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Landkreis Dillingen: Zuviel gekocht? Die Lösung könnte ein Superbowl sein

Landkreis Dillingen

Zuviel gekocht? Die Lösung könnte ein Superbowl sein

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    Wer vom Weihnachtsessen Spätzle übrig hat, kann einfach Kässpatzen daraus machen.
    Wer vom Weihnachtsessen Spätzle übrig hat, kann einfach Kässpatzen daraus machen.

    Vor Weihnachten wird groß eingekauft, an den Feiertagen aufgekocht – und dann bleibt einiges übrig. Doch auch damit kann man noch lecker kochen. Dillingens Kreisbäuerin Annett Jung kennt das Thema. „Auch wir kochen gut und reichlich – ich bin ja keine Schwäbin – es darf nie zu wenig sein“, sagt die gebürtige Thüringerin und lacht. Ihre fünfköpfige Familie hat in den vergangenen Tagen mit Geschwollenen mit Kartoffelsalat über Gans und Wild traditionell geschlemmt. Allerdings gab es zum Geflügel thüringer Kartoffelklöße, zum Wild dann die schwäbischen Spätzle, zum Nachtisch jeweils nur einen leichten Obstsalat. Und dann? „Die restlichen Klöße werden im Kühlschrank abgedeckt aufbewahrt. Wir schneiden sie dann in Scheiben und braten sie in Butterschmalz, das noch von der Weihnachtsbäckerei übrig ist, an“, sagt Jung. Mit dem restlichen Fleisch und etwas Gemüse wird das zu einem Türmchen gestapelt. „Da sieht schön aus und schmeckt gut. Mit einer Suppe davor ist das ein kleines, aber feines Essen.“

    Aus den übrigen Spätzle werden einfach Kässpatzen

    Auf der Dillinger Messe WIR im März, der letzten Großveranstaltung im Landkreis vor der Corona-Pandemie, hatten die Landfrauen ein Kochbuch mit Resten vorgestellt. Dem vorausgegangen war ein Wettbewerb „Reste-Rezepte to go“. Jury war die „Hauswirtschafterei“ aus Peiting, ein Trio, dass die ausgewählten Rezepte in ein E-Book aufnahm.

    Annett Jung
    Annett Jung

    Daraus zitiert Jung das Rezept für eine „Bowl“ mit Rohkost, angebratenen, klein geschnittenen Fleischresten oder Schinken. Brot wird in Würfel geschnitten und in Butter angebraten. In das Dressing aus Essig und Öl passt dann doch der Rest Preiselbeermarmelade vom Wildgericht. Mit gekochten Eiern sieht das toll aus, schmeckt lecker, „und als Superbowl klingt es auch noch gut“, erklärt Jung und lacht. Wichtig sei: Alles, was schnell schlecht wird, muss zuerst verarbeitet werden. Dann können aus den übrigen Spätzle Kässpatzen werden und aus den restlichen Kartoffeln vom Krustenbraten am Sonntag noch Bratkartoffeln. Landfrauen hätten Routine im Kochen, samt Vorratshaltung und Resteverwertung. So müsse man nicht täglich einkaufen, sondern habe beim Kochen teils schon das nächste Gericht vor Augen. Mit Bratkartoffeln stünde schon die erste Komponente für das nächste Gericht. Natürlich sei Vorratshaltung in einer kleinen Wohnung nicht möglich, betont Jung. Doch eine Zwiebel, etwa für die Bratkartoffeln, sei nie verkehrt. Hauptsache, es schmeckt.

    Wie wäre es mit einem Lebkuchenschichtdessert?

    Ihre Landfrauen hat die Kreisbäuerin in den vergangenen Monaten über ein kleines Heft, einen Landfrauenboten, auf dem Laufenden gehalten. Für die letzte Ausgabe hat sie ein Silvestermenü zusammengestellt: Einen Weißkraut-Rüben-Salat, den man gut vorbereiten kann, einen Feinschmeckertoast mit Kalbsschnitzel und ein Lebkuchenschichtdessert mit allen Resten von der Weihnachtsbäckerei, dazu Quark und Joghurt. „Der Abend ist lang und wenn man so ein leichtes Gericht macht, dann hat man auch wieder Hunger auf die Mitternachtssuppe.“ Jung sieht das Rezept nicht nur als Anregung für die ein oder andere Landfrau, sondern wird es an Silvester auch selbst nachkochen.

    Nudeln, fällt ihr dabei auf, gibt es in der ganzen staden Zeit kein einziges Mal. „Das ist halt ein Fertigprodukt, das gehört für mich nicht in diese Zeit“, sagt Jung nachdenklich. „Aber klar, unterm Jahr ginge ohne Nudeln nichts. Und ein Nudelsalat geht immer.“

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