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Lauingen: Bürgermeisterin über Kneippanlage: "Glänzen nicht mit leeren Worten"

Lauingen

Bürgermeisterin über Kneippanlage: "Glänzen nicht mit leeren Worten"

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    Ein Bild aus Zeiten, als über die Lauinger Kneippanlage noch nicht gestritten wurde. Das Becken an der Donau soll bald verschwinden.
    Ein Bild aus Zeiten, als über die Lauinger Kneippanlage noch nicht gestritten wurde. Das Becken an der Donau soll bald verschwinden. Foto: Stephanie Sartor (Archiv)

    Die Kneippanlage am Lauinger Donauufer kommt weg – und daran wird sich aus Sicht der Stadt auch nichts mehr ändern. Mit der vor knapp eineinhalb Jahren beschlossenen Umgestaltung des Uferbereichs zwischen Luitpoldhain und Donaubrücke war das Schicksal der in die Jahre gekommenen Anlage besiegelt. Der einige Monate später aufkeimende Widerstand gegen diese Entscheidung aus der Bürgerschaft hat den Beschluss des Stadtrats nicht rückgängig machen können. Doch die Kritik am geplanten Abriss der Anlage reißt nicht ab. In zahlreichen Leserbriefen kritisierten Bürger in unserer Zeitung die Maßnahme jüngst. Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) nahm zu der Debatte um die Kneippanlage nun noch einmal Stellung im Stadtrat.

    „Ich möchte noch mal betonen, dass die Stadt und auch der Stadtrat keine Fehler gemacht haben“, begann Müller. In Zusammenarbeit mit den Arbeitskreisen sei man davon ausgegangen, dass die Naturtretanlage im Luitpoldhain ein adäquater Ersatz für das Kneippbecken sei. Viele Bürger kritisierten jüngst, das Wasser im Luitpoldhain sei zum Kneippen zu warm, das Becken für ältere Mitbürger ohnehin unzugänglich und gar gefährlich. Müller zufolge sind die Stadt und der Stadtrat lange davon ausgegangen, dass das Becken im Luitpoldhain die Voraussetzungen einer Kneippanlage erfüllt.

    Lauingen sucht bereits nach einem neuen Standort für die Kneippanlage

    Müller betonte in ihrer Stellungnahme nochmals ihren Standpunkt zu dem Thema, den sie bereits zuvor immer wieder vertreten hatte: In keinem der drei Vorschläge, die während der Planungsphase zur Verfügung gestanden haben und über die die Bürger abstimmen konnten, sei die Kneippanlage vorgekommen. Die Lauinger Bürger waren damals dazu aufgerufen, sich in die Planung einzubringen und eigene Vorschläge abzugeben. Müller: „Ich glaube, eine breitere Bürgerbeteiligung, als wir sie im Rahmen der Auswahl eines Planers gemacht haben, kann es gar nicht geben.“

    Die Kritik an dem Vorhaben der Stadt, die Kneippanlage abzureißen, kam im Sommer vergangenen Jahres erstmals öffentlich auf. Zahlreiche Bürger hatten sich an der Anlage versammelt, um ihre Perspektive darzustellen – sieben Monate nach der Entscheidung des Stadtrats und kurz nach der Eröffnung der Anlage im Luitpoldhain. Auch das kritisierte die Bürgermeisterin. Die Aktion sei schlicht zu spät gewesen.

    Müller unterstrich abermals ihr Vorhaben, einen Standort für eine neue Kneippanlage zu suchen. Nach der Ankündigung einer Unterschriftenliste, die laut Müller „nebenbei bemerkt nie in der Verwaltung abgegeben wurde“, habe es einen Ortstermin mit der Regierung von Schwaben, der Städtebau, dem Vorsitzenden des Kneippvereins und dem Zweitem Bürgermeister Albert Kaiser im Kleinlegarten gegeben. Den Standort hätten aber sowohl die Regierung als auch der Kneippverein abgelehnt. Deshalb sei die Städtebau beauftragt, Alternativstandorte zu finden. Müller: „Ja, wir glänzen nicht mit leeren Worten, sondern haben bereits im Herbst mit der Suche angefangen und Gespräche geführt.“

    Müller erwartet Eigenleistung der Kneippianer

    Die aktuelle Diskussion um das Thema sei für sie nicht nachvollziehbar. Man sei in Gesprächen mit Eigentümern, aber diese kosteten eben Zeit. „Zeit, die wir nicht verschwenden oder in Hoffnung auf Beruhigung der Situation aussitzen wollen, sondern aktive Zeit, die ein Eigentümer zur Meinungsbildung eben benötigt.“

    Wie bereits in der jüngsten Berichterstattung zu dem Thema im April wiederholte Müller, dass die Stadt zwar eine neue Kneippanlage realisieren wolle, aber „nicht um jeden Preis“. Sie erwarte Eigenleistung und finanzielle Unterstützung durch den Kneippverein und die „Kneippianer, die nicht organisiert sind“. Mit dem letzten Satz bezieht sich die Bürgermeisterin wohl auf einige der Leserbriefschreiber und Bürger, die an dem Treffen im Sommer teilgenommen haben. „Wir bleiben an dem Thema dran und sind bemüht. Und ich bitte dies in der Bevölkerung so anzuerkennen und auch uns die Zeit zu geben. Ob eine Realisierung möglich ist, klären wir dann, wenn die Standortfrage geklärt ist.“

    Vonseiten der Stadträte gab es in der öffentlichen Sitzung zu dem Thema keine Wortmeldungen.

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