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Landkreis Dillingen: So viele Unfälle gab's 2020 im Kreis Dillingen

Landkreis Dillingen

So viele Unfälle gab's 2020 im Kreis Dillingen

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    Die Polizei hat die Verkehrsstatistik vorgestellt, auch für den Kreis Dillingen.
    Die Polizei hat die Verkehrsstatistik vorgestellt, auch für den Kreis Dillingen. Foto: Benedikt Siegert (Symbolbild)

    Das Polizeipräsidium Schwaben Nord veröffentlichte am Donnerstag die Verkehrsstatistik für das Jahr 2020. Die Gesamtzahl der von der Polizei Nordschwaben registrierten Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,8 % gesunken. Während im Jahr 2019 noch 28.134 Verkehrsunfälle aufgenommen werden mussten, reduzierte sich diese Zahl im Jahr 2020 um 4.732 auf 23.402 Verkehrsunfälle. Dies ist zugleich der niedrigste Wert seit dem Jahr 2011 (22.735).

    Jedes Jahr fahren noch mehr Autos über die Straßen. Warum plötzlich weniger Unfälle?

    Entgegen dieser Entwicklung war seit dem Jahr 2010 bis 2019 ein kontinuierlicher Anstieg der Unfallzahlen zu beobachten, welcher mit der Zunahme des Fahrzeugbestandes einherging. Auch im Jahr 2020 erhöhte sich der Fahrzeugbestand von 682.359 Fahrzeugen im Jahr 2019 auf 694.805. Es ist daher laut Pressemitteilung davon auszugehen, dass eine wesentliche Ursache für den deutlichen Rückgang im Berichtsjahr in der geringeren Mobilität der Bevölkerung infolge der Corona-Pandemie und in dem damit verbundenen Rückgang des Verkehrs liegt. Anlog des Pandemieverlaufs waren in den Monaten März (-28,0%) und April (-41,3%) sowie November (-27,6%) und Dezember (-25,1%) die größten Rückgänge der Verkehrsunfallzahlen zu verzeichnen. Betrachtet man den Zeitraum des ersten Lockdowns (21.03.2020 - 19.04.2020) isoliert, ging die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 50 % von 2.393 (2019) auf 1.116 Verkehrsunfälle zurück.

    Auch im Kreis Dillingen ist die Zahl der Unfälle gesunken

    Auch im Landkreis Dillingen sind die Verkehrsunfälle insgesamt um rund zehn Prozent zurückgegangen auf 2.106 (2.341). So niedrig war der Wert zuletzt 2015. Insgesamt wurden auch weniger Menschen verletzt: 373 (434), das entspricht einem Rückgang um 41,1 Prozent.

    Etwas anders stellt sich die Lage bei den tödlichen Verkehrsunfällen dar. Hier musste nach dem absoluten Tiefstwert im Jahr 2019 (23) im Bereich der Polizei Nordschwaben ein Anstieg auf 31 Getötete verzeichnet werden. Während im Jahr 2019 in den Monaten Januar bis Mai kein Mensch infolge eines Verkehrsunfalls sein Leben verlor, waren dies im Vergleichszeitraum des Berichtsjahres zehn tödlich verletzte Verkehrsteilnehmer. Im zehn-Jahresvergleich stellt dies den dritt-niedrigsten Wert dar.

    74 % der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften. Zwölf der Getöteten nutzten einen Pkw, sieben ein Fahrrad oder Pedelec, sechs ein motorisiertes Zweirad, fünf der Getöteten waren Fußgänger und ein Lkw-Fahrer verlor infolge eines Verkehrsunfalls sein Leben.

    Im Kreis Dillingen starben mehr Menschen als in den beiden Jahren zuvor

    Im Landkreis Dillingen starben bei Unfällen insgesamt vier Menschen davon drei Rad- und ein Autofahrer. In den beiden Jahren zuvor war jeweils eine Person bei einem Unfall im Landkreis Dillingen ums Leben gekommen. Die häufigsten Ursachen für kleinere Unfälle im Kreis Dillingen waren vor allem Abbiege-/Wendemanöver (416) oder mangelnder Sicherheitsabstand (367). Danach kommen Vorfahrtsmanöver (146). Anders sieht es bei Unfällen mit Toten/Schwerverletzten aus. Dabei waren Vorfahrtsmanöver (16), Abbiegen oder Wenden (13) die häufigsten Ursachen. Danach folgen Straßenbenutzung (etwa Fahren entgegen der Fahrtrichtung oder Falscheinfahren in eine Einbahnstraße), Überholen und Sicherheitsabstand.

    Ein landesweites Verkehrssicherheitsprogramm der Polizei startet in diesem Jahr

    Polizeivizepräsident Markus Trebes ist wichtig zu betonen, dass trotz der erfreulichen, rückläufigen Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen und insbesondere der Rückgang an verletzten Personen, dennoch jeder dieser Verkehrsunfälle mit sehr viel Leid für die Betroffenen verbunden ist. Jeder einzelne Verkehrstote ist einer zu viel! Heuer wird das landesweite Verkehrssicherheitsprogramm 2030 starten, in dessen Mittelpunkt die Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmer steht. Die nordschwäbische Polizei wird diesen Leitgedanken in seiner Verkehrssicherheitsarbeit umsetzen und neben der Verkehrsprävention die Bekämpfung der Hauptunfallursachen intensivieren. Besonders im Fokus werden dabei Geschwindigkeitskontrollen, Alkohol- und Drogenkontrollen sowie Kontrollen im Bereich von Zweirädern aller Art stehen. Die ganze Verkehrsstatistik steht im Internet. (pol)

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