Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis/Kicklingen: Es ist ein gutes Jahr für Störche – bislang

Landkreis/Kicklingen

Es ist ein gutes Jahr für Störche – bislang

    • |
    Irgendetwas lockt Störche nach Kicklingen. Bis zu 40 Tiere kommen dort auf einer Wiese zusammen.
    Irgendetwas lockt Störche nach Kicklingen. Bis zu 40 Tiere kommen dort auf einer Wiese zusammen. Foto: Karl Aumiller

    Bis zu 40 Störche treffen sich jeden Tag im Dillinger Stadtteil Kicklingen (wir berichteten). Ludwig Klingler aus Wertingen beschäftigt sich schon länger mit den langbeinigen Vögeln.

    Finden sie dort etwas Leckeres?

    Er geht auch davon aus, dass sie auf dem Feld in Kicklingen etwas Leckeres finden. Doch was könnte das sein? Klingler kennt viele Möglichkeiten.

    Zum einen gibt es heuer sehr viele Störche. Der April sei warm gewesen, der Mai nicht zu nass und der Juni bislang nicht zu schlecht. „Es ist ein gutes Jahr bislang. Die Jungstörche – in Wertingen drei – können jetzt zum Teil schon stehen. Wenn es jetzt keinen massiven Dauerregen gibt, überlebt der Nachwuchs.“ Das wiederum führe zu einem Populationsdruck. Deswegen würden die Vögel nicht mehr nur nach Fröschen oder Ringelnattern suchen, sondern auch nach Wühlmäusen und Insekten und kämen auch ohne große Moore zurecht. „Aufgrund des Klimawandels regnet es weniger, dann gibt es mehr Mäuse“, erklärt Klingler. Denn wenn es sehr stark regnet und der Grundwasserpegel steigt, ertrinken viele Mäuse.

    Sie würden wie manch andere Arten von den Temperaturveränderungen profitieren, andere sterben aus. Klingler hat erst kürzlich sechs Störche beobachtet, die direkt hinter einem Mähdrescher herliefen. Durch das Gerät seien die Mäuselöcher freigelegt worden – und die Störche schnappten zu. Auch in Kicklingen müsste es an der Nahrungsgrundlage liegen.

    Die Population wächst

    Klingler erinnert daran, dass dort, wo etwas für die Natur getan wird, die Population wächst. Das zeige sich zum Beispiel im Thürheimer Ried, wo Wiesen und wechselfeuchte Mulden geschaffen wurden. Je großflächiger die Veränderung, desto besser für die Artenvielfalt. „Vielfalt bedingt sich gegenseitig, Artensterben dagegen produziert auch Artensterben.“

    Doch nicht nur die Tiere würden sich gegenseitig brauchen, der Mensch stecke in diesem Beziehungsgeflecht mit drin, mahnt der ehemalige Grünen-Kreisrat.

    Der Klimawandel beeinflusst auch das Zugverhalten der Störche. Als in Süddeutschland noch mehr Schnee lag, mussten sie im Süden nach Nahrung suchen. Inzwischen, weiß Klingler, fliegen viele im Herbst gar nicht mehr davon. Zum Horstbau würde ihnen schon eine Unterlage reichen. „Aber nicht jede wird angenommen, warum, weiß man nicht.“ So wurde der zweite Wertinger Horst in der Badgasse heuer nicht angenommen.

    Lesen Sie auch: Kostenlos parken in Dillingen Der Höchstädter Naturkindergarten steht in den Startlöchern Der neue Bona-Campus kostet 24 Millionen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden