Miteinander zu reden und sich vor Ort einzubringen, sei der bessere Weg, als übereinander zu reden, darüber waren sich die Dillinger Landfrauen mit Mattias Kiefer, dem bundesweiten Sprecher der Umweltbeauftragten aller Bistümer der katholischen Kirche in Deutschland, einig.
Doch das Verhältnis vieler Bauernfamilien zu ihrem Bistum hat im Zuge des Volksbegehrens „Artenvielfalt“ gelitten. Deswegen war es dem aus Bayern stammenden bundesweiten Sprecher Mattias Kiefer ein großes Anliegen, auf dem Basisseminar der Landfrauengruppe des BBV Schwaben über die Haltung der katholischen Kirche zur Landwirtschaft in kritischen Zeiten zu referieren.
Der Blick soll gemeinsam nach vorne gehen
Nach einem Rückblick und einer von gegenseitiger Achtung geprägten Diskussion war man laut einer Pressemitteilung übereinstimmend der Meinung, dass es nun wieder gelte, den Blick nach vorne zu richten.
![Landfrauen aus dem Kreis Dillingen, im Bild von links Gabi Schmid, Maria Jäger, Kreisbäuerin Annett Jung, Pia Reile und Marion Baur, trafen auf Bezirksgeschäftsführer Markus Müller und den Umweltsprecher der katholischen Kirche, Mattias Kiefer.
Landfrauen aus dem Kreis Dillingen, im Bild von links Gabi Schmid, Maria Jäger, Kreisbäuerin Annett Jung, Pia Reile und Marion Baur, trafen auf Bezirksgeschäftsführer Markus Müller und den Umweltsprecher der katholischen Kirche, Mattias Kiefer.](https://images.mgpd.de/img/101364847/crop/c1_1-w100/1965135500/1191155758/copy20of2020191122114847tif.jpg)
Die Dillinger Kreisbäuerin Annett Jung und der schwäbische Bezirksgeschäftsführer Markus Müller betonten aber, dass es für beide nicht in Ordnung sei, wenn Kirchenvertreter auf überregionaler Ebene in öffentlichen Aussagen immer wieder konventionelle und ökologische Bauernfamilien gegeneinander ausspielen. Alle Produktionsrichtungen und Betriebstypen leisteten hervorragende Arbeit und verdienten Achtung und Respekt, so Jung und Müller übereinstimmend.
Sollen nur Bio-Betriebe Kirchenland pachten?
Auch für Mattias Kiefer verlaufen die entscheidenden Trennlinien nicht zwischen konventioneller und Bio-Landwirtschaft. Er warb eindringlich darum, dass bei allen möglichen Unterschieden in der Einschätzung von Sachthemen immer die Achtung vor dem anderen gewahrt bleiben müsse. Für Kiefer war es zudem nicht vorstellbar, dass zukünftig ausschließlich Bio-Betriebe Kirchenland pachten können, eine Kritik, die anhand eines vom Kreisvorstand berichteten Beispiels aus dem Landkreis in Buttenwiesen geäußert wurde. Insgesamt sei es nun von Bedeutung, eine gute Weiterentwicklung, die es zu allen Zeiten gab und geben müsse, in gegenseitiger Achtung und im Respekt zu gestalten. (pm)
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