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Lauingen: Constantin Steinle tritt das Vermächtnis seines Vaters im Lauinger Rayong an

Lauingen

Constantin Steinle tritt das Vermächtnis seines Vaters im Lauinger Rayong an

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    Constantin Steinle kennt das Rayong in Lauingen von Beginn an. Jetzt ist er der Chef.
    Constantin Steinle kennt das Rayong in Lauingen von Beginn an. Jetzt ist er der Chef. Foto: Karl Aumiller

    "Wir sind dasselbe Team, dieselben Leute. Wir führen das Vermächtnis meines Vaters weiter." Wenn Constantin Steinle spricht, quillt Selbstbewusstsein aus ihm heraus. Nach dem Tod seines Vaters Roland, auch bekannt als "Joker", hat er vor einigen Monaten den Vorsitz im Sportstudio Rayong in Lauingen übernommen. Steinle sagt überzeugt: "Das Studio strahlt in neuem Glanz."

    Er weiß um die großen Fußstapfen, in die er tritt. Sein Vater hat nicht nur das Studio aufgebaut, er hat den Kampfsport Muay Thai salonfähig gemacht, war Präsident des bayerischen Landesverbands MTBB, nutzte seine Ressourcen für die Jugendarbeit. Am Anfang nach der Übernahme, gibt Constantin zu, habe er schon ein "komisches Baugefühl" gehabt. Ohne den Vater war eben alles anders. Doch er sei aktiv auf die Mitglieder zugegangen, kümmere sich, damit sich alle wohlfühlen im Studio. Und er behalte den Stil seines Vaters bei, Kindern und Jugendlichen zu helfen, die es schwer haben, auch mal Eltern Hilfe anzubieten, wenn man familiäre Probleme feststelle. "Mein Vater wollte die Leute immer weg von der Straße bringen", erzählt der Sohn. Das sei auch seine Mission.

    "Ich bin halt hungrig", sagt Steinle. Hungrig nach Erfolg

    In seine neue Rolle habe sich Steinle erst einfinden müssen. "Mein Vater war eine Ein-Mann-Armee. Er wollte immer alles selbst machen und entscheiden." Sein Vorteil: Er sei bei vielen Treffen dabei gewesen, wisse dadurch, wen er wann ansprechen müsse. Andere Aufgaben hat er abgegeben. Die Reinigung im Studio etwa macht er nicht mehr selbst, wie sein Vater. 

    Das Studio soll sich in den kommenden Jahren verändern. Steinle, Chef von KSS Hausmeisterservice und der Wohnbau Süd WBS, beides Lauinger Unternehmen, plant schon seit einiger Zeit einen großen Neubau. Das alte Studio sei zwar nach wie vor gut in Schuss. "Aber wir wollen frischen Wind reinbringen. Und ich will alles zentral an einem Ort haben", sagt Steinle. Das Studio, seine Firmen und die Steinle Immo sollen im Neubau unterkommen. Und wo genau? Der Kampfsportler würde sich Lauingen wünschen, aber es gebe auch Überlegungen, nach Dillingen zu gehen. 

    Neues Studio, neue Geräte. Der 32-Jährige hat viel vor. "Ich will, dass das alles wieder glänzt", sagt er. Das wäre auch ganz im Sinne seines Vaters gewesen. Viele hätten gedacht, dass er das nicht lange durchhalte, dass nach drei Monaten Schluss sei, erzählt er. Jetzt sind es sechs Monate. "Ich bin halt hungrig", sagt Steinle. Hungrig nach Erfolg. Hungrig nach mehr.

    Das Rayong in Lauingen ist nicht nur Sportstudio, sondern auch Treffpunkt

    Dass es im Rayong, das inzwischen fast 200 Mitglieder zählt, erfolgreich weitergeht, beweist auch ein anderer: Elias Täuber hat sich zur Junioren-Weltmeisterschaft im Muay Thai in Bangkok qualifiziert. "Wir versuchen, ihn so gut wie möglich zu fördern", sagt Steinle. Seine Einstellung: "Du musst auch mal rausgehen, was anderes sehen. Nur dann kannst du Erfolg haben." 

    Steinle kennt das Rayong in- und auswendig. Er war von Anfang an dabei, ist anerkannter Trainer im Muay Thai, hat 20 internationale Kämpfe im Muay Thai und K-1 absolviert und bietet regelmäßig Selbstverteidigungskurse für Polizei und Bundeswehr an. Das Rayong ist für ihn mehr als ein Studio, deswegen gehe es ihm dabei auch nicht ums Geldverdienen. Es ist ein Treffpunkt für die verschiedensten Leute, vom Asylbewerber zum Arbeitsrichter sei alles dabei. "Bei uns ist jeder willkommen, solange er Disziplin zeigt", sagt Steinle, der überzeugt ist: "Wenn du im Sport Erfolg hast, hast du auch Erfolg im Business." Die Sportlerinnen und Sportler seien für ihn auch keine Mitglieder oder Kunden, sondern "La Familia". Den Begriff habe sein Vater geprägt. Wie sehr alle zusammenhalten, habe sich erst wieder beim Hochwasser gezeigt, als mehrere Mitglieder beim Sandsäcke-Füllen mitangepackt haben. 

    Beim Muay Thai gehe es nicht um Gewalt

    Man könne nicht aus jedem einen Kämpfer machen. Für ihn sei aber auch der Ausgleich nach der Arbeit wichtig. Beim Kampfsport gehe es ihm nicht um Gewalt, das stellt er klar. "Die Welt wird nicht einfacher. Umso wichtiger ist es, keine Gewalt anzuwenden." Beim Muay Thai gehe es auch ums Selbstbewusstsein, darum, im Notfall zu wissen, dass man sich verteidigen kann. 

    Ab kommendem Jahr will Steinle mit dem Rayong wieder Veranstaltungen auf die Beine stellen, mindestens eine große sei das Ziel. Später soll es dann mehr Hausgalas geben. 

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