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Landkreis: Kurioses und faszinierendes: Was 2019 im Landkreis gefunden wurde

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Kurioses und faszinierendes: Was 2019 im Landkreis gefunden wurde

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    Mehrere Wochen hatten archäologische Untersuchungen an der Ortsdurchfahrt von Holzheim nach Weisingen den Autoverkehr beeinträchtigt. Mittelalterliche Knochen mit besonderem historischen Wert wurden dabei gefunden.
    Mehrere Wochen hatten archäologische Untersuchungen an der Ortsdurchfahrt von Holzheim nach Weisingen den Autoverkehr beeinträchtigt. Mittelalterliche Knochen mit besonderem historischen Wert wurden dabei gefunden. Foto: Tanja Ferrari

    Autoreifen, Müll, Skelette oder ganze Städte – all das wurde in diesem Jahr im Landkreis gefunden. Doch vor allem der ein oder andere archäologische Fund hatte in diesem Jahr den Landkreis fasziniert. Besonders spektakulär war beispielsweise die Entdeckung des Lauingers Markus Kerle: Er hatte im August ein Beil gefunden, das älter als die berühmten Pyramiden in Ägypten ist. Das eher unauffällige Werkzeug aus Kupfer hatte der 42-Jährige bei einem Streifzug mit seiner Sonde entdeckt. Nach Angaben der Abteilung für Bodendenkmäler des Landesamtes für Denkmalpflege soll das Beil aus dem 4. Jahrtausend vor Christus stammen. Es ist also rund 5000 Jahre alt. Damit auch wesentlich älter als beispielsweise der Ötzi, der vermutlich zwischen 3359 und 3105 vor Christus lebte und zu Beginn der 1990er-Jahre in den Alpen gefunden wurde. Vor vier Jahrtausenden gab es gerade einmal 14 Millionen Menschen auf der Erde – darunter der Besitzer des Beils.

    In Holzheim wurde ein ganzes Skelett gefunden

    Nur wenige Wochen später, im September, sorgten Ausgrabungen in der Dillingener Kapuzinerstraße für Aufsehen im ganzen Landkreis. Die gewaltige Grube inmitten der viel frequentierten Einkaufsstraße lockte neugierige Passanten an. Tonscherben, Ofenkacheln oder Knochen von Essensresten – all das stellten die Archäologen vor Ort im Boden fest. Die Funde lieferten wichtige Erkenntnisse zur Dillinger Stadtgeschichte. Nicht nur eine Gartenanlage aus dem 18. oder 19. Jahrhundert wurde entdeckt, sondern auch eine spätmittelalterliche Siedlung aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Funde hätten ein informatives Bild über die Lebenssituation der Dillinger Handwerker gegeben, teilten die Experten mit.

    In der Dillinger Kapuzinerstraße hatten archäologische Untersuchungen im Herbst ein mittelalterliches Handwerkerviertel offengelegt.
    In der Dillinger Kapuzinerstraße hatten archäologische Untersuchungen im Herbst ein mittelalterliches Handwerkerviertel offengelegt.

    Beinahe zeitgleich wurde am anderen Ende des Landkreises gegraben. Die Baumaßnahmen an der Strecke von Holzheim nach Weisingen waren über mehrere Wochen für viele Autofahrer ein Ärgernis. Grund dafür war die halbseitig gesperrte Römerstraße, an der ebenfalls archäologische Untersuchungen durchgeführt wurden. Im Zuge des geplanten Geh- und Radwegs zwischen den beiden Ortsteilen war ein Archäologenteam im Einsatz. Ein richtiger Hingucker waren allerdings nicht nur die aufgehäuften Erdhügel, sondern auch ein besonders gut erhaltenes Skelett in seiner anatomisch korrekten Form. Gleich drei Gräber aus dem frühen Mittelalter waren in der Aschberggemeinde gefunden worden. In einem davon lag ein toter Mann mit einem Sax, einem für die Völkerwanderungszeit und das frühe Mittelalter typischen Kampfschwert aus Eisen. Das einmalige kulturelle Erbe aus dem sechsten und siebten Jahrhundert war nach Angaben der Experten von außergewöhnlichem historischen Wert.

    Im Laufe des Sommers brachten schließlich auch Grabungen in Medlingen besondere Funde ans Licht: Auf der Fläche des Baugebiets „Turmäcker“ waren verschiedene Bodendenkmäler ausgemacht worden. Experten entdeckten Überbleibsel einer Siedlung aus der Jungsteinzeit. Auch ein zwei Jahrtausende altes römisches Badehaus hatten die Archäologen vermutet. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei den Gemäuern wohl lediglich um ein herkömmliches römisches Wohnhaus handelte. (mit ands, jako und bv)

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