Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Dillingen: Tourismus bricht wegen Corona im Landkreis Dillingen ein

Landkreis Dillingen

Tourismus bricht wegen Corona im Landkreis Dillingen ein

    • |
    Flaute in der Gaststätte: Corona hat zu einem Einbruch in der Beherbergungs- und Gastrobranche geführt, teilt die Gewerkschaft NGG mit.
    Flaute in der Gaststätte: Corona hat zu einem Einbruch in der Beherbergungs- und Gastrobranche geführt, teilt die Gewerkschaft NGG mit. Foto: NGG (Symbol)

    Corona sorgt für einen Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rund 27.900 Gäste den Landkreis Dillingen besucht – das sind 47 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen sank laut Gewerkschaft um 40 Prozent auf etwa 76.000.

    "Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise geführt"

    Die NGG beruft sich in ihrer Mitteilung auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. Tim Lubecki, Geschäftsführer der NGG-Region Schwaben, sagt: „Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Gastwirtschaften, Biergärten und Restaurants über viele Wochen ganz zusperren. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an.“

    Unter der Situation hätten aber nicht nur die Unternehmen gelitten. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Lubecki. Nach dieser „Durststrecke“ blickten viele Beschäftigte nun mit Sorge auf die Herbst- und Wintersaison. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Dillingen rund 1000 Menschen.

    Kurzarbeit habe massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert

    Allerdings habe das Instrument der Kurzarbeit bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle im Gastgewerbe ausgeblieben. „Die Gewerkschaften haben sich in Berlin seit Beginn der Pandemie für das Kurzarbeitergeld starkgemacht und auch durchgesetzt, dass es bis Ende nächsten Jahres verlängert wird. So kommen Beschäftigte und Betriebe besser durch diese schwere Zeit“, sagt Lubecki. Entscheidend sei zudem, dass die Leistung nach sieben Monaten auf 80 Prozent des Nettoverdienstes (für Eltern 87 Prozent) ansteige. „Am Ende steht fest: Jeder Kurzarbeiter ist ein möglicher Arbeitsloser weniger“, so Lubecki.

    Die Gewerkschaft NGG appelliert nun an die Unternehmen, die Kurzarbeit für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu nutzen. „Wer wegen Corona nicht arbeiten kann, sollte die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung bekommen. Das ist ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel, der in Hotels und Restaurants unabhängig von der Pandemie eklatant ist. Und Beschäftigte können einen Schritt auf der Karriereleiter machen - etwa von der Küchenhilfe zur Köchin, vom Restaurantfachmann zum Hotelfachmann“, unterstreicht Lubecki in seiner Pressemitteilung. Zudem müssten Beschäftigte auch im Gastgewerbe für die Digitalisierung fit gemacht werden. Hier berge die Krise eine große Chance.

    Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts waren im August bundesweit 377.000 Beschäftigte des Hotel- und Gaststättengewerbes in Kurzarbeit - das ist gut jeder dritte Arbeitnehmer (34 Prozent). (pm)

    Lesen Sie auch: Die Produktion im Dillinger Geschirrspülerwerk brummt Schüler stürzt in Dillingen vom Rad und wird verletzt Die Kastanie am Lauinger Donauufer ist gefällt

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden