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Landkreis Dillingen: So lernt der Hund "bei Fuß", "bleib" und vielleicht noch mehr

Landkreis Dillingen

So lernt der Hund "bei Fuß", "bleib" und vielleicht noch mehr

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    Bei Fuß wäre für Herrchen gemütlicher…
    Bei Fuß wäre für Herrchen gemütlicher… Foto: Kaya

    Er gilt als bester Freund des Menschen. Manche behaupten, ein Leben ohne ihn ist sinnlos: der Hund. Am Sonntag wird der Tag des Hundes begangen, um auf die Bedeutung des Vierbeiners für die Gesellschaft hinzuweisen. Grund genug, sich bei Hundevereinen im Landkreis die besten Tipps für eine erfolgreiche Erziehung zu holen. Außerdem wollten wir wissen, was bei den Vereinen jetzt zu Corona-Zeiten los ist.

    Mein Hund soll endlich „Bei Fuß“ gehen – wie geht das?

    Thomas Gloeckner, Schäferhundeverein Höchstädt: Man beginnt grundsätzlich aus der Grundstellung: Hundeführer steht aufrecht und links neben ihm wird sein Hund in Sitz gebracht, am besten gleich parallel, dann muss später nicht mehr aufwendig korrigiert werden. Mit der rechten Hand wird die Leine gehalten und in der Linken ein „Leckerli“ oder Ball. Aus dieser Position wird dann zuerst mit dem LINKEN Fuß losgegangen und gleichzeitig das Kommando „Fuß“ gegeben. Das „

    Allein zu Hause wie geht das?

    Wie bringe ich meinen Hund bei, entspannt alleine zu Hause zu bleiben? Bei Fuß zu gehen? Die Nachbarn nicht mehr so anzubellen? Das haben wir Hundevereine im Landkreis Dillingen gefragt.
    Wie bringe ich meinen Hund bei, entspannt alleine zu Hause zu bleiben? Bei Fuß zu gehen? Die Nachbarn nicht mehr so anzubellen? Das haben wir Hundevereine im Landkreis Dillingen gefragt. Foto: Kaya

    Thomas Gloeckner, Schäferhundeverein Höchstädt: Bei Welpen ist das „Allein zu Hause“ relativ einfach: Ihr Vierbeiner schläft gerade auf seinem Platz, dies ist der Moment, welcher unbedingt ausgenutzt werden sollte. Sie verlassen den Raum in aller Ruhe und schließen alle Türen und Fenster. Sie verweilen ganz ruhig vor dem Zimmer, um festzustellen, ob sich etwas darin regt. Nach ein paar Minuten betreten Sie den Raum wieder so, als wäre nichts gewesen. Falls, was vermutlich der Fall sein wird, der Hund wach ist und ruhig geblieben ist, können Sie ihn belohnen. Am besten mit Streicheln und ganz ruhig und gelassen mit ihm reden. Wenn möglich nicht immer mit Leckerli. Diese Übung wird mehrmals am Tag wiederholt, und die Zeitabstände werden größer. Dann gewöhnt sich der Vierbeiner schnell daran. Bei älteren oder unruhigen Hunden müssen die Halter konsequent bleiben. Sie verlassen den Raum und warten einige Minuten draußen. Wird der Vierbeiner unruhig, machen viele Halter den ersten Fehler, betreten den Raum und trösten den Hund – so lernt er aber ausgerechnet: Wenn ich belle oder unruhig werde, ist sofort jemand da und streichelt mich. Stattdessen sollten sie den Raum nur dann wieder betreten, wenn für kurze Zeit Ruhe ist. Sie werden dann Ihren Liebling nur ein ganz klein wenig beachten und irgendeine Tätigkeit in diesem Raum ausführen, um den Raum daraufhin erneut zu verlassen. Diese Übung muss mehrmals wiederholt werden. Ist der Vierbeiner kurz mal ruhig, betreten Sie den Raum und belohnen ihn dafür. Vor allem gilt: Ruhe bewahren. Denn Unruhe überträgt sich auf den Hund. Und hat er eine volle Blase, geht es eh nicht. Also erst mal Gassi gehen. Auch bei dieser Übung viel Erfolg und Geduld, denn dieser kommt langsam aber sicher.

