Schwerpunkt der jüngsten Dillinger Kreisversammlung des Bayerischen Gemeindetags war weniger die Corona-Pandemie als vielmehr Klärschlamm. Der wird, auch im Landkreis Dillingen, oft auf die Felder ausgebracht.
Doch damit muss Schluss sein, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetages, Juliane Thimet, den Bürgermeistern aus dem Landkreis. Klärschlamm sei dem Gesetz nach Abfall, und dafür sei der Erzeuger verantwortlich. Das sei die Kommune – und eine Verjährungsfrist gibt es nicht, warnte Thimet. Der Schlamm enthalte immer viel zu viele Schadstoffe.
Der Kreis Dillingen sollte schnell handeln, auch wegen der Fördertöpfe
Sie empfahl den Bürgermeistern daher dringend, eine Lösung zu suchen. Ein weiteres Problem sei die Phosphorrückgewinnung. Dazu könnte eine sogenannte Monoverbrennung dienen. Das wiederum sei kleinen Kommunen aber finanziell gar nicht zumutbar. Sie empfahl, eine interkommunale Zusammenarbeit anzusteuern, und den Blick für die verschiedenen Fördertöpfe rund um das Thema – und zwar schnell, da manche Zuschüsse befristet sind.
Gibt es schon positive Beispiele im und um den Kreis Dillingen herum?
Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz erinnerte an die Zusammenarbeit im Rahmen der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen und lud auch andere Kommunen dazu ein. Angesichts der drohenden Kosten führe kein Weg an größeren Anlagen vorbei – außer, man belaste die Bürger mit höheren Gebühren. „Also lasst uns das Thema lieber gemeinsam angehen“, so Kunz. Ein Beispiel könnte der Zweckverband Klärschlammverwertung Steinhäule im benachbarten Baden-Württemberg sein.
Steinwinter will eine Machbarkeitsstudie darüber anstoßen, was im Landkreis Dillingen möglich wäre. Stephan Herreiner, Bürgermeister in Bissingen, sagte, seine Gemeinde sei bei dem Thema sehr innovativ. Neben Phosphor könnten auch noch andere Stoffe genutzt werden – wenn nur gewisse rechtliche Hürden nicht wären. (corh)
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