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Landkreis Dillingen: Wird der Kreis Dillingen bald Corona-Hotspot?

Landkreis Dillingen

Wird der Kreis Dillingen bald Corona-Hotspot?

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    Bayernweit wurden neue Regeln beschlossen. Der Kreis Dillingen könnte zum Hotspot erklärt werden.
    Bayernweit wurden neue Regeln beschlossen. Der Kreis Dillingen könnte zum Hotspot erklärt werden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Symbol)

    Die Infektionszahlen steigen. In den Kliniken im Kreis wird die Lage immer schwieriger (wir berichteten). 85 Prozent der Intensivbetten waren am Freitag belegt, die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 475,4.

    Um gegenzusteuern, soll es nun neue Regelungen geben. Ab Samstag, 6. November, treten die Änderungen der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Kraft. Für den Kreis Dillingen ist angesichts der Zahlen zu erwarten, dass die Region dann als Hotspot gilt. Hotspots sind Regionen, in denen die Inzidenz über 300 und die Auslastung der Betten auf den Intensivstationen über 80 Prozent liegt. Dort gelten dann Regeln der Stufe Rot (siehe unten).

    Es gibt aber noch weitere Neuerungen. Das heißt, die im September in Kraft getretene Krankenhausampel schaltet schneller um: Die Ampel steht künftig auf Stufe Gelb, wenn in Bayern in den vergangenen sieben Tagen 450 Corona-Patientinnen oder Patienten auf Intensivstationen behandelt werden oder mehr als 1200 Menschen wegen Covid-19 in einer Klinik aufgenommen wurden. Auf Rot springt die Ampel, sobald mehr als 600 Personen aufgrund einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

    Gelb und Rot: Das sind die neuen Voraussetzungen für die Ampelstufen

    Das gilt bei Stufe Gelb:

    • FFP2-Maskenpflicht,
    • an Orten mit 3G-Regelung muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden (3G-Plus),
    • wo bisher 3G-Plus galt, dürfen nur noch Geimpfte und Genesene teilnehmen (2G).
    • Ausnahmen gibt es für Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen. Dort gilt 3G.

    Das gilt bei Stufe Rot:

    • 3G auch am Arbeitsplatz,
    • 2G in weiteren Bereichen und bei Veranstaltungen,
    • 3G-Plus bleibt für Gastronomie, Hotels und körpernahe Dienstleistungen.

    Hotspots sind Regionen, in denen die Inzidenz über 300 und die Auslastung der Betten auf den Intensivstationen über 80 Prozent liegt. Dort gelten dann Regeln der Stufe Rot

    Auch für die Schulen gibt es neue Beschlüsse: Ab Montag nach den Herbstferien gilt im Unterricht erneut eine Maskenpflicht. Hier reichen medizinische oder FFP2-Masken, in Grundschulen auch Stoffmasken. Vorübergehend soll diese Regelung an Grundschulen für eine Woche, an weiterführenden Schulen für zwei Wochen beibehalten werden. Wird in einer Klasse ein Corona-Fall nachgewiesen, werden künftig alle Schülerinnen und Schüler eine Woche lang an jedem Schultag getestet.

    Gibt es Betrug bei Test- oder Impfnachweisen im Kreis Dillingen?

    Das Netz aus Einlassbeschränkungen wird mit den neuen Regelungen vor allem in der Freizeit engmaschiger geknüpft. Dabei stellt sich jedoch die Frage, ob solche Einlasskontrollen auch wirken. Im Restaurant, im Fitnessstudio oder bei Kulturveranstaltungen gilt seit Ende August deutschlandweit die 3G-Regelung. Ansteckungen gibt es trotzdem. Und zwar immer mehr.

    Doch unabhängig davon, ob ein Impfpass oder der QR-Code in einer App vorgezeigt wird, kann dieser Nachweis gefälscht sein, so Polizeisprecherin Katharina von Rönn. Von Impf-Eintragungen über Stempel der Arztpraxen bis zum kompletten Impfbuch reicht das Repertoire der Anbieter im Netz. Fälschungsmerkmale lassen sich für Laien schwer ausmachen. Wie genau überprüfen die Einrichtungen im Kreis die Nachweise?

    In Lauinger Fitnessstudio wird streng kontrolliert

    Steffen Fiedler nimmt es in seinem Lauinger Fitness- und Gesundheitsstudio ganz genau: Am 24-Stunden-Check-in müssen sich Mitglieder mit der Studio-App einloggen. In der App kann zusätzlich der 3G-Nachweis hochgeladen und überprüft werden. „Ist der QR-Code nicht gültig, bleibt die Türe zu“, erzählt Fiedler. Von Fälschungen hat er in seinem Studio bisher nichts mitbekommen. „80 Prozent der Menschen, die zu mir kommen, sind geimpft“, sagt er.

    Denn allein aufgrund der Rehastunden, die vor Ort durchgeführt würden, bediene er schon ein anderes Klientel als klassische Fitnessstudios. Zum Schutz der Kundinnen und Kunden sowie der eigenen schwer kranken Tochter gilt für Fiedler die Devise: „Wir müssen sauber arbeiten.“ In seinem Team seien alle geimpft – darauf lege er besonderen Wert.

    Andere Veranstalter prüfen anders

    Im Kulturgewächshaus Birkenried werden die Nachweise nicht gescannt, sondern händisch überprüft. „Wir schauen auf den Namen und das Datum“, so Bernhard Eber. Obwohl es schon passiert ist, dass Gäste wieder gegangen waren, nachdem ihnen ohne Nachweis der Eintritt verwehrt wurde, habe es bisher keine größeren Auseinandersetzungen gegeben.

    Bei Veranstaltungen des Lauinger Kolpingvereins läuft es ähnlich ab. „Wir haben eine Liste mit Voranmeldungen, die wird beim Einlass von zwei Personen mit den Nachweisen abgeglichen“, sagt Herbert Hummel. An die Gäste werden schon beim Einlass Bändchen verteilt, damit man weiß, wer bereits kontrolliert wurde. Gescannt wird auch in Lauingen nicht. „Die meisten kennen wir persönlich, und die sind auch mehrheitlich geimpft“, sagt Hummel. Bei Unbekannten werde zusätzlich der Ausweis kontrolliert. Und auch im Lauinger Hallenbad wird der QR-Code laut Dillinger Landratsamt lediglich angeschaut, nicht abgeglichen.

    Wie können Impfzertifikate überprüft werden?

    Laut Polizeiinspektion Dillingen fallen die Fälschungen meist bei Grenzkontrollen auf oder beim Versuch, sich ein digitales Impfzertifikat in einer Apotheke ausstellen zu lassen. Weitere Angaben wollte die PI

    Eine Möglichkeit, ein digitales Impfzertifikat zu verifizieren, bietet die CovPassCheck-App. Diese App wird kostenfrei vom Robert-Koch-Institut zur Verfügung gestellt; benötigt wird lediglich ein Smartphone mit funktionierender Kamera. „Das ist die einfachste Möglichkeit, um das Zertifikat zu scannen“, sagt Dr. Uta-Maria Kastner, Leiterin des Dillinger Gesundheitsamts.

    Die neuen Regeln werden bei manchen wohl Verwirrung stiften. Einige Veranstalterinnen und Veranstalter aus dem Kreis haben bereits am Freitag angekündigt, dass nun bei ihnen die 2G-Regel gilt. So beispielsweise die Kolpingbühne in Höchstädt. Jeder sollte sich also im Vorfeld einer Veranstaltung informieren, welche Regeln dort gelten.

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