    Wie läuft es beim Höchstädter Schäferhundeverein gerade?

    Thomas Gloeckner, Schäferhundeverein Höchstädt: Man trifft sich wenn möglich unter der Woche, ansonsten am Wochenende zur Fährtenarbeit, oder was jetzt wieder möglich ist zur Unterordnung und Schutzdienst. Einige Prüfungen sind ausgefallen, auch unsere eigene Ortsgruppenprüfung. Wir hoffen darauf, dass die Herbstprüfung stattfindet. Und es kommen immer wieder neue Gesichter zu uns auf das Übungsgelände. Acht Wochen lang war es etwas schwieriger, da auch unser Platz geschlossen wurde, aber telefonisch wurden weiterhin Tipps erteilt.

    Wie kann ich einen jungen, wilden Hund auslasten?

    Tanja Link, Hundeschule Tabu in Bächingen: Dem Hund erst mal Ruhe beibringen mit ruhigen Übungen und Kopfarbeit. Keinesfalls empfehlen wir Bällchen werfen oder so ähnliches. Je nach Rasse und Alter des Hundes den Bewegungsdrang natürlich berücksichtigen. Eine

    Der Hund jagt Radfahrer, bellt am Zaun wie wild...

    Was mache ich, wenn mein Hund Radfahrer jagt?

    Tanja Link, Hundeschule Tabu in Bächingen: Es gibt mehrere Ursachen, warum ein Hund Radfahrer jagen könnte. Hier empfehle ich einen Hundetrainer, der sich das vor Ort anschaut und mit Halter und Hund an dem Problem arbeitet.

    Wie läuft es in der Hundeschule Tabu zurzeit?

    Tanja Link, Hundeschule Tabu in Bächingen: Die Kunden sind froh, dass es seit der Wiedereröffnung der Hundeschule endlich weitergeht. Die Vorschriften und unser Hygienekonzept werden sehr gut eingehalten und umgesetzt. Da wir immer in kleinen Gruppen arbeiten, mussten wir da nichts umstellen. Gassigehen in kleinen Gruppen sowie Stadttrainings sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen momentan noch nicht möglich. Sobald Gruppen in der Öffentlichkeit wieder erlaubt sind, wird das wieder stattfinden. Da die Hundeschulen komplett schließen mussten, was weder für den Ausbildungsstand der Hunde noch für uns als Dienstleister schön war, sind neben den Stunden auch einige Seminare ausgefallen. Wir hoffen, dass wir diese zeitnah nachholen können. Diese Zeit wurde mit Online-Beschäftigungsgruppen überbrückt, die die Kunden dankend angenommen haben. Auch unser Sommerfest haben wir auf Eis gelegt. Vielleicht kann es doch noch stattfinden. Und wir freuen uns über die neuen Anfragen der frisch gebackenen Hundebesitzer, die in unsere Welpengruppe oder die Erziehungsgruppen mit ihren Hunden kommen und mit uns den Weg zu einem tollen Mensch-Hund Team erarbeiten.

    Damit Hund nicht einfach alles frisst

    Wie kann ich verhindern, dass mein Hund einfach alles frisst?

    Henry Jacobs, Schäferhundeverein Lauingen: Beim Gassigehen immer kleine Leckerlis dabei haben und sobald der Hund versucht, etwas vom Boden wegzufressen, ihn kurz zurückziehen, energisch „Pfui“ sagen und ihn zurückrufen, damit er zum Halter kommt. Als Belohnung gibt’s ein Leckerli. Das klappt nicht sofort, aber wenn man das wiederholt, dann wird es für den Hund so zur Gewohnheit, dass er mit der Zeit das Fressen lässt. Wenn man seinen Hund (beim Freilauf) immer mal wieder abruft, vor sich absitzen lässt und mit einem Leckerli belohnt, wird er immer gerne zurückkommen.

    Der Hund flippt am Zaun völlig aus, wenn Leute vorbeigehen. Wie kann ich das verhindern?

