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Landkreis Dillingen: Wie war die Ernte im Kreis Dillingen bislang?

Landkreis Dillingen

Wie war die Ernte im Kreis Dillingen bislang?

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    Rund zehn Tage früher als in den vergangenen Jahren begann in diesem Jahr die Weizenernte. Grund dafür war der regenreiche Mai und die Hitzeperiode im Juni. Die Ernteerträge in der Region waren in Ertrag und Qualität gut bis durchschnittlich.
    Rund zehn Tage früher als in den vergangenen Jahren begann in diesem Jahr die Weizenernte. Grund dafür war der regenreiche Mai und die Hitzeperiode im Juni. Die Ernteerträge in der Region waren in Ertrag und Qualität gut bis durchschnittlich. Foto: v. Weitershausen

    „Das Ergebnis der Getreideernte im Landkreis Dillingen ist in Quantität und Qualität top“ sagt Stephan Haase. Natürlich gebe es kleine regionale Unterschiede, die jedoch das Gesamtergebnis nicht schmälerten, erklärt der Pflanzenbauexperte am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Wertingen. Dies sei umso erfreulicher, weil Klimapessimisten schon mit den ersten warmen Tagen im März/April einen erneuten Dürresommer vorausgesagt hätten. Das wiederum hätte für die Landwirte noch größere Ausfälle bedeutet als bei der

    Die Rapsernte war unterdurchschnittlich, sagt der Obmann des Dillinger Kreisbauernverbandes

    Anfang Juli am Versuchsfeld mit der Energiepflanze „Donau Silphie“ in Laugna. Im Bild von links: Landwirtschaftsrat Stephan Haase vom AELF in Wertingen, Martin Abt, Landwirtschaftsmeister und angehender Agrarbetriebswirt, sowie Alois Abt, Landwirt und Betreiber einer 500-kW-Biogasanlage.
    Anfang Juli am Versuchsfeld mit der Energiepflanze „Donau Silphie“ in Laugna. Im Bild von links: Landwirtschaftsrat Stephan Haase vom AELF in Wertingen, Martin Abt, Landwirtschaftsmeister und angehender Agrarbetriebswirt, sowie Alois Abt, Landwirt und Betreiber einer 500-kW-Biogasanlage.

    „Ich will nicht abstreiten, dass in Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern auch in diesem Jahr in einigen Regionen erneut extreme Trockenheit herrscht“, sagt Haase. Doch diese Situation dürfe nicht auf ganz Deutschland heruntergebrochen werden. Denn wer ohne Dürre-Hysterie das Ergebnis der Getreideernte im Landkreis Dillingen oder ganz Bayern betrachte, werde überrascht sein.

    Abgesehen von extremen Trockenlagen, wie beispielsweise Kiesböden, sei das Ergebnis bei Wintergerste und Winterweizen in Nordschwaben und Bayern bedeutend besser gewesen in Quantität und Qualität als teils von den Medien verbreitet.

    Weizen und Gerste bekommen ein Okay

    Beim traditionellen Arbeitsgespräch des Dillinger BBV und der Bürgermeister des Landkreises sprach Dr. Tobias Zehetmair von der BBV Landsiedlung über die Bayerische Kompensationsverordnung. Kreisobmann Klaus Beyrer und BBV-Kreisgeschäftsführer Eugen Bayer (von rechts) griffen die neuen Möglichkeiten zum Ausgleich von Eingriffen in die Natur dankbar auf.
    Beim traditionellen Arbeitsgespräch des Dillinger BBV und der Bürgermeister des Landkreises sprach Dr. Tobias Zehetmair von der BBV Landsiedlung über die Bayerische Kompensationsverordnung. Kreisobmann Klaus Beyrer und BBV-Kreisgeschäftsführer Eugen Bayer (von rechts) griffen die neuen Möglichkeiten zum Ausgleich von Eingriffen in die Natur dankbar auf.

    Auch BBV-Kreisobmann und Landwirt Klaus Beyrer sagt: „Insgesamt erreichten wir bei der Getreideernte den Durchschnitt.“ Besonders beim Weizen sei die Qualität sehr gut gewesen. Was aufgrund der Niederschlagsperiode bis Mitte, Ende August auf den Feldern verbleiben musste, wird in der Regel als Futterweizen verwendet. Die Wintergerste hat laut dem Kreisobmann heuer wieder ein überwiegend schönes rundes Korn ausbilden können. Dadurch sei eine gut durchschnittliche Ernte erzielt worden.

    Unterdurchschnittlich in Qualität und Quantität sei heuer dagegen die Rapsernte gewesen, berichtet Landwirt Klaus Beyrer. Der Wechsel von Starkregen und großer Hitze habe die Schoten in ihrem Wachstum behindert. Bei den Zuckerrüben erwarten die beiden Landwirtschaftsexperten dagegen so gute Ergebnisse für dieses Erntejahr, wie sie bereits bei den Kartoffeln vorherrschen.

    Trotz Zünzler setzen die Experten auf eine gute Maisernte im Kreis Dillingen

    Beim Mais gibt es keinen Zweifel: Wenn nicht bis zur Ernte Mitte September bis Anfang Oktober Hagelstürme die Pflanzen beschädigen, werde es eine gute bis sehr gute Maisernte geben, sagen Stephan Haase und Klaus Beyrer übereinstimmend. Und das, obwohl einige Vorkommen wie im Kesseltal oder Bachtal vom Zünsler befallen seien.

    Beim Grünland seien die Erträge nach den Worten von Haase und Beyrer ebenfalls sehr unterschiedlich gewesen.

    Die erste Mahd im Landkreis war sehr ertragreich, ebenso noch die zweite mit mehr oder weniger Abstrichen, doch die dritte sei der Hitzeperiode zum Opfer gefallen. Jetzt stehe das Grünland wieder so gut im Saft, dass mindestens nochmals mit einer ertragreichen Mahd zu rechnen sei.

    Anfang des Jahres befürchtete man im Kreis Dillingen noch das Schlimmste

    Insgesamt ist nach den Worten von Stephan Haase die Wasserversorgung für die Ertragshöhe aller Pflanzen, auch des Getreides ausschlaggebend. Die ausgeprägte Trockenperiode von Mitte März bis Ende April ließ das Schlimmste befürchten. Denn die Ausgangslage für das diesjährige Vegetationsjahr sei aufgrund der Wasserbilanz wegen des Dürrejahres 2018 deutlich schlechter gewesen. Doch mit flächendeckenden Niederschlägen habe der kühle Mai schließlich noch rechtzeitig für Entspannung gesorgt, allerdings regional unterschiedlich.

    „Wir können bei uns in Nordschwaben von einer klimatischen „Gunstlage“ sprechen“, sagt Beyrer. Deswegen ist er zuversichtlich, dass er und seine Kollegen auch in Zukunft nicht mit solchen Dürreproblemen rechnen müssen, wie die Landwirte beispielsweise in Brandenburg oder Mecklenburg Vorpommern.

    Anbauflächen im Kreis Dillingen in Hektar:

    Insgesamt 1175 landwirtschaftliche Betriebe haben im Jahr 2019 eine Gesamtfläche von 48 100 Hektar (ha) im Landkreis Dillingen bewirtschaftet, davon 9200 ha Dauergrünland.

    Davon wurden angebaut:

    8 415 ha Getreide, davon 11 320 ha Winterweizen und 1500 ha Dinkel.

    11 016 ha Silomais

    2150 ha Körnermais

    865 ha Winterraps

    2044 ha Zuckerrüben

    799 ha Kartoffeln

    1000 ha Gemüse (incl. Küchenkräuter)

    16 ha Silphium

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