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Landkreis Dillingen: So kommen Jugendliche im Landkreis Dillingen durch den Corona-Herbst

Landkreis Dillingen

So kommen Jugendliche im Landkreis Dillingen durch den Corona-Herbst

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    Die Polizei Landsberg hat im Landkreis am Wochenende einige Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen festgestellt.
    Die Polizei Landsberg hat im Landkreis am Wochenende einige Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen festgestellt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Symbolbild)

    Weil die Infektionszahlen überall in Bayern steigen, steht der zuletzt halbwegs zur Normalität gewordene Corona-Alltag wieder Kopf. „Soziale Beziehungen zu Freunden sind erneut intensiven Beschränkungen unterworfen. Das wirbelt wieder alle Lebensbereiche durcheinander“, sagt Antje Werner, Erziehungsberaterin bei der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Dillingen.

    Ganz besonders am Herzen liegen den Erziehungsexperten im Moment die Heranwachsenden, die sich bei Sorgen eigenständig, ohne ihre Eltern, für ein Gespräch an die KJF Erziehungsberatung wenden können. „Jugendliche erlangen entwicklungsbedingt außerhalb der Familie emotionale Sicherheit“, so Werner. „Doch gerade die persönliche Nähe zu Gleichaltrigen sowie Entwicklungs- und Erprobungsräume ohne elterliche Aufsicht sind gerade stark eingeschränkt.“ Diese Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie verursachen Stress, weil die veränderten Lebensgewohnheiten von den Jugendlichen enorme Anpassungsleistungen fordern.

    Gespräch mit den Kindern suchen

    Deshalb sind die Eltern gefordert, ihre Töchter und Söhne zu unterstützen. Werner empfiehlt: „Gemeinsame Essenszeiten oder Bewegungsangebote bieten sich an, um mit den Kindern im Gespräch zu bleiben. Gemeinsame Zeiten sind wichtig, damit ein spontanes Gespräch entstehen kann. Eltern sind für Jugendliche immer noch ein wertvoller Ansprechpartner.“

    Außerdem sollten Eltern versuchen, Verständnis für die Situation der Jugendlichen zu zeigen, sie unterstützen und immer wieder mit ihnen über die geltenden Kontaktbeschränkungen sprechen. „Dass sich Jugendliche verstärkt in ihrem Zimmer aufhalten, ist normal“, so die Erziehungsberaterin.

    „Zieht sich Ihr Kind allerdings nur noch zurück, vernachlässigt Aufgaben und verschlechtert sich seine Stimmung deutlich, sprechen Sie es direkt an: Ich habe den Eindruck, es geht dir nicht gut. Magst du mir erzählen, was dich beschäftigt? Ich bin gerne für dich da.“ Kommen Eltern nicht mehr mit ihren Kindern ins Gespräch und scheint die Situation festgefahren, können sie sich jederzeit an die KJF Erziehungs- Jugend- und Familienberatung wenden. Die Erziehungsberaterin hat außerdem einige Tipps, wie Jugendliche gut durch den Corona-Herbst kommen:

    Neues gemeinsam ausprobieren

    Gute Laune unterstützen: Plane dir für den Tag etwas ein, das dir Freude bereitet. Genieße Bewegung, frische Luft, Sonne und ausgewogenes Essen. Medien sind wichtig, allerdings ist es gut, Bildschirmpausen einzuplanen, denn ein Zuviel löst ebenfalls Stress aus.

    Ablenkungen schaffen: Überlege, was dir guttut und was dich ablenkt. Schreibe diese Dinge in eine Liste, die du dir gut sichtbar aufhängst. Ebenso könntest du Neues ausprobieren.

    Schwierige Situationen aushalten

    Eigene Stärken aktivieren: Konzentriere dich auf deine Stärken, die dir bereits in der Vergangenheit hilfreich waren. Beispielsweise mit Sätzen wie diesem: „Ich habe ein gutes Durchhaltevermögen und schaffe diese schwierige Situation!“

    Schönes ins Gedächtnis rufen: Was ist dir am heutigen Tag Schönes widerfahren? Hierzu zählen auch scheinbare Kleinigkeiten. Welche Sätze könnten dich stärken und aufmuntern? Zum Beispiel: „ Einzelne Telefonkontakte oder Chats mit Freunden sind besser als gar kein Kontakt.“

    Über Gefühle sprechen

    Über Sorgen sprechen: Wenn Belastungen und Probleme sehr groß werden, wenn der Stress überhandnimmt und Gefühle von beispielsweise starker Traurigkeit sich melden, sich deine Stimmung also deutlich verschlechtert, dann hol dir Hilfe und sprich darüber! Mit dir wichtigen Menschen oder mit den Mitarbeitenden der KJF Beratungsstellen. Diese ist erreichbar unter Telefon 09071/770390 oder per E-Mail an eb.dillingen@kjf-kjh.de. Eine zusätzliche Onlineberatung gibt es unter www.caritas.de/onlineberatung. (pm)

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