    Der Hund flippt am Zaun völlig aus, wenn jemand vorbeiläuft. Das kann man ändern.
    Der Hund flippt am Zaun völlig aus, wenn jemand vorbeiläuft. Das kann man ändern. Foto: Kaya

    Henry Jacobs, Schäferhundeverein Lauingen: Hier verteidigt der Hund sein Territorium. Auch hier kann man mit Leckerlis gute Erfolge erzielen, sofern man geduldig ist. Denn durch die ständigen Wiederholungen manifestiert sich das im Gehirn des Rackers und er wird merken, dass die „bösen“ Leute gar nichts wollen. Am besten, man übt das mit Nachbarn oder Bekannten. Die sollten am Gartenzaun entlang gehen, wenn man den Hund vermehrt auf sich aufmerksam macht, ihn abruft und mit Leckerli belohnt. Es gilt immer: so wenig Leckerli wie möglich und so viel wie nötig. Mit der Zeit kann man auch einen Spielball (ohne Quietschgeräusche) statt Leckerli nehmen. Wenn man mit seinem Hund arbeitet, dann die Übungen nicht zu lange machen. Bei intensiver Arbeit sollte man nach zehn bis 15 Minuten aufhören. Und immer positiv beenden, damit der Hund, wenn man am nächsten Tag wieder mit den Übungen beginnt, dass mit dem positiven Abschluss verbindet.

    Wie läuft es beim Schäferhundeverein Lauingen derzeit?

    Henry Jacobs, Schäferhundeverein Lauingen: Aufgrund der Corona-Situation können wir unseren Ausbildungsbetrieb nur eingeschränkt durchführen. Mit dem Ausbilder dürfen lediglich vier Hundeführer mit ihrem Hund auf den Platz. Das Vereinsheim ist komplett geschlossen. Ich hoffe sehr, dass die Regierung bald weitere Lockerungen bekannt gibt. Unser Platz ist sehr groß wodurch wir, auch unter den bestehenden Hygienebestimmungen, wieder normale Gruppengrößen ausbilden könnten. Die Welpen und Junghundeausbildung fällt derzeit komplett aus. Selbstverständlich sind wir bei Anfragen bereit, den Welpen-Besitzern weiter zu helfen und Tipps zu geben, damit sie gerade in der sehr wichtigen „Prägephase“ auch alles richtig machen. Ich persönlich hoffe auf einen baldigen Impfstoff. Das ist der einzige Weg, wieder zur Normalität zurückzufinden.

    Der Hund hasst das Auto

    Wie bringe ich meinem Hund bei, dass er andere Menschen nicht begeistert anspringt?

    Jürgen Urban, Hundeverein Kalte Schnauze Dillingen: Der besondere Trick dabei ist, dass einem bei so etwas die Person gegenüber helfen muss. Es gibt ja nichts Besseres, als etwas abzustellen, was vorhersehbar ist. Hier ist also wie gesagt, die Person gefragt, die er anspringt. Das Zauberwort dafür ist konsequent sein. Den Hund also immer wieder wegschubsen und perfekt ist im gleichen Zuge noch deutlich mit unfreundlicher Stimme „Nein“ dazu. Wenn Schubsen nicht reicht, darf auch der Hundeführer noch einen Ruck mit der Leine dazugeben. Hier kommt es einfach auf das perfekte Timing an. Leinenruck, Nein und schubsen. Zieht man das konsequent immer wieder durch, bringt man diese Untugend auch sehr schnell los.

    Wie kann ich ihn an das Autofahren gewöhnen, wenn er das nicht mag?

    Jürgen Urban, Hundeverein Kalte Schnauze Dillingen: Mit viel Geduld und kleinen Tricks das Auto schmackhaft machen. Etwa Futterschüssel ins

    Hat Ihre Hundeschule wieder auf?

