Eine Bewohnerin der Gemeinschaftsunterkunft in der Herzog-Georg-Straße in Lauingen ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Darüber hat das Landratsamt Dillingen am Freitag die Regierung von Schwaben informiert, die das Asylheim im ehemaligen Gasthaus Schimmel in Lauingen betreibt. Die Frau befindet sich derzeit zur Behandlung im Krankenhaus.
Inzwischen sind zwei weitere Corona-Fälle hinzugekommen. Kontaktpersonen der Bewohnerin, die in der Unterkunft wohnen, hatten sich ebenfalls infiziert.
Bewohner stehen für die Dauer von 14 Tagen unter Quarantäne
Das Gesundheitsamt am Dillinger Landratsamt hat inzwischen die Bewohner des Asylheims für die Dauer von 14 Tagen unter Quarantäne gestellt. Vor dem einstigen Gasthaus Schimmel halten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes Wache. Sie kontrollieren, dass die Quarantäneregelungen eingehalten werden, heißt es in der Pressemitteilung der Regierung von Schwaben.
In der Gemeinschaftsunterkunft wohnten zuletzt 30 Menschen. Insgesamt können dort bis zu 40 Flüchtlinge unterkommen. Das Gesundheitsamt hat inzwischen sechs enge „Kontaktpersonen der Kategorie I“, die im Asylheim leben, ermittelt, teilt Leiterin Dr. Uta-Maria Kastner unserer Zeitung mit. Dies sind laut Robert-Koch-Institut Menschen, die beispielsweise mindestens 15 Minuten Gesichtskontakt zu der infizierten Frau hatten. Von diesen engen Kontaktpersonen haben sich zwei Mitglieder einer Familie mit Covid-19 angesteckt. Die Familie ist nun in eine Einrichtung für infizierte Menschen in Augsburg verlegt worden, die anderen vier Kontaktpersonen werden in einer Quarantäne-Einrichtung in Augsburg untergebracht, erläutert Kastner.
Ein Cateringdienst versorgt die Asylsuchenden
Wie die Regierung von Schwaben mitteilt, versorgt ein Cateringdienst die in der Unterkunft verbliebenen Menschen. 23 von 29 Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft wurden bereits am Freitag vom Gesundheitsamt auf Covid-19 getestet. „Bei 21 waren die Testergebnisse negativ“, informiert Dr. Kastner. Sie müssen aber dennoch in Quarantäne bleiben, weil dies eine Vorgabe des Innenministeriums so vorsehe. Sechs Bewohner müssen nach Angaben der Gesundheitsamtsleiterin noch getestet werden. Auch die Ehrenamtlichen des Asylhelferkreises und das Personal seien bereits auf Corona getestet worden, sagt Kastner: „Die Ergebnisse waren negativ.“ Das Personal der Unterkunft habe die Asylsuchenden über Schutzmaßnahmen und notwendige Verhaltensregeln informiert, betont die Regierung von Schwaben. Zudem sind im Gebäude Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt worden.
Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller hat indes der fehlende Informationsfluss verstimmt, denn die Stadt sei über den Corona-Fall in der Gemeinschaftsunterkunft nicht unterrichtet worden. Sie selbst sei am Samstagvormittag zufällig durch die Herzog-Georg-Straße gefahren – und habe Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes vor dem Eingang des einstigen Gasthauses Schimmel bemerkt. „Da habe ich mich dann schon gefragt, was da los ist“, sagt die Bürgermeisterin. Schließlich habe sie mitbekommen, dass eine Bewohnerin des Asylheims positiv auf Covid-19 getestet worden war. „So geht das gar nicht“, fügt Müller an die Adresse der Regierung von Schwaben gerichtet hinzu. Die Bürgermeisterin hat sich über ihren eigenen Facebook-Auftritt und den der Stadt an die Bürger gewandt und über den Corona-Fall berichtet. „Leider wurden wir von der Regierung darüber nicht informiert, sodass ich die Presse-Information erst jetzt über Facebook veröffentlichen kann“, schreibt die Rathauschefin. Wer in den vergangenen Tagen Kontakt mit Personen aus der Unterkunft hatte, möge sich beim Gesundheitsamt melden, fordert die Bürgermeisterin.
Haben sich mehrere Menschen mit Corona infiziert?
Neben der Regierung von Schwaben betreibe auch der Landkreis Dillingen drei Asylunterkünfte in Lauingen. Am Freitag hätten Muslime in der Region das Opferfest gefeiert, erläutert Müller. Deshalb gebe es die Sorge, dass einige Gläubige mit möglicherweise infizierten Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft Kontakt gehabt haben könnten. Dr. Kastner stuft diese Gefahr als gering ein. Die engen Kontaktpersonen der infizierten Frau seien alle ermittelt und getestet worden.
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