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Landkreis Dillingen: Kinderschutzbund: So kommen Familien durch die Corona-Krise

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Kinderschutzbund: So kommen Familien durch die Corona-Krise

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    Ein Streit unter Kindern ist vorprogrammiert, wenn man tagelang zuhause rumsitzt und irgendwann doch Langweile auftaucht. Das ist auch für die Eltern belastend. Der Kinderschutzbund erinnert deswegen an sein Elterntelefon, wo man sich anonym Hilfe holen kann.
    Ein Streit unter Kindern ist vorprogrammiert, wenn man tagelang zuhause rumsitzt und irgendwann doch Langweile auftaucht. Das ist auch für die Eltern belastend. Der Kinderschutzbund erinnert deswegen an sein Elterntelefon, wo man sich anonym Hilfe holen kann. Foto: photophonie/stock.adobe.com/Symbolbild

    Auch den Dillinger Kinderschutzbund erreichen jetzt, wo alle daheim bleiben sollen, viele Anfragen dazu, wie Familien gut durch die Zeit der Kita- und Schulschließungen kommen können. In vielen Haushalten leben jetzt Familien, die aufgrund der Nachrichtenlage verunsichert sind. Und die gleichzeitig eine Situation erleben, im Homeoffice zu arbeiten, ihre Kinder über den Tag und wahrscheinlich über eine längere Zeit zu Hause bei Laune zu halten und sie als Schulkinder unterrichten zu müssen.

    So kommen Familien durch die Corona-Krise

    Das alles gemeinsam zu bewältigen, erfordert laut Pressemitteilung nicht nur viel Geduld und Einfallsreichtum, sondern auch ein neues Zeitmanagement im Alltag zu etablieren und sich als „Lehrer“ zu erproben. Die gute Nachricht ist: Es ist auch nicht notwendig. Die Situation ist außergewöhnlich. Sie gemeinsam gut zu bewältigen, ist wichtiger als das Durchpauken des Matheheftes. Die Kitas und Schulen sind geschlossen, der Sportverein sagt das Training ab und der Besuch bei Freunden und Verwandten ist nicht mehr möglich. Kinder nehmen die Krisensituation wahr, sie spüren auch die Belastung der Eltern. Umso wichtiger ist es, als Familie gemeinsam die Situation zu besprechen: Warum sind die Maßnahmen notwendig? Aufklärung nimmt Ängste und manch einer bisher unausgesprochenen Befürchtung kann in Gesprächen die Wucht genommen werden.

    Über diese Links kann man sich informieren

    Die Stadt Wien verbreitet über ihre Online-Kanäle ein kindgerechtes Erklärvideo: https://www.youtube.com/watch?v=_kU4oCmRFTw

    Die Kinderseiten haben ebenfalls kindgerechte Informationen zusammengestellt: https://seitenstark.de/kinder/thema-der-woche/coronavirus. Was tun, wenn die Familie in Quarantäne ist? Schöne Beschäftigungsideen für zuhause hat die Autorin und Diplom-Pädagogin Susanne Mierau auf ihrem Blog gesammelt: https://geborgen-wachsen.de/2020/03/14/familienalltag-zu-hause-gestalten/

    Damit Kinder aller Altersgruppen auch zuhause lernen können, hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein Lernprogramm in den Mediatheken erweitert: https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/schulfernsehen/index.html

    Viele Illustratoren stellen jetzt ihre Ausmalvorlagen kostenlos im Netz zur Verfügung. Wem also die Zeichenideen so langsam ausgehen, findet hier Druckvorlagen und neue Inspiration: www.illustratoren-gegen-corona.de. Die Initiative „Schau hin“ sammelt auf ihren Seiten Tipps zum kreativen Umgang mit Medien. Wer gemeinsam ein Video drehen oder gar programmieren lernen möchte, findet unter https://www.schau-hin.info/tipps-regeln/ideen-fuer-kreative-mediennutzung viele Infos.

    Abschließend soll eines nicht zu kurz kommen: Viel Zeit auf wenig Raum ist für viele Familien sehr belastend. Die „Nummer gegen Kummer“ ist für Eltern, Großeltern und Kinder auch weiterhin per Telefon, E-Mail und Chatfunktion erreichbar: https://www.nummergegenkummer.de

    Kinderschutzbund: Über 2000 Gespräche am Elterntelefon

    Der Dillinger Kinderschutzbund bietet inzwischen auch seit zehn Jahren das Elterntelefon an. Weit über 2000 Gespräche wurden in dieser Zeit geführt. Die Anonymität erleichtert es den Anrufenden, sich zu öffnen und ihre Sorgen und Nöte zu erzählen. Die derzeitige Corona-Krisensituation zeigt laut Pressemitteilung gerade, wie sinnvoll die Arbeit am Elterntelefon ist, die derzeit auch fortgesetzt wird. Gerade jetzt, wo sich viele Eltern einer kaum zu bewältigenden Aufgabe gegenüber sehen und in ihrer Not zum Telefon greifen. Gründe dafür gibt es genug:

    • der Stress, der in den Familien durch die Umstellung auf die neue Situation entsteht,
    • die alleinerziehende Mutter, die zerrissen wird zwischen der Betreuung ihrer Kinder und der Notwendigkeit, den Lebensunterhalt zu bestreiten,
    • die 80-jährige Mutter, die vor Sorge schier vergeht, weil ihr Sohn schwer krank in der Klinik liegt und sie ihn nicht besuchen darf.

    Der Dillinger Kinderschutzbund hat bislang mehr als 6000 Ehrenamtsstunden für das Elterntelefon geleistet. Dieses bildet im Gesamtkonzept einen wichtigen Baustein, denn wenn der Kinderschutzbund Eltern unterstützt, dann hilft er auch den Kindern. So blicken die Helfer zufrieden zurück und mit einem guten Gefühl nach vorne auf die nächsten Jahre. Das Elterntelefon mit bundesweit 40 Standorten ist eine Einrichtung des Dachverbandes „Nummer gegen Kummer“ mit Sitz in Wuppertal. Es kann anonym und kostenfrei unter der einheitlichen Rufnummer 0800/1110550, Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr erreicht werden. (pm)

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