    Jürgen Urban, Hundeverein Kalte Schnauze Dillingen: Wegen Corona haben wir leider seit 13. März geschlossen und bis heute noch zu. Unsere Arbeit auf der WIR war leider fast umsonst. Nach der Winterpause hatten wir gerade mal das zweite Wochenende geöffnet. Am 14. März hätten wir eine Segnung für Mensch und Tier mit Stadtpfarrer Wolfgang Schneck auf dem Plan gehabt, die wir dann kurzfristig wegen der aktuellen Situation abgeblasen haben. Da unser Augenmerk bei den Welpen und den Junghunden speziell die Ausbildung zum sozial umgänglichen Familienhund ist, können wir mit den momentan geltenden Regeln nicht so viel anfangen. Wir brauchen den engen Kontakt, viele Leute, Kinder, Geschrei, Alltagssituationen usw. um die Reize zu simulieren, die wir eigentlich abstellen wollen, bzw. an die wir die Vierbeiner gewöhnen möchten. Mit Maske im Gesicht, ohne Mimik, ohne Gesichtsausdruck, bleibt nicht viel übrig, was man sinnvolle Übungsstunde nennen kann. Ich denke, wir lassen das Ganze mal nahtlos in unsere Sommerpause übergehen und hoffen darauf, dass wir im September dann sinnvoll und am wichtigsten, doch sicher für unsere Teilnehmer und deren Gesundheit an den Start gehen können. Am meisten bedauere ich, dass heuer unser begehrtes Kinderferienprogramm, zu dem wir immer um die 50 begeisterte Hunde-Kids begrüßen konnten, auch nicht stattfinden kann.

    Wie bringe ich dem Hund bei, vor einem Geschäft geduldig auf mich zu warten? Und wie bringe ich ihn dazu, meine Gäste daheim nicht anzubellen?

    Walter Wiedenmann, Schäferhundeverein Wertingen: Für beide Fragen empfehle ich den Besuch einer Hundeschule. Denn die Lösungen hängen auch von der Rasse des Hundes ab.

    Was passiert auf Ihrem Vereinsgelände zurzeit?

    Walter Wiedenmann, Schäferhundeverein Wertingen: Seit 15. März war das gesperrt. Seit zwei Wochen üben wir in kleinen Gruppen. Vier Halter und ein Trainer sind ja erlaubt. Gemeinsame Spaziergänge lassen wir sein. Die Hunde sollen wegen der Brutzeit nicht über Wiesen springen, sonst gibt es verständlicherweise Ärger mit Jägern. Unser Hauptanliegen ist unsere Prüfung im September. Wir hoffen, die können wir dann wie früher durchführen. Da stehen die Begleithunde-, die Gebrauchshunde- und die Fährtenhundeprüfung an.

    Was kann ich gegen den Jagdtrieb meines Hundes tun und wie verhindere ich, dass er andere Hunde anbellt?

    Heiko Salewski, Hundefreunde Unteres Brenztal: Diese Fragen können nicht so kurz beantwortet werden. Beim Jagdtrieb muss man an der Impulskontrolle arbeiten. Daher mein Tipp: Eine Hundeschule aufsuchen. Insbesondere, wenn ein Hund andere anbellt, wird in jeder Hundeschule geübt, dass er es nicht mehr macht.

    Was können Hundehalter jetzt bei Ihnen schon wieder machen?

    Heiko Salewski, Hundefreunde Unteres Brenztal: Von Mitte März bis Mitte Mai sind aufgrund von Corona alle Übungsstunden ausgefallen. Seit dem 16. Mai finden unsere Übungsstunden in neu eingeteilten (kleineren) Gruppen statt. Wir haben jetzt Stunden am Samstag von 10 bis 18.30, Sonntagmorgen und nachmittags, Montagabend, Mittwochabend und Donnerstagabend. Zudem ist zwischen den jeweiligen Stunden eine Pause. Seitdem wir wieder losgelegt haben, konnten wir ein paar neue Mensch/Hundeteams in unterschiedlichen Stunden Welpenstunde, Erziehung erwachsener Hunde, Beschäftigungsgruppen wie Agility, Longieren, Dogdance, begrüßen. Interessierte können sich gerne melden, wir finden dann schon einen freien Platz in einer Stunde trotz der Coronabeschränkungen. Im Internet: hunde-freunde.info

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