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Landkreis Dillingen: Kreis Dillingen: Ein Plädoyer für die Maske gegen Covid-19

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Kreis Dillingen: Ein Plädoyer für die Maske gegen Covid-19

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    Dass die Maske auch Freiheit bedeutet, wurde beim Treffen des Gemeindetags des Landkreises Dillingen betont.
    Dass die Maske auch Freiheit bedeutet, wurde beim Treffen des Gemeindetags des Landkreises Dillingen betont. Foto: Axel Heimken/dpa/Symbolbild

    Mit einem „imaginären Handschlag“ begrüßte Tobias Steinwinter am Montag die Bürgermeister des Landkreises zur Kreisversammlung des Gemeindetages. Als „Relikt, das allmählich verloren geht“ präsentierte der Kreisverbandsvorsitzende des Gemeindetags das Bild eines Handschlags. Denn die Konferenz fand digital statt. Es war erst die zweite Videokonferenz eines Gemeindetags in Bayern. Dazu beglückwünschte Juliane Thimet, stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetages, die Teilnehmer. Darunter waren auch Landrat Leo Schrell sowie die beiden Landtagsabgeordneten Georg Winter und Johann Häusler und fast alle Bürgermeister.

    Zöschingens Bürgermeister sieht in der Maske keine Einschränkung - im Gegenteil

    Steinwinter begann die Konferenz mit einem Blick auf die Corona-Pandemie. Es sei für alle Bürgermeister eine große Aufgabe, alle Vorgaben umzusetzen und allem gerecht zu werden. Die Elterninitiative gegen Maskenpflicht an Grundschulen (wir berichteten) nehme man sehr ernst. „Und dass es etwas Angenehmeres gibt, als eine Maske zu tragen, ist auch klar.“

    Vor allem unterschiedliche Regeln in verschiedenen Landkreisen seien für die Eltern nur schwer nachvollziehbar gewesen. Daher begrüßen Steinwinter und seine Kollegen die nun bayernweite einheitliche Regelung. Einzig die 1,5 Meter Abstand müssen (noch) nicht eingehalten werden, wenn das nicht möglich ist, ergänzte Landrat Leo Schrell.

    Steinwinter betonte in dem Zusammenhang nicht nur, wie wichtig es sei, dass Schulen und Kitas so lange wie möglich geöffnet sind, sondern hielt auch ein Plädoyer für den Mund-Nasen-Schutz. „Ich sehe die Maske nicht als Einschränkung, sondern als Symbol zum Erhalt unserer Freiheit.“

    Die Maske ermögliche es, den Alltag aufrechtzuerhalten, das Haus zu verlassen, einkaufen zu gehen. Auch wenn viele Demonstranten es völlig anders sehen würden, sagte der Zöschinger Bürgermeister, für ihn sei die Maske ein Freiheitsinstrument. Er und der Landrat erinnerten daran, dass der Sieben-Tage-Inzidenzwert am vergangenen Wochenende im Kreis Dillingen kurzzeitig über 200 lag.

    Die Corona-Zahlen im Landkreis Dillingen sind nicht mehr ganz so hoch

    Inzwischen, so sagte der Landrat erleichtert, würden sich die Zahlen wieder seitwärts bewegen. Er erklärte, das Dillinger Testzentrum funktioniere gut – dank der Bundeswehr, dank der niedergelassenen Ärzte und dank immer mehr ehrenamtlicher Personen, die bei der Kontaktverfolgung helfen.

    Noch mehr kann das Dillinger CCT nicht bewältigen

    „Es läuft – aber wir sind absolut an der obersten Grenze. Steigen die Zahlen weiter, hätten wir keine Chance, die Kontakte nachzuverfolgen und Infektionsketten zu durchbrechen.“ Der Landkreis Donau-Ries sei an dem Punkt schon angelangt. Waren in Dillingen vor wenigen Wochen noch fünf Personen im sogenannten Contact-Tracing-Team in Dillingen beschäftigt, sind es inzwischen 25. Schrell warb um Geduld, weil die Neuen erst eingearbeitet werden müssen.

    In den Krankenhäusern im Landkreis wurden am Montag 13 Covid-Patienten behandelt, davon wurden drei beatmet. Betten und Beatmungsgeräte seien genügend vorhanden. Doch immer mehr Mitarbeiter würden sich selbst infizieren oder seien in Quarantäne. Vor allem das bereitet dem Landrat Sorgen. Wenn sich die Personalprobleme nicht lösen, würden planbare Operationen verschoben. Das wiederum wirke sich auf die wirtschaftliche Situation der beiden Kliniken aus.

    noch

    Außerdem sind die Landkreise angehalten, bis Anfang 2021 ein Impfzentrum zu schaffen. Die Logistik für den Impfstoff übernimmt laut Schrell der Freistaat. Denn das begehrte Mittel muss konstant bei minus 70 Grad gelagert werden. Bleibt dem Landkreis nach Worten des Landrats wieder die Suche nach Ärzten, die impfen. „Ich weiß nicht, wo wir die herbringen sollen.“ Der Landrat wird wieder auf die Niedergelassenen zugehen.

    Täglich erreichen ihn zudem Klagen über die Maskenpflicht an besonderen Plätzen in der Region („Da ist es ein Schmarrn, aber da wäre es wirklich nötig“), die Klagen von Eltern über die Situation an Grundschulen, und jetzt soll der Landkreis anstelle des Freistaats auch noch die Ipads für Lehrer kaufen. Dafür gab es seitens der Bürgermeister auch überhaupt kein Verständnis. Gemacht wird es trotzdem als einmalige Leistung, betonte der Landrat.

    Abschließend wiederholte Steinwinter, dass Bürgerversammlungen nach wie vor nicht angeraten sind. Er selbst halte es angesichts der Corona-Zahlen im Landkreis nicht für „statthaft“, Präsenz-Bürgerversammlungen abzuhalten. Dann bedankte er sich bei allen für ihre Teilnahme an der Videokonferenz. Steinwinter hatte selbst Kontakt mit corona-positiven Menschen gehabt und war getestet worden. „Das Ergebnis war negativ. Doch wäre es anders gewesen – hätte unsere Versammlung auch nur in dieser Form stattfinden können.“

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