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Landkreis Dillingen: Leserbriefe: Das Klima beschäftigt die Menschen weiter

Landkreis Dillingen

Leserbriefe: Das Klima beschäftigt die Menschen weiter

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    Ist der Klimawandel menschengemacht (im Bild das Kohlekraftwerk Niederaußem) oder nicht? Auch darüber streiten die Leser.
    Ist der Klimawandel menschengemacht (im Bild das Kohlekraftwerk Niederaußem) oder nicht? Auch darüber streiten die Leser. Foto: Federico Gambarini/dpa/lnw

    Das Klima beschäftigt unsere Leser. Zuletzt haben wir einige Zuschriften erhalten (hier können Sie diese nachlesen). Mittlerweile sind bei uns weitere Leserbriefe aus dem Landkreis Dillingen zu diesem Thema eingegangen:

    Josef Schrallhammer, Buttenwiesen, zum Leserbrief von Hubert Mayer „Bildungsnotstand kontra Klimanotstand“ vom 19. Juni:

    Bildungsnotstand in Bezug auf ökologische und ethische Verantwortung herrscht vor, wenn man glaubt, dass stetes Wachstum und soziale Gerechtigkeit für eine rasant wachsende Weltbevölkerung ohne Auswirkungen für Umwelt und Klima gelingen könnten. Bildungsnotstand herrscht vor, wenn man nicht begreift, dass Abweichungen von drei Prozent in geschlossenen Kreisläufen, wie dem Ökosystem Erde, fatale Wirkungen erzeugen können. Drei Prozent menschenverursachte CO2-Emissionen durch Verwendung fossiler Brennstoffe, Massentierhaltung, Intensivierung der Landwirtschaft und internationalen Agrarhandel überlasten nicht nur den natürlichen Kohlenstoffkreislauf. Beim großflächigen Einsatz von Gülle und Pestiziden verhält es sich in Bezug auf Natur und Umwelt ebenso. Bildungsnotstand herrscht vor, wenn man die friedlichen Demonstrationen „Fridays for Future“ mit der chinesischen Kulturrevolution mit unvorstellbaren Repressionen und Millionen von Toten in Verbindung bringt.

    Mit seiner äußerst fragwürdigen Argumentationsweise liefert Hubert Mayer Beweise für seine eigene Bildungsnotlage, jedoch nicht für Einwände gegen den Klimanotstand. Dieser betrifft uns alle und dieser wird von Land- und Forstwirten für Forderungen nach dem Ausgleich von Eintragseinbußen durch öffentliche Mittel und auf Kosten der Steuerzahler immer wieder gerne in Anspruch genommen. Dies belegt der Artikel „Die Zahl der Käfer wird explodieren“ in der Zeitung vom 21. Juni einmal mehr sehr eindrucksvoll.

    David Singer, Dillingen, zum gleichen Leserbrief:

    Wenn Randstreifen auf ganzer Breite nur grüner Rasen sein sollen, was bekanntlich wenig Nutzen hat, dann kann freilich jeder mähen und mulchen wie er will. Doch warum sollte man nicht über Verbesserungen diskutieren? Ja, es braucht entsprechende Leitfäden, und die gibt es auch. Einige Randstreifen im Landkreis werden dank angepasster Pflege immer bunter, danke, Verantwortliche, weiter so!

    Wenn Sie sich all diese Fragen stellen, mit denen sich ökologisch Denkende im Landkreis angeblich nicht beschäftigt haben sollen, was haben Sie dann jetzt gegen eine Beachtung derer im Rahmen des berechtigten Klimanotstandes? Nein, der Klimawandel ist keine Glaubens- oder Meinungsfrage. Und bitte verschweigen Sie nicht, dass sich von Ihren 31000 US-Wissenschaftlern, die den Klimawandel leugnen, nur 39 als Klimaexperten bezeichnet haben.

