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Landkreis: Dillinger Klinik: Leuchtturm strahlt über Kreis hinaus

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Dillinger Klinik: Leuchtturm strahlt über Kreis hinaus

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    Das Dillinger Konzept der AKADemie hat überzeugt – und soll nun auch anderorts im Freistaat umgesetzt werden. Ziel ist es, dass sich mehr Medizinstudenten für eine Laufbahn als Hausarzt entscheiden und diesen Beruf im Idealfall auch im ländlichen Raum ausüben wollen.
    Das Dillinger Konzept der AKADemie hat überzeugt – und soll nun auch anderorts im Freistaat umgesetzt werden. Ziel ist es, dass sich mehr Medizinstudenten für eine Laufbahn als Hausarzt entscheiden und diesen Beruf im Idealfall auch im ländlichen Raum ausüben wollen.

    Der Begriff „Leuchtturmprojekt“ fällt häufig an diesem Abend. Was in Dillingen seit nun fünf Jahren geschieht, ist ungewöhnlich, bisher einmalig und laut allen Rednern des Festaktes, der am Montag in der Dillinger Klinik stattfindet, ein voller Erfolg. Die „AKADemie“ – die Abkürzung am Wortanfang steht für Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen – sei ein guter Weg um angehende Ärzte für die Fachrichtung Allgemeinmedizin und damit eine Ausbildung zum Hausarzt zu begeistern. Außerdem schaffe es das Konzept, Ärzte aus den Städten zu holen, in die Gebiete, wo sie so dringend benötigt werden. Im Projekt sind die Hausärzte des Landkreises mit der Kreisklinik in die Lehre eingebunden. Das Praxisnetz bietet den jungen Ärzten die Möglichkeit einer flexiblen Ausbildung. Die Technische Universität München unterstützt dabei. Insgesamt 36 angehende Ärzte haben sich inzwischen für das Projekt entschieden und mindestens ihr Praktisches Jahr in Dillingen absolviert. „In diesem Praktischen Jahr muss der Funke der Begeisterung überspringen“, sagt Landrat Leo Schrell. Er freue sich über die „Vorreiterrolle im Kampf um die Sicherung medizinischer Versorgung“, die der Landkreis einnimmt. Gesundheitsministerin Melanie Huml sagt, das Konzept habe „Maßstäbe gesetzt.“ Sie erklärt: „Wir wollen das Dillinger Modell auf andere Regionen ausweiten.“ Eichstätt und Mühldorf am Inn würden das Konzept übernehmen. Auf den nordbayerischen Raum soll das Modellprojekt ausgehend von der Universität Erlangen-Nürnberg übertragen werden.

    Schrell spricht in seiner Rede auch das Thema an, dass das Krankenhaus gerade wie kein anders bewegt. Am Freitag schließt die Geburtenstation der Klink, die letzte im Landkreis. Vorübergehend, betont Schrell. Im Juli soll es weitergehen. „Es war eine der schwierigsten Entscheidungen, die der Aufsichtsrat je zu treffen hatte.“ Doch der Schritt sei im Interesse der Sicherheit der Mütter und Babys gewesen. In der vergangenen Kreistagssitzung haben die Räte eine Resolution verabschiedet, in der sich der Landkreis zur Aufrechterhaltung der Station bekennt. Diese übergibt Schrell bei der Gelegenheit an die Ministerin und an Wolfgang Krombholz, den Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.

    Huml greift das Thema in ihrer Rede auf. „Mich treibt das an, was man da tun kann“, sagt sie. Auf der einen Seite müssten die Hebammen bei der Versicherung entlastet werden, das sei im Bund angedacht. Vom Freistaat aus soll ein Förderprogramm Stationen unterstützen, die defizitär arbeiten. „Ich weiß, das bringt Ihnen auch keinen Arzt“, sagt sie. Doch es könne die Situation, wenn es im Juli weitergeht, vereinfachen. Einen weiteren Appell, der helfen soll, die Station zu erhalten, richtet Huml noch an die werdenden Mütter. „Es wird oft gesagt: Wir brauchen das. Dann müssen die Familien aber auch mit den Füßen entscheiden.“

    Zurück zum eigentlichen Thema der Feierstunde. Chefärztin Ulrike Bechtel, die auch Lehrkoordinatorin des Projektes ist und von Huml als „Initiatorin, Motor, Frontfrau“ der Akademie bezeichnet wird, sagt: „Wir sehen das nicht als exklusives Projekt. Wir freuen uns, wenn das Schule macht.“ Sie hat Zahlen ausgewertet, die zeigen, dass das Projekt auch den gewünschten Effekt erzielt. Etwa ein Drittel der jungen Ärzte arbeite danach auf dem Land – bei den konventionellen TU-Studenten sei es in der gleichen Zeit kein einziger gewesen.

    Um das Problem der fehlenden Hausärzte in den Griff zu bekommen seien aber vor allem mehr Studienplätze für Medizin nötig. In Augsburg sollen ab nächsten Jahr mehr als 250 neue Plätze geschaffen werden. Wenn der Studienort so nah ist, könnte das die Ausbildung am Dillinger Krankenhaus noch attraktiver machen. Doch die Akademie spricht sich auch so herum. Bechtel erzählt von einem Studenten, der von der Berliner Charité zur Allgemeinarztausbildung nach Dillingen gekommen ist. Sie habe gefragt, warum er sich ausgerechnet für den Landkreis entschieden hat. Der junge Arzt habe geantwortet: „Dillingen hat einen Ruf.“

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