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Landkreis Dillingen: Pflegeberufe: Vielfältiges Angebot im Kreis Dillingen geplant

Landkreis Dillingen

Pflegeberufe: Vielfältiges Angebot im Kreis Dillingen geplant

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    Im Landkreis Dillingen soll es mehr Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote im Bereich Pflege geben.
    Im Landkreis Dillingen soll es mehr Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote im Bereich Pflege geben. Foto: Alexander Kaya/Symbol

    Da fahren die beiden Krankenhäuser 2019 ein Defizit von 5,7 Millionen Euro ein (wir berichteten), da schlagen bei den beiden Krankenpflegeschulen in Dillingen und Wertingen allein 150000 Euro auf, dennoch hält der Landkreis nicht nur an beiden Schulen fest – sondern sogar an zwei Standorten. Das teilte der Geschäftsführer der beiden Kreiskliniken Dillingen und Wertingen, Uli-Gerd Prillinger dem Krankenhausausschuss mit.

    Es sei eine bewusste Entscheidung des Aufsichtsrates gewesen, obwohl das Defizit noch nie so hoch war. „Wir wollen den Pflegenotstand im Landkreis so niedrig wie möglich halten“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Leo Schrell.

    Vier Schulen an den Standorten Dillingen und Wertingen

    In seiner jüngsten Sitzung hatte der Aufsichtsrat den weiteren Aus- und Aufbau einer „Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe“ mit einer „koordinierenden Gesamtleitung“ über alle „vier“ im Landkreis Dillingen bestehenden Pflegefachschulen beschlossen. Aus zwei Trägern (BRK und Kreisklinik Dillingen-Wertingen GmbH) ist bereits zu Beginn dieses Jahres einer geworden, aus zwei Schulen wurden vier.

    Neuer Träger ist die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen GmbH. In dieser „Gesamtträgerschaft“ sollen künftig für alle ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen der Region und die Kreiskliniken gemeinsam Pflegefachkräfte „schulisch“ ausgebildet werden. In allen vier Pflegefachschulen werden überregional für alle stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und ambulante Pflegedienste derzeit laut Prillinger in drei Jahrgängen mehr als 200 qualifizierte Pflegekräfte ausgebildet.

    Was noch alles in Wertingen und Dillingen geplant ist

    Die neuen Pflegeausbildungen nach dem neuen Pflegeberufegesetz beginnen am 1. September dieses Jahres. Weil sich der Wettbewerb um Auszubildende laut Prillinger weiter verschärfen wird, sind weitere Kooperationen mit anderen Schulen angedacht: Unter einem Dach gehen nun die Berufsfachschule für Pflege Dillingen, die Berufsfachschule für Pflege Wertingen/Ebersberg sowie die Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehelfer Wertingen/Pestalozzistraße gemeinsam mit etwa 20 Kooperationspartnern, darunter ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen und Fachkrankenhäuser, in der neu gegründeten Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe an den Start.

    Eine anerkannt hoch qualifizierte Ausbildung sowie ein kontinuierliches Fort- und Weiterbildungsangebot stellen aus Sicht der Akademieleitung Heike Preßmar dabei einen entscheidenden Faktor dar, um künftige Pflegefachkräfte für den Beruf zu begeistern.

    Ergänzend zu den Pflegefachberufen mit einer dreijährigen und einjährigen Ausbildung wird die Akademie laut Pressemitteilung nicht nur die künftige Pflegefachausbildung, sondern in Eigenausbildung und Kooperationen insbesondere folgende Ausbildungen anbieten, koordinieren und organisieren: Die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA), die OTA-Ausbildung (Operationstechnische Assistenz), den Physician Assistance (ärztliche Assistenz) in einer Kooperation mit der Fachhochschule Neu-Ulm, die MTRA (Medizinisch Technische Radiologie Assistenz), die MTLA (Medizinisch Technische Labor Assistenz).

    Das ergänzende akademische Pflegestudium und zusätzliche Fort- und Weiterbildungsangebote im pflegerischen und medizinischen Berufsfeld werden künftig das Angebot der Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe abrunden.

    Der Einzugsbereich der beiden Standorte Dillingen und Wertingen ist groß

    Der Einzugsbereich der Schulen ist laut Prillinger groß. Wertingen sei für Menschen aus Krumbach, Augsburg und dem Donau-Ries attraktiv, Dillingen für Aalen und Heidenheim. „Das ist ein echtes Zukunftsprojekt, um Fachpersonal zu gewinnen und zu halten.“ Deswegen habe der Aufsichtsrat die Gründung der Akademie stark befürwortet. „Obwohl wir für 2019 150000 Euro draufzahlen, haben wir uns dafür entschieden, das Angebot auszuweiten“, ergänzte Landrat Schrell. Nur so könne man den Pflegenotstand im Landkreis vermeiden. Außerdem sei im Wettbewerb um Nachwuchs ein attraktives Angebot notwendig. Und er fügte noch an: So eine Investition würde ein privater Träger nicht leisten. (mit pm)

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