Wer in den vergangenen Jahrzehnten Lauinger Stadtratssitzungen verfolgt hat, dürfte sich am Dienstagabend gewundert haben. Da stimmte die CSU-Bürgermeisterin mit Stadträten von SPD und FDP für die Ansiedelung eines neuen Einkaufszentrums. Und die Christsozialen votierten mit FW-Räten geschlossen dagegen, weil sie befürchteten, dass diese neuen Märkte negative Auswirkungen auf die Innenstadt haben werden. Irgendwie fühlte man sich dann doch wie im falschen Film. Denn früher argumentierten die beiden großen Parteien im Lauinger Stadtrat oft genau andersherum. Da wollte die SPD den Handel auf der grünen Wiese im Osten der Stadt nicht ausufern lassen, die Christsozialen zeigten sich dagegen tendenziell entspannter.
Die Entwürfe wirken überzeugend
Die Entwürfe, die die Hahn-Gruppe für das Einkaufszentrum vorgelegt hat, wirken überzeugend. Ökologische Aspekte wie Gründächer und die Pflanzung von Bäumen sind berücksichtigt. Die Architektur ist gefällig, und der geplante Bike-Park könnte ebenfalls ein Anziehungspunkt werden.
Lauingen hat bereits genügend Einkaufsmärkte
Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die neuen Märkte im Gewerbegebiet Dillinger Straße Nord nicht notwendig sind. Lauingen ist bereits jetzt ausreichend mit Einkaufsmärkten versorgt. Und Einrichtungen wie der CAP-Markt und der Müller-Markt in der Innenstadt bekommen dadurch weitere Konkurrenz. Das Unternehmen Müller wollte dem Vernehmen nach einst ebenfalls draußen bauen. Eine Apotheke im Ärztehaus im Gewerbegebiet an der Dillinger Straße hat der Lauinger Stadtrat abgelehnt. Deshalb ist das Ja zum Einkaufszentrum der Hahn-Gruppe sehr verwunderlich.
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