Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Dillingen: Jetzt kommt die Dillinger Polizei auch mit dem E-Bike

Landkreis Dillingen

Jetzt kommt die Dillinger Polizei auch mit dem E-Bike

    • |
    Peter Müller und sein Kollege Robert Drechsler von der Polizeiinspektion Dillingen gehen künftig per E-Bike auf Streife.
    Peter Müller und sein Kollege Robert Drechsler von der Polizeiinspektion Dillingen gehen künftig per E-Bike auf Streife. Foto: Cordula Homann

    Wer künftig mit dem Auto lässig auf dem Fahrradstreifen parkt, steht jetzt nicht mehr nur den Fahrradfahrern im Weg, sondern auch direkt der Polizei. Und das kann richtig teuer werden (ab 50 Euro; wer seinen Wagen regelrecht parkt, riskiert, dass er abgeschleppt wird). Die Dillinger Polizeiinspektion schickt ab Mai zwei Streifenbeamte mit E-Bikes los. Eines steht schon fest: Die zwei fallen auf.

    Neongelbe Helme, Zip-Hosen und Funktionsshirts, so ausgerüstet sind Polizeihauptkommissar Robert Drechsler und sein Kollege, Polizeioberkommissar Peter Müller, künftig radelnd unterwegs. Der Hintergrund des neuen Formats ist allerdings ein sehr trauriger. Drei tödliche Unfälle gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Dillingen. Es waren drei ältere Personen, die alle vom E-Bike stürzten. Keiner trug einen Helm.

    Die Dillinger Polizeibeamten mit dem E-Bike achten nicht nur auf andere Fahrradfahrer

    Deswegen sind die beiden Polizeibeamten auch präventiv unterwegs und können von Lenker zu Lenker die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel an die Helme erinnern. Oder auch direkt anhalten, wenn nämlich der andere Radler lässig mit dem Handy telefoniert (55 Euro – egal, ob am Steuer oder am Lenker). Auch die rote Ampel zu ignorieren, kostet Fahrradfahrer einiges: 60 Euro. Und wenn die Ampel schon länger rot leuchtete: 100 Euro und einen Punkt in Flensburg.

    Doch das ist nicht alles: Die beiden werden ihre Kollegen ganz normal im Schicht- und Streifendienst unterstützen. Seien es die geltenden Corona-Regeln oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz …

    Fahrradfahren wird auch im Kreis Dillingen immer beliebter

    „Fahrradfahren war schon vor der Corona-Pandemie ein Trend“, sagt Dienststellenleiter Ralf Bührle.

    Ralf Bührle leitet die Polizeiinspektion in Dillingen.
    Ralf Bührle leitet die Polizeiinspektion in Dillingen. Foto: Polizei

    Doch die Begeisterung für das Zweirad sei weiter gestiegen; Radeln ist gesund und man kommt raus – und sogar den nötigen Abstand zu den Mitmenschen kann man so einhalten und sich dennoch unterhalten. „Viele nehmen seit Corona auch lieber das Rad, als in einen vollen Bus zu steigen“, erklärt Bührle.

    Nicht zuletzt sei die Fortbewegung per Drahtesel umweltschonend.

    Doch je mehr Verkehr auf den Straßen unterwegs ist, umso mehr Unfälle gibt es. Und gerade Senioren seien gefährdet: Vor allem sie steigen begeistert aufs E-Bike um. Dieses sei schwerer und viel schneller als ein normales Fahrrad.

    Außerdem sei das Helmtragen in der älteren Generation noch nicht so selbstverständlich wie bei Kindern und Jugendlichen. Deren Eltern entscheiden sich ebenfalls vermehrt für den Helm. Sind ja auch Vorbilder.

    Im Herbst in Zivil auf besonderer Mission: das Dillinger E-Bike-Team

    „Wir können viel tun, damit Radfahren sicherer wird und sicher bleibt“, meint Bührle. Die beiden Kollegen werden auf die Einhaltung der Verkehrsregeln achten, nicht nur von Fahrradfahrern, sondern auch von Autofahrern.

    Eine weitere Einsatzmöglichkeit: Die Beamten können im Herbst in Zivil durch Wohngebiete radeln und so vielleicht den einen oder anderen Dämmerungseinbruch verhindern, meint