Das Dillinger Landratsamt meldet am Dienstag, 27. April, dass die Sieben-Tage-Inzidenz von182,27 (Montag) auf 181,23 (Dienstag) leicht gefallen ist. Doch so hoch war der Wert seit Dezember 2020 nicht mehr. Dabei werden andauernd die Corona-Regeln verschärft.
Die Leiterin des Dillinger Gesundheitsamtes, Dr. Uta-Maria Kastner, weiß, warum die Corona-Zahlen derzeit so hoch sind. Das hänge mit Betrieben zusammen. Man habe es zuvor in Bildungseinrichtungen bemerkt und jetzt in Firmen: Die Pausen seien ein Problem. „Der Mensch ist ein soziales Wesen, es ist verständlich, dass man zum Essen zusammenkommt. Aber genau das ist der falsche Weg. Man sollte sich nicht ohne Masken in einem kleinen Pausenraum treffen oder nach der Arbeit noch eng zusammenstehen und sich unterhalten.“
Die Betriebe im Landkreis Dillingen und drumherum sind Corona-Infektionsherde
Derzeit seien Betriebe die Infektionsherde, nicht nur im Landkreis Dillingen, sondern auch in den angrenzenden Regionen. „In ihrer Freizeit sind die meisten Menschen sehr diszipliniert, aber für das Verhalten am Arbeitsplatz müsste man sie noch mal sensibilisieren.“ Einen Corona-Hotspot im Landkreis gebe es nicht.
Im Testzentrum des Dillinger Landratsamtes gibt es nur noch PCR-Tests
An Dr. Kastners alter Wirkungsstätte, dem ehemaligen Dillinger Gesundheitsamt in der Weberstraße, werden seit dieser Woche nur noch PCR-Tests angeboten. Das liegt daran, dass es im ganzen Landkreis inzwischen Einrichtungen gibt, wo Schnelltests vorgenommen werden. Die Bundeswehr hilft dennoch in der Weberstraße weiter mit, sei es bei der IT oder im Sanitätsdienst. Die Hilfe sei so wertvoll, dass Kastner hofft, dass sie sie sie weiter verlängern möchte. Der Betrieb im ehemaligen Gesundheitsamt habe sich gut eingespielt.
Ein Problem seien aber die sich laufend ändernden Vorgaben. Auch die Leiterin des Gesundheitsamts muss sich dauernd informieren. Sie ist sich sicher, dass uns Tests noch lange begleiten werden, auch wenn sich die Rahmenbedingungen, also wofür man einen Test braucht, vielleicht ändern. Und sie meint auch, dass es immer mehr Impfstoff geben wird. „Aber der kann nicht komplett an alle an drei Tagen verimpft werden. Deswegen werden wir auch im Juni noch warten und die Situation aushalten müssen“, warnt Dr. Kastner.
Die Panne im Wertinger Impfzentrum
Auch zur Impfpanne in Wertingen nimmt sie Stellung. Ein Landkreisbürger hin, der seinen Namen nicht in der Heimatzeitung lesen will, hatte davon berichtet: Nach seiner Erstimpfung am 7. April im Impfzentrum des Landkreises in Wertingen habe er nun Post vom Betreiber Ecolog bekommen. Möglicherweise könne der ihm verabreichte Impfstoff zu stark verdünnt gewesen sein. Mit dem Ergebnis: „Ich muss mich jetzt drei Mal impfen lassen“, sagt der Mann. Eine routinemäßige Nachkontrolle habe ergeben, dass es zu einer zu starken Verdünnung des Impfstoffs gekommen sein könnte. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ihm eine zu geringe Impfdosis verimpft wurde, zitiert der Rentner aus dem Schreiben.
"Möglicherweise eine zu geringe Dosis des Impfstoffs erhalten"
Eine Nachfrage im Dillinger Landratsamt bestätigt die Angaben des Seniors. „Es wurden in der Tat 42 Personen zu einer zweiten Impfung eingeladen, weil der Betreiber des Impfzentrums nicht ausschließen konnte, dass sie bei ihrer Erstimpfung Anfang April eine zu geringe Dosis des Impfstoffes erhalten haben“, teilt Landratsamts-Pressesprecher Peter Hurler mit. In dem Zeitfenster, in dem diese 42 Bürgerinnen und Bürger geimpft wurden, sei durch einen Verdünnungsfehler versehentlich bei einigen Spritzen eine zu geringe Dosis Impfstoff verabreicht worden.
Dies, so Hurler weiter, „wurde bei entsprechenden routinemäßigen Nachkontrollen vom Betreiber des Impfzentrums entdeckt, der uns umgehend darüber informiert hat“. Der Kreis der möglicherweise Betroffenen habe verlässlich auf die nun zu einer weiteren Impfung eingeladenen Personen eingegrenzt werden können. Der Hersteller des Impfstoff und das Paul-Ehrlich- Institut als zuständige Bundesfachbehörde wurden laut Hurler vom Dienstleister über den Vorfall informiert. Eine Lösung für die potenziell Betroffenen wurde gefunden.
Der Betreiber des Impfzentrums habe den Vorfall zudem zum Anlass genommen, im Impfzentrum in Wertingen weitere Sicherheitskontrollen einzuführen, um ähnliche Vorkommnisse in Zukunft ausschließen zu können. Dr. Uta-Maria Kastner weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass langfristig ohnehin jeder Geimpfte eine dritte Impfung brauchen werde.
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