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Landkreis Dillingen: Unternehmer protestieren in Dillingen gegen Corona-Politik

Landkreis Dillingen

Unternehmer protestieren in Dillingen gegen Corona-Politik

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    Der Unternehmerkreis „Zukunft in Not“ bei einer Aktion in Augsburg. Am Samstag ist eine Kundgebung in Dillingen geplant.
    Der Unternehmerkreis „Zukunft in Not“ bei einer Aktion in Augsburg. Am Samstag ist eine Kundgebung in Dillingen geplant. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Der Unternehmerkreis „Zukunft in Not“ ruft am Samstag zu einer Demonstration auf dem Ulrichsplatz in Dillingen auf. Die in Augsburg gegründete Gruppe zähle mittlerweile bereits rund 650 Unternehmer, sagt Sprecher Stefan Ehle. Inzwischen beziehen die Mitglieder seinen Worten zufolge auch in anliegenden Regionen Stellung, so am Samstag von 11 bis 13 Uhr in Dillingen. Ehle erwartet, wie er auf Anfrage mitteilt, rund 100 Teilnehmer zu der Kundgebung auf dem Ulrichsplatz.

    "Maßnahmen weder zielführend noch verhältnismäßig"

    Die Unternehmer kritisieren die Corona-Politik. „Die immer rigider werdenden Maßnahmen sind weder zielführend noch verhältnismäßig. Sie vernichten den Mittelstand und bringen das soziale Gefüge in unseren Städten und Landkreisen aus dem Gleichgewicht“, warnen Ehle und seine Mitstreiter. „Hiergegen wollen wir Gesicht zeigen und einen offenen Dialog mit der Politik eingehen“, betont der Sprecher.

    Im Vorfeld der jüngsten Kundgebung in Friedberg war die Frage aufgekommen, ob der Unternehmerkreis mit seiner Veranstaltung der Querdenker-Szene ein Forum biete. Die Organisatorin der Friedberger Kundgebung war im November Moderatorin der Querdenker-Demo in Aichach und ist Organisatorin der regelmäßigen Kundgebungen des „Bürgerforums Schwaben“ in Königsbrunn, auf denen unter anderem der Arzt Dr. Rolf Kron auftrat. Der Kauferinger steht unter anderem wegen falscher Attests zur Befreiung von Masken in der Kritik. Eine Nähe zur Querdenker-Szene weist Stefan Ehle im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. „Wir sind keine Krawallbrüder“, sagt der Sprecher. Der Unternehmerkreis, in dem aus dem Landkreis Dillingen auch Mitglieder der neu gegründeten Partei „Die Basis“ engagiert sind, sei überparteilich. Thema sei allein die existenzbedrohende Situation für die Firmen.

    „Momentan wird der Mittelstand kaputtgemacht“, klagt Ehle. Man müsse sich einmal klarmachen, was passiere, wenn Läden in Dillingen und Wertingen in dieser Corona-Krise in großer Zahl dichtmachen. Viele Unternehmen, unter anderem auch in der Gastronomie, hätten viel Geld in ein Hygienekonzept investiert und dürften dennoch nicht öffnen. Der Unternehmerkreis, der im Landkreis Dillingen etwa 50 Mitglieder zähle, wehre sich gegen „die Unverhältnismäßigkeiten“ vieler Maßnahmen. „Warum dürfen beispielsweise Schuhgeschäfte öffnen und Klamottenläden nicht?“, das ist nur eine Frage, die Ehle stellt. Das Motto der Kundgebung lautet „#lasstunsöffnen“, ansonsten drohe vielen Firmen der Ruin. Der Wirtschaftsreferent des Dillinger Stadtrats, Günter Schwertberger, und Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller hätten ihre Teilnahme zugesagt.

    IHK-Regionalvorsitzender: Die Not in vielen Betrieben ist groß

    Der Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Dillingen, Gregor Ludley, stellt fest, dass die wirtschaftliche Not in vielen Betrieben groß sei. „Die Kritik an den Corona-Maßnahmen muss ernstgenommen werden“, betont der Vertreter der Industrie- und Handelskammer. An erster Stelle müsse in der Corona-Krise der Schutz der Gesundheit stehen. Aber es gebe in der Corona-Politik einige Dinge, die schiefgelaufen seien – etwa die verspätete Auszahlung der Corona-Hilfen. Auf der anderen Seite, so Ludley, müsse man wiederum sehen, dass Deutschland im Vergleich viel für seine Unternehmen tue.

    Die Vorsitzende der Dillinger Wirtschaftsvereinigung (WV), Silvia Stapfer, sagt, sie habe von der Demo noch nichts mitbekommen. An der Kundgebung werde sie nicht teilnehmen. (bv)

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