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Landkreis Dillingen: Pfarrer im Kreis Dillingen wollen Ostern mit Gläubigen in den Kirchen feiern

Landkreis Dillingen

Pfarrer im Kreis Dillingen wollen Ostern mit Gläubigen in den Kirchen feiern

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    Solche Bilder wird es wegen Corona an Ostern nicht geben. Bei der Wiedereröffnung der Dillinger Basilika in der Osternacht vor zwei Jahren war das Gotteshaus voll gefüllt.
    Solche Bilder wird es wegen Corona an Ostern nicht geben. Bei der Wiedereröffnung der Dillinger Basilika in der Osternacht vor zwei Jahren war das Gotteshaus voll gefüllt. Foto: Brigitte Bunk (Archiv)

    Dürfen Christen an Ostern in die Kirche gehen? Oder fallen die Ostergottesdienste nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr nun zum zweiten Mal aus? Nach dem jüngsten Bund-Länder-Treffen und den Beschlüssen der Bayerischen Staatsregierung wird den Kirchen empfohlen, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.

    Der Bischof hat eine große Hoffnung

    Nicht nur den Bischof des katholischen Bistums Augsburg, Bertram Meier, hat dies „überrascht wie eine kalte Dusche“. Er will einen partnerschaftlichen Dialog mit Ministerpräsident Markus Söder führen und hofft dabei auf das Ergebnis, an Ostern doch öffentliche Präsenzgottesdienste mit strengen Auflagen feiern zu können.

    In katholischen und evangelischen Pfarreien im Landkreis Dillingen laufen die Planungen nach Informationen unserer Zeitung jedenfalls überwiegend bisher so, dass Präsenzgottesdienste stattfinden. Wertingens Stadtpfarrer Rupert Ostermayer sagt: „Ich habe bisher vom Bistum Augsburg noch keine Anweisung, was zu tun ist.“ Das Signal sei aber so, die Ostergottesdienste vorerst nicht abzusagen. Vorsorglich habe die Wertinger Stadtpfarrei aber eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr, die nach den derzeitigen Regeln ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 greift, eingerechnet. „Dies bedeutet, dass der Beginn der Osternachtfeier auf 6 Uhr verlegt wird“, sagt Ostermayer. Der Seelsorger kann dem sogar etwas abgewinnen. Weil Ostermayer am Vorabend ebenfalls Gottesdienste feiert und morgens bei einem 5-Uhr-Beginn um halb vier aus den Federn muss, verbringe er an Ostern „die kürzeste Nacht des Jahres“. Dieses Mal kann er wohl eine Stunde länger schlafen.

    "Das Schutz- und Hygienekonzept wurde eingehalten"

    Auch in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Lauingen zeichne sich ein klares Stimmungsbild ab, teilt Pfarrsekretärin Dorit Wilhelm auf Anfrage mit. „Die Ostergottesdienste sollten stattfinden“, sagt sie. Gerade ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, bräuchten diese Gemeinschaft. Es gebe ein ausgeklügeltes Buchungssystem für die Gottesdienste in der Christuskirche, das Schutz- und Hygienekonzept werde genau eingehalten, betont Wilhelm. Ihr sei kein Fall einer Corona-Infektion in einem Gottesdienst in der Christuskirche bekannt. Darauf weist auch Bischof Bertram hin: „Unsere ausgefeilten Hygienekonzepte haben dazu beigetragen, dass mir kein Fall im Bistum bekannt ist, der als Corona-Infektionsherd identifiziert wurde.“

    Dillingens Stadtpfarrer Wolfgang Schneck und Höchstädts Stadtpfarrer Daniel Ertl hoffen ebenfalls, dass die Ostergottesdienste in den Kirchen gefeiert werden können. Die Inzidenzwerte seien an Weihnachten im Landkreis Dillingen viel höher gewesen, sagt Ertl. Präsenzgottesdienste seien gegenwärtig „nicht gewünscht, aber erlaubt“. Er gehe nach dem derzeitigen Stand davon aus, dass die Ostergottesdienste in einer Region, wo die Inzidenzwerte niedrig seien, stattfinden können. Im Übrigen sei es nicht ganz stimmig, „auf der einen Seite Reisen nach Mallorca zu erlauben, auf der anderen Seite aber den Kirchgang zu verbieten“.

    Pfarrer Schneck weist darauf hin, dass die Anmeldungen für die Ostergottesdienste gegenwärtig weiterhin angenommen werden. „Sollte es zu gegenteiligen Entscheidungen der Regierung kommen, werden die geplanten Gottesdienste kurzfristig ersatzlos abgesagt“, teilt Schneck mit.

    In der evangelischen Gemeinde in Wertingen läuft es auf "eine Mischung" hinaus

    Die Pfarrerin der evangelischen Bethlehemgemeinde in Wertingen, Ingrid Rehner, sagt, dass die Überlegungen, wie Ostern gefeiert werden kann, noch nicht abgeschlossen seien. Die Bitte der Regierung sei höflich und respektvoll, stellt die Seelsorgerin fest. Vermutlich werde es in ihrer Gemeinde auf „eine Mischung“ hinauslaufen. Am Ostersonntag seien um 5 und 10 Uhr zwei Stationengottesdienste geplant. Teile davon würden im Freien gefeiert, nur zwei Stationen sollen in der Bethlehemkirche stattfinden. Viele Senioren, die zuletzt in die Gottesdienste gekommen sind, seien einsam. Und eine große Zahl von ihnen, so Rehner, könne nicht online Ostern feiern.

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