    Wenn Sie sich schon an die Wissenschaft wenden, lesen Sie bitte zu Ende: Im Gegensatz zu natürlich gebildetem CO2 kann das zusätzlich vom Menschen Produzierte vom Ökosystem nicht wieder aufgenommen werden, weshalb es sich seitdem ansammelt. Diese wenigen Prozent Emissionen entsprechen deswegen bisher einem Anstieg der CO2-Konzentration von etwa 45 Prozent, was eine Heizwirkung von zwei Watt pro Quadratmeter Erdoberfläche bewirkt. Aber bitte, erzählen Sie doch den Menschen in anderen Ländern, die schon mehr Folgen des Klimawandels spüren als unser Landkreis, dass der Klimaschutz nicht dem Wohl des Volkes dient und dass unser Anteil daran nichts macht.

    Stefan Lenz, Höchstädt, zur Berichterstattung über das Insektensterben:

    Auf einmal will jeder die Insekten retten. Das ist wichtig, richtig und gut. Bitte jetzt alles richtig machen und nicht, wie so oft, aus politischen und/oder populistischen Motiven spontane Entscheidungen treffen, die nicht die gewünschten und notwendigen Ergebnisse liefern. Ein Beispiel für solche Entscheidungen ist die Energiewende. Diese ist eine Ursache, warum ein großer Teil der Grünflächen in Anbauflächen für Mais umgewandelt wurde, um Biogas und Biosprit zu erzeugen.

    Wichtig an dieser Stelle: Das haben nicht die Landwirte beschlossen, sondern die Politik. In diesen Monokulturen können weder Käfer noch Schmetterlinge noch Zikaden leben. Eine weitere Ursache für das Insektensterben sind Windkraftanlagen. Diese sind Todesanlagen für Insekten. Jährlich sterben 1200 Milliarden Insekten durch die Rotorblätter der Windkraftanlagen. Bitte also diesmal keine Entscheidungen treffen, die vermeintlich kurzfristig die Insekten retten, jedoch dauerhaft negative Auswirkungen haben.

    Michael Audibert, Diplom-Geologe, Blindheim, zum Bericht: „Warum die Grünen den Klimanotstand ausrufen“ in unserer Zeitung vom 15. Juni:

    Seit meiner Studienzeit beschäftige ich mich mit dem Klima dieses Planeten. Der einzigen Klimatologie, der Paläo-Klimatologie, also der Untersuchung von Klima (Definition: Wettergeschehen der vergangenen 30 Jahre) in der Vergangenheit, habe ich mich als Geologe die letzten 26 Jahre gewidmet. Eisbohrkerne haben 1993 bereits gezeigt, dass CO2 stets der Temperatur folgt, um mindestens 200 Jahre versetzt.

    Wir leben in einer Eiszeit (T: etwa sieben Grad Celsius). Seit etwa 10000 Jahren haben wir eine Zwischenwarmzeit (Mittel etwa 15 Grad). Auch diese unterliegt Schwankungen. Klimawandel gibt es, seit die Erde ein Klima hat, seit vier Milliarden Jahren. Die höchste gemessene Durchschnittstemperatur war 1996 (14,84 Grad). Wir haben also die 15 Grad noch gar nicht erreicht, es war bisher kaum mehr als die Wiedererwärmung nach der „Kleinen Eiszeit“ im Mittelalter. Die Erde vor der Eiszeit, also vor mehr als fünf Millionen Jahren, hatte eine Durchschnittstemperatur von mehr als 20 Grad. Das sollte man wissen, wenn man von einer „Klimaerhitzung“, einem menschengemachten Klimawandel durch CO2 bzw. Treibhausgase und einer Zerstörung der Welt dadurch spricht.

    Man benötigt stets ein Katastrophenszenario, um die Menschen zu bevormunden, jetzt der hanebüchene Unsinn vom Klima-Gaga. Es braucht keinen Klimanotstand, ebenso wenig wie ein Ökodiktat der Verbote. Die FFF-Jugend möge in die Schule gehen und sich bilden, der Politik empfehle ich das ebenfalls. Auf dem Mars und den anderen Planeten ist es zeitgleich ebenso wärmer geworden (NASA-Bericht). Wer war das denn dann?

    Die vorangegangenen Leserbriefe finden Sie hier: "Ökopopulismus": Das sagen Leser zum Thema Umweltschutz

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