungen. Einfach herrlich“, sagt er immer wieder. Auch wenn die Deckenmalereien vieler anderer Kirchen noch aufwendiger, noch schöner seien, so habe St. Andreas doch seinen eigenen Charme.

    So sieht die restaurierte Decke aus.
    So sieht die restaurierte Decke aus.

    Und ganz besondere Besucher. „Jede Kirche in Lauingen hat ihre eigenen Fans. Die gehen dann oft auch in keinen Gottesdienst in einer anderen Kirche“, sagt der Stadtpfarrer. Umso besser, dass in St. Andreas bald wieder Gottesdienste gefeiert werden. Die finden jedoch nur ein Mal im Monat statt, nämlich immer am ersten Donnerstag. Denn: In

    Zum ersten Mal geöffnet sein wird St. Andreas am Samstag, pünktlich zum Andreastag. Um 15 Uhr beginnt der Festgottesdienst, zu dem auch Dekan Klaus Bucher aus Breitenthal kommen wird.

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