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Landkreis Dillingen: So läuft es im Dillinger Haus der Wirtschaft

Landkreis Dillingen

So läuft es im Dillinger Haus der Wirtschaft

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    Eine positive Bilanz hat die Industrie- und Handelskamme nach den ersten 100 Tagen für das Haus der Wirtschaft Nordschwaben in Dillingen gezogen.
    Eine positive Bilanz hat die Industrie- und Handelskamme nach den ersten 100 Tagen für das Haus der Wirtschaft Nordschwaben in Dillingen gezogen. Foto: Berthold Veh

    Knapp 100 Tage ist es inzwischen her, dass das Haus der Wirtschaft in der Dillinger Bahnhofstraße 12 seine Türen geöffnet hat. Hauptmieter ist auf rund 1300 Quadratmetern die Industrie- und Handelskammer (IHK), die im Erdgeschoss und ersten Stock die Räume bezogen hat.

    Neben dem Bildungszentrum sind auch die Regionalgeschäftsstelle der Kammer und eine Zweigstelle der Arbeitsagentur in den Räumlichkeiten zu finden.

    Die große Eröffnungsparty in Dillingen soll noch stattfinden

    Die große Eröffnungsparty des Acht-Millionen-Euro-Projekts hatte vor rund drei Monaten im September coronabedingt ausfallen müssen, doch Walter Berchtenbreiter, IHK Vizepräsident für die Region Dillingen, zeigt sich optimistisch: „Unser Wunsch ist es im nächsten Jahr das einjährige Bestehen groß zu feiern.“

    Inwiefern das dann möglich sei, könne man aktuell jedoch noch nicht sagen. Dass die nordschwäbische Wirtschaft trotz zweitem harten Lockdown die Krise gut verkraften wird, davon ist Berchtenbreiter überzeugt. Schon die Finanzkrise, betont er, hätten die Betriebe in der Region aufgrund ihrer Unternehmensstruktur gut überstanden. Die im Raum überwiegend ansässigen Familienbetriebe, so seine Meinung, könnten in der Krise leichter planen und hätten ihr Eigenkapital fest im Blick.

    Die jüngsten Entwicklungen lassen auch das Dillinger Haus der Wirtschaft nicht kalt

    Trotzdem lassen die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie auch die nordschwäbische Wirtschaft nicht kalt. Gerade die Insolvenzberatung sei bei der Kammer in den vergangenen Wochen verstärkt nachgefragt worden, weiß Regionalvorsitzender Georg Ludley. „Die Nachfrage sinkt, das Weihnachtsgeschäft bricht für viele komplett weg und außerdem fallen aktuell immer wieder Mitarbeiter kurzfristig aus.“ Unter diesen Umständen fehle es den Unternehmen an Planungssicherheit. Auch die Zahlungsfähigkeit sei ein Problem, da die staatlichen Hilfen nur schleppend ausgezahlt worden seien, erklärt er weiter.

    Eine Anlaufstelle in Dillingen, auch für Eltern und Schüler

    Gerade die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften ist in der Krise jedoch konstant hoch. Aus diesem Grund möchte die IHK im Haus der Wirtschaft ihr Angebot im kommenden Jahr ausweiten. Unter anderem sollen dann mehr regionale Beratungen für Unternehmer vor Ort realisiert werden. Das teilte Bettina Kräußlich, Regionalgeschäftsleiterin Nordschwabens, mit. Außerdem soll eine neu eingestellte Bildungsberaterin eine Sprechstunde anbieten. Diese soll nicht nur für Azubis und Unternehmer eine erste Anlaufstelle sein.

    Auch Eltern und Schüler könnten sich bei ihr über die berufliche Bildung informieren. „Unser Ziel ist es, die Angebote der IHK, die in der Hauptgeschäftsstelle in Augsburg ausgearbeitet werden, in die Region zu tragen“, sagt Kräußlich. Dazu wolle die Kammer Firmen vor Ort besuchen, um sie darauf aufmerksam zu machen.

    Wer Gründern im Kreis Dillingen und in Nordschwaben weiterhilft

    Ein Angebot für Gründer soll es im Haus der Wirtschaft im Laufe des nächsten Jahres ebenfalls geben. Dazu, so Kräußlich, sollen auch ehrenamtlich tätige Unternehmer in der Regionalversammlung stärker eingebunden werden. Zusätzlich sind aber auch kostenfreie Informationsveranstaltungen geplant. Ein Thema, das dort beispielsweise aufgegriffen werden soll, ist die Frage wie Handel und Innenstädte lebendig gehalten werden können. Auch die Digitalisierung soll verstärkt thematisiert werden. Denn gerade der 5G-Ausbau laufe in den bayerischen Gemeinden schleppend.

    29 Veranstaltungen fanden im Dillinger Haus der Wirtschaft statt

    Auch das im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss ansässige Bildungszentrum der Kammer mag sich für den Start andere Bedingungen gewünscht haben. Trotzdem zeigt sich auch Geschäftsführer Manfred Lang zufrieden: „Wir konnten in Dillingen bis November insgesamt 29 Veranstaltungen mit rund 170 Teilnehmern umsetzen.“ Die Zusammenarbeit mit der Fachoberschule hebt er in diesem Zusammenhang lobend hervor. Einmal in der Woche könnten Schüler dort praktische Tätigkeiten erlernen. Durch die Corona-Pandemie habe sich vor allem das Portfolio der angebotenen Formate verändert: Aufgrund der Hygienebestimmungen habe man verstärkt auf Onlineformate setzen müssen, erklärt Lang. Der Zuspruch in den ersten Monaten sei konstant gewesen. Zwar, sagt er, hätten viele Betriebe in dieser Zeit ihr Bildungsbudget heruntergesetzt oder sich bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter um mögliche Infektionen gesorgt, dennoch steige die Nachfrage gerade bei den Praxisstudien erfreulicherweise an.

    Die Hoffnung, dass die nordschwäbische Wirtschaft aus dem erneuten Lockdown und der Corona-Pandemie nur mit einem blauen Auge heraus geht, hat auch Pressesprecher Thomas Schörg. Dort wo es jedoch nicht gut laufe, betont er, könne das Haus der Wirtschaft gerade in der Krise eine Chance für Fort- und Weiterbildung sein.

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