Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Lauingen: Brand bei Firma Zill: Das Feuer und seine Folgen

Lauingen

Brand bei Firma Zill: Das Feuer und seine Folgen

    • |
    Der Brand in der Silvesternacht war kilometerweit zu sehen. Die Lagerhalle selbst wurde dabei vollkommen zerstört. Alfred Zill, der Geschäftsführer der betroffenen Firma, gibt sich jetzt, Tage danach, aber positiv.
    Der Brand in der Silvesternacht war kilometerweit zu sehen. Die Lagerhalle selbst wurde dabei vollkommen zerstört. Alfred Zill, der Geschäftsführer der betroffenen Firma, gibt sich jetzt, Tage danach, aber positiv. Foto: Jonathan Mayer

    Auf die Silvesternacht freut sich Eva Marie Ramsperger jedes Mal. Der Besuch der Familie, das Feuerwerk, lange wachbleiben. Für die elfjährige Lauingerin ist es eine der schönsten Nächte im Jahr. Doch 2019 endete für sie mit Angst. Als das Mädchen die Flammen aus der nur einige hundert Meter vom Elternhaus entfernten Lagerhalle der Firma Zill schießen sah, flossen ihr die Tränen über die Wangen. „Ich hatte Angst, dass das Feuer bis zu uns kommt oder den Feuerwehrleuten etwas passiert“, erzählt die Elfjährige. Von ihrem Zimmerfenster aus beobachtete

    Lauinger Feuerwehr rechnet mit 30.000 Euro Schaden

    Wie Martin Koller, Kommandant der Lauinger Feuerwehr, auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, wurden einige Utensilien und zwei Fahrzeuge beim Einsatz beschädigt. So seien Teile des erst vor rund zwei Jahren gekauften Löschgruppenfahrzeugs LF20 sowie der Drehleiter durch die enorme Hitze der brennenden Halle geschmolzen. Koller spricht von einem Außenspiegel und einem Blaulicht. Einige Tage lang waren die

    Die Überprüfung durch externe Experten sei mittlerweile abgeschlossen und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit, auch wenn sie noch einige „Schönheitsfehler“ aufweisen, wie Koller es nennt. Auch 13 Schutzjacken und -hosen sowie eine Wärmebildkamera seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Schaden beläuft sich dem Kommandanten zufolge insgesamt auf etwa 30000 Euro, etwa ein Drittel davon fällt auf die Fahrzeuge. Wer für die Kosten aufkommen wird, sei noch nicht klar. Es gebe zwar eine Inventarversicherung für das Material der Feuerwehr und die Versicherung des Geschädigten. Wie Bürgermeisterin Katja Müller aber sagt, rechne sie damit, dass ein Teil der Kosten an der Stadt hängen bleiben werde.

    Feuer bei Firma Zill: "Wir können liefern"

    Zu Schäden kommt es laut Koller bei Einsätzen wie diesen immer wieder, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Fehler im Einsatzablauf bestünden aber nicht: „Die Fahrzeuge standen definitiv so nah, wie es nötig war.“ Als sich das Feuer in der Nacht immer weiter auf die ganze Halle ausgebreitet hat, seien die Einsatzfahrzeuge wegen der Hitze zwar nach und nach zurückgewichen. „Noch weiter weg zu stehen wäre fürs Löschen aber schwierig geworden“, erklärt er.

    Der Geschäftsführer des betroffenen Unternehmens, Alfred Zill, vergleicht die Silvesternacht mit einem sehr realen Albtraum: „Das müssen Sie sich vorstellen: Sie sehen, wie diese Halle komplett in Flammen steht, und können rein gar nichts tun.“ Noch in der Brandnacht schätzte er den Schaden auf zehn Millionen Euro. Zill sei froh und sehr dankbar dafür, dass die rund 260 Einsatzkräfte der Feuerwehr die anderen Hallen schützen konnten. Er bewundere die Einsatzbereitschaft der Helfer.

    Seit dem Brand sei der Folien- und Gewebehersteller durchgängig beschäftigt. Eines betont er im Gespräch mit unserer Zeitung immer wieder: „Wir können liefern. Alle Kunden bekommen ihre Bestellungen rechtzeitig.“ In Folge des Brandes habe die Firma zusätzliche Maschinen zugeschaltet, um die Produktion zu erhöhen. Zudem werde vorerst auch am Wochenende gearbeitet. Und auch die Zulieferer der Firma haben sich dem Geschäftsführer zufolge auf die neuen Bedingungen eingestellt. „Es wird niemand auf Ware warten müssen“, betont Zill. Auch wenn er so etwas wie den Brand noch nicht erlebt habe, zeige seine Erfahrung doch, dass sich „durch Disziplin und Besonnenheit die Dinge letztlich zum Guten wenden“.

    undefined

    Der elfjährigen Eva Marie wird die Nacht noch lange in Erinnerung bleiben. Die leidenschaftliche Hobbymalerin hat nach der Berichterstattung in unserer Zeitung ein Bild vom Brand und dem Einsatz der Feuerwehr gemalt. Auch, um die Geschehnisse zu verarbeiten, wie ihre Mutter sagt. Als Vorlage diente der Fünftklässlerin ein Foto, das in der Donau-Zeitung erschienen ist. Das von ihr gemalte Bild wird sie der Lauinger Feuerwehr schenken, als kleines Dankeschön. Ihre Freude an Silvester will sich Eva Marie trotz des schlimmen Erlebnisses nicht nehmen lassen: „Das bleibt mein Highlight im Jahr.“

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden