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Landkreis Dillingen: So geht es bei der Dillinger Kreisjägervereinigung vielleicht weiter

Landkreis Dillingen

So geht es bei der Dillinger Kreisjägervereinigung vielleicht weiter

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    Ein Jäger auf seinem Ansitz. Rund 800 Jägerinnen und Jäger sind Mitglied der Dillinger Kreisjägervereinigung. Die hat eigentlich seit einem halben Jahr keinen Vorstand. Doch wie soll man in diesen Zeiten einen neuen wählen?
    Ein Jäger auf seinem Ansitz. Rund 800 Jägerinnen und Jäger sind Mitglied der Dillinger Kreisjägervereinigung. Die hat eigentlich seit einem halben Jahr keinen Vorstand. Doch wie soll man in diesen Zeiten einen neuen wählen? Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Es war Pech, als die Dillinger Kreisjägervereinigung zur Briefwahl aufforderte, an der zwar viele teilnahmen, – aber eben nicht die nötige Mehrheit von insgesamt 800 Mitgliedern. Anfang dieses Jahres hatten wir darüber berichtet. 380 Jägerinnen und Jäger hatten an der Briefwahl teilgenommen. Zu wenige. Über das Scheitern der Wahl informiert die Kreisjägervereinigung, die größte in Schwaben, seitdem nur auf ihrer Homepage. Wie geht es jetzt weiter?

    Man warte auf eine Veranstaltung, bei der eine normale Wahl möglich sein wird, sagt Helmut Jaumann. Zur Not auf einem Sportplatz. „Ich hoffe, ich kann mich dann zurückziehen.“ In den vergangenen zwei Jahren ging es im Vorstand teils drunter und drüber. Ende 2020 war der Vorstand komplett zurückgetreten, ist aber wegen der gescheiterten Wahl immer noch im Amt. Jaumann will sich mit all dem nicht mehr beschäftigen.

    Der Vorstand der Dillinger Jäger hofft auf eine Präsenzveranstaltung

    Helmut Jaumann
    Helmut Jaumann

    Zumal am Sonntag bei dem Hochwasser in Wertingen auch der Keller vom Haus der Jäger vollgelaufen ist. Der Schaden halte sich zwar in Grenzen, doch nun müsse er das Wasser eimerweise hoch- und hinaustragen, erzählt der Göllinger. Seit 60 Jahren ist er im Verein, seit Jahrzehnten im Vorstand tätig. Jaumann sagt, er will nicht mehr.

    Auch sein Zweiter Vorsitzender Richard Kraus setzt auf eine baldige Präsenzveranstaltung. Mehr als 150 Mitglieder erwartet er zu der Versammlung nicht. „Mehr waren auch in den vergangenen Jahren nicht da.“ Kraus wäre eine Veranstaltung im Sommer und draußen recht. Dort könnten sich die möglichen neuen Vorstandsmitglieder dann direkt vorstellen und wählen lassen. Man könnte den Kassenbericht vorstellen und den alten Vorstand entlasten, „ohne irgendwelche Quoten, ohne Stress“. Doch zunächst ist der Wasserschaden Thema, und ob ein neues Dach nötig ist.

    Einen neuen Vorstand hätte es für die Dillinger Jäger schon gegeben

    Zu Briefwahl hatte sich ein neues Vorstandsteam um Josef Mang zur Wahl gestellt. Der hätte lieber und längst die Briefwahl wiederholt. Hätten die Mitglieder gewusst, wie wichtig ihre Stimmen sind, hätten sie sich bestimmt daran beteiligt, meint der Jäger. Andere Jägervereinigungen hätten inzwischen erfolgreich einen neuen Vorstand gewählt – per Brief. Weil jedoch in den vergangenen sechs Monaten bei der Dillinger Kreisjägervereinigung nichts passiert sei, wurde Mang selbst aktiv und verfasste eine Erklärung für die Mitglieder. Diese wurde per Mail und WhatsApp verschickt.

    Mang und seine Mitstreiter erklären darin, dass sie an dem Stillstand im Verein nicht beteiligt sind: Weil die Wahl ungültig war und der alte Vorstand nicht zurücktrat, habe das neue Team seine Aufgaben nicht antreten können. Und weil keine neue Briefwahl in Aussicht gestellt wurde, werde sich an dem Zustand mutmaßlich auch so schnell nichts ändern. „Viele haben sich gefreut, dass sie so überhaupt etwas erfahren haben“, sagt Mang.

    Gibt es im Sommer eine Versammlung der Dillinger Kreisjägervereinigung?

    Er weiß nicht, ob er sich wieder zur Wahl stellen wird. Erstens ist ihm wichtig, wie gewählt wird. Denn er möchte am liebsten mit dem Team antreten (wenn das wieder will), das sich auch zur Briefwahl stellte. Zweitens müsse er das Amt nicht unbedingt haben, wenn sich ein Gegenkandidat findet und drittens will der Jäger keine Schlammschlacht, wie er betont. „Es soll vorwärtsgehen, nicht rückwärts.“ Von einer Präsenzveranstaltung im Sommer hält er aber nichts. Dies sei in diesen Zeiten nicht durchführbar. Außerdem sende eine Jahreshauptversammlung ausgerechnet in der Urlaubszeit ein schlechtes Signal. „Aber so lange es keinen Termin gibt, ist das Thema für mich auch gar nicht relevant.“

    Wie die Wahl im Detail ablaufen wird, darüber hat sich der aktuelle Vorstand noch keine Gedanken gemacht. Es sei auf jeden Fall Zeit für einen Generationswechsel, sagt Zweiter Vorsitzender Richard Kraus. Er will keine eigenen Kandidaten präsentieren, sondern vor allem ein neues Team.

    Jaumann gibt sich da kämpferischer. Er wolle auf jeden Fall eigene Kandidaten vorstellen.

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