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Landkreis Dillingen: Süßes gegen Einsamkeit: So machen die Kommunen den Senioren eine Freude

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Süßes gegen Einsamkeit: So machen die Kommunen den Senioren eine Freude

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    Einen besonders süßen Gruß zur Adventszeit haben sich die Bachtalgemeinden für ihre Senioren überlegt. Die Adventskalender, gefüllt mir kleinen Schokotäfelchen, sind sogar mit den Gemeindewappen bedruckt worden.
    Einen besonders süßen Gruß zur Adventszeit haben sich die Bachtalgemeinden für ihre Senioren überlegt. Die Adventskalender, gefüllt mir kleinen Schokotäfelchen, sind sogar mit den Gemeindewappen bedruckt worden. Foto: Christoph Lotter

    Die Familie sitzt gemeinsam am Tisch. Es duftet nach frisch gebackenen Lebkuchen. Die Kerzen am Christbaum leuchten mit den großen Kinderaugen um die Wette, die es kaum erwarten können die Geschenke mit Oma und Opa auszupacken. Ein typisches Weihnachtsfest. Außer im Jahr 2020. Wegen Corona ist einmal mehr alles anders. Vieles ist heuer ausgefallen. Angefangen vom Konzert bis hin zum Seniorennachmittag. Weil die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie besonders die Älteren unter uns trifft, haben sich die Kommunen im Landkreis pünktlich zur Weihnachtszeit etwas Besonderes überlegt: Wenn es schon keine persönlichen Besuche geben kann, dann doch wenigstens die ein oder andere Überraschung im tristen Lockdown.

    Im Bachtal erhalten die Senioren Schokolade

    Einen süßen Gruß sendeten beispielsweise die Bachtalgemeinden Syrgenstein, Zöschingen und Bachhagel ihren Senioren zu. Die Idee stammte von Zöschingens Rathauschef Tobias Steinwinter. Weil auch der geplante Seniorenabend in der Adventszeit ausfallen musste, wollte er wenigstens für eine kleine Alternative sorgen. Deshalb schlug er Adventskalender für alle Einwohner ab 65 Jahren vor. Seine beiden Bürgermeisterkollegen waren sofort begeistert.

    Und nicht nur sie. Syrgensteins Bürgermeisterin Mirjam Steiner sagt: „Selbst jetzt bekomme ich immer noch Anrufe von Menschen, die sich für den Adventskalender bedanken möchten.“ Ein voller Erfolg also. Das möglich gemacht habe die Verwaltung, lobt sie. Denn die Überraschungen sind Sonderanfertigungen. Jede Gemeinde hat ihr eigenes Wappen auf den Kalender gedruckt. „Für viele war der Adventskalender ein absoluter Höhepunkt“, erklärt sie weiter. Gerade Senioren über 80 hätten ihr verraten, dass das der erste Adventskalender in ihrem Leben sei. Dass nicht nur jeder Haushalt ein Exemplar bekommen habe, sonder tatsächlich jeder Rentner, habe ebenfalls für Freude gesorgt. „So mussten die Ehepartner die kleinen Schokotäfelchen nicht teilen – wie vieles andere im Leben – sondern hatten sie ganz für sich alleine“, sagt Steiner.

    Digitale Grüße und Honig an der Haustüre

    Einen Ersatz für ihren alljährlichen Weihnachtsbesuch hat sich auch Gundelfingens Bürgermeisterin Miriam Gruß überlegt. Unter normalen Umständen, erklärt sie, wäre sie mit einer kleinen Abordnung aus Musikern im Haus der Senioren unterwegs gewesen. In diesem Jahr musste sie sich etwas anderes einfallen lassen. Sie hat ihre Weihnachtsbotschaft kurzerhand auf Video aufgenommen. „Ich finde das eine ganz schöne Sache.“ Mit der kleinen Geste wolle sie zeigen, dass sie auch in diesen Tagen an die älteren Mitbürger denke und sie nicht vergessen habe.

    Corona ist auch in den Kirchengemeinden Holzheim und Ellerbach/Fultenbach kein Grund dafür, die Senioren zu vergessen. Auch in diesem Jahr erhalten sie einen schmackhaften Weihnachtsgruß. Die Übergabe, sagt Heidi Weidlich, die die Aktion organisiert, finde heuer an der Haustüre statt. Dort werden ein Glas Honig und eine Weihnachtskarte überreicht. „Andere übergeben eine Flasche Wein, bei uns ist es der Honig“, scherzt Bürgermeister Simon Peter. Weil die Gemeinde einen Lehrbienenstand habe, sei die süße Leckerei ein gerne gesehenes Geschenk.

    Auch die Kindergartenkinder basteln für die Senioren

    In Höchstädt übernimmt der Kindergarten Don Bosco es, den Senioren die Weihnachtszeit zu versüßen. Dazu hat sich Kindergartenleiterin Bianca Kaltenegger Verschiedenes überlegt. Die Kinder, die in der Notbetreuung waren haben gebastelt: Zu den Erzählungen über die heilige Barbara, dem Nikolaus, der heiligen Lucia und der Weihnachtsgeschichte haben sie kleine Büchlein mit Bildern erstellt. „Jedes Seniorenheim erhält alle vier Geschichten“, sagt Kaltenegger. Den Kindern habe das Basteln großen Spaß gemacht.

    Eine kleine Gesangseinlage hatte es für die drei Seniorenheime in Höchstädt durch die Kindergartenkinder von Don Bosco gegeben.
    Eine kleine Gesangseinlage hatte es für die drei Seniorenheime in Höchstädt durch die Kindergartenkinder von Don Bosco gegeben. Foto: Kaltenegger

    Aber auch Weihnachtslieder dürfen nicht fehlen. Deshalb haben die Kinder zusätzlich für die Senioren gesungen. Und zwar draußen. Die Bewohner der Seniorenheime durften entweder mit Abstand nach draußen kommen, oder den Liedern vom Fenster aus lauschen, erklärt die Leiterin.

    Medlinger Gemeinderäte unterschreiben 220 Briefe

    Auch in Medlingen haben die Kindergartenkinder den Gemeinderat bei seiner Weihnachtsaktion für die Senioren unterstützt. Sie haben kleine Teelichter gebastelt. Zusätzlich mit einer Handcreme, einem Tee und einem Anschreiben mit einer Weihnachtsgeschichte wurden sie von den Ratsmitgliedern in kleine, selbst gebastelte Tüten gepackt.

    220 Briefe haben die Gemeinderäte aus Medlingen von Hand unterschrieben um den Senioren vor Ort eine besondere Weihnachtsfreude zu machen. Die Überraschung wurde sogar persönlich ausgeliefert.
    220 Briefe haben die Gemeinderäte aus Medlingen von Hand unterschrieben um den Senioren vor Ort eine besondere Weihnachtsfreude zu machen. Die Überraschung wurde sogar persönlich ausgeliefert. Foto: Taglang

    Die 220 Briefe wurden selbstverständlich alle handschriftlich von uns unterschrieben, verrät Bürgermeister Stefan Taglang. „Es ist wichtig, dass wir an die Senioren denken, denn sie haben sich viele Jahre für die Gemeinde eingesetzt.“ Um dies zu zeigen, wurden die kleinen Überraschungen auch alle persönlich am vergangenen Samstag ausgeliefert.

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