Wir haben uns durch das Internet gegraben und beim Lesen der meistgelesenen Artikel festgestellt: Das Jahr war bewegend, mehr als außergewöhnlich und jede Emotion findet sich darin wieder. Die folgenden Artikel befinden sich unter den 30 meistgelesenen Texten der Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung, haben in den Kommentarfeldern auf Facebook für Diskussionen gesorgt – und haben gewollt nicht konkret mit der Corona-Pandemie zu tun.
Neue Eigentümer im Bierbrunnen in Lauingen
Jeder schlemmt gerne, kein Wunder also, dass Gastronomie-Texte besonders gerne gelesen werden. „Zwei ehemalige Gäste führen den Bierbrunnen weiter“ vom Januar hat einige Leser gefunden. Dominic Offinger und René Hofelich haben zu Jahresbeginn das Geschäft von Ansgar Wahl, „Wahli“ genannt, übernommen, der aus der einstigen Pilsbar die Eventkneipe machte, die sie heute ist. Einige bedauerten den Abgang des kultigen Kneipenwirtes, andere beglückwünschten die neuen Inhaber. Eine Leserin kommentierte: „Ohne Wahli wird es schwer. Trotzdem: Die Daumen sind gedrückt!“
Im Januar interessierte außerdem viele der Text „Isa geht, aber ihr Café in Wertingen bleibt Isa’s Café". Isa Zikeli schenkte zehn Jahre dort Kaffee aus. Nun leitet Alexandra Schön das beliebte Caféhaus in Wertingen. Einige Kommentare nahmen die Weiterführung des Cafés auf Facebook erleichtert zur Kenntnis.
Im Juli machte die Erwin Müller Group in Wertingen bekannt, dass die Umsätze des Zulieferers für die Hotellerie- und Gastronomiebranche aufgrund der Corona-Krise massiv eingebrochen seien. 70 Mitarbeiter, davon 65 im Wertinger Stadtteil Geratshofen, wurden entlassen. Diese übten daraufhin Kritik an Vorgehen ihres Arbeitgebers. Auch auf Facebook spiegelte sich das Unverständnis für den Stellenabbau in teilweise spöttischen Kommentaren wider.
Ein Feuerwerk sorgt in Gundelfingen für Furore
Recht kurios, aber ärgerlich für die Beteiligten: der Vorfall auf dem Fetzer-Areal bei Gundelfingen. An einem Wochenende im Oktober wollten Pyrotechnik-Hersteller am Fetzer-See ihre Produkte präsentieren. Tierschützer zeigten sich über das geplante Event empört. Der Grundstückseigentümer sagte die Veranstaltung daraufhin kurzfristig ab. In den Kommentaren wurde dieses Vorgehen kontrovers diskutiert. Während einige das Verhalten im Sinne des Tier- und Umweltschutzes befürworteten, waren andere stellvertretend für die Pyro-Branche über die kostspielige Absage erzürnt und sprachen gar von einer „Verbotsgesellschaft“.
Einen Klick auf den Kauf-Button war einigen unser Artikel mit dem Titel „So viel kosten Baugrundstücke im Landkreis Dillingen“ wert. Im Artikel erfährt man, dass die Nachfrage nach Baugrund im Landkreis Dillingen groß ist und wo momentan Bauplätze zu welchen Preisen verfügbar sind.
Der gesamte Landkreis war wohl fassungslos über eine Tat, die sich im Sommer 2019 abspielte. Der sogenannte Säuglingsprozess beschäftigte das Augsburger Landgericht als auch die Leser der Heimatzeitung diesen Sommer. Eine Frau setzte ihr Neugeborenes auf einer Wiese in Unterglauheim aus. Die Frau wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Die Artikel über den Prozess gehören zu den meistgelesenen Artikel des Jahres. Viele Leser diskutieren online kontrovers das Urteil und die Wortwahl der Richterin. Diese hatte die Mutter bei der Urteilsverkündung als „nicht so doof, wie sie sich darstellt“ bezeichnet. Ein Leser meinte, dass „hier wieder mal aus Nichts ein Empörungshype gemacht wird. Die Richterin hat ja gerade nicht gesagt, dass alle Behinderten doof sind“. Andere hielten dagegen: Richter sollten derartige Aussagen allgemein unterlassen.
Zwei Brände 2020 im Landkreis Dillingen
Zwei Brände beschäftigten die Onlineleser im Landkreis: In der Nacht auf Neujahr war eine Halle der Firma Zill in Lauingen niedergebrannt. Der Schaden geht in die Millionen. Ein Leser richtete den Feuerwehrmännern ein dickes Lob aus und schrieb: „Naja sehen wir es mal positiv, dass nur eine Halle abgebrannt ist. Wenn man sich vorstellt, dass das Feuer auf Deutz hätte übergehen können.“
Und im Mai war der Edeka in Höchstädt niedergebrannt. Die Dillinger Kripo ermittelt wegen Brandstiftung. Viele kommentierten die Nachrichten über den Brand. Eine Leserin schrieb: „Wir sind geschockt, hatten heute Nacht nur die Rauchschwaden vom Schlafzimmer aus gesehen. Ich hoffe, die netten Mitarbeiter bekommen eine Zukunftsperspektive.“ Eine Leserin bekam Zuspruch von anderen für folgendes Fazit: „2020 ist echt das Jahr der Katastrophen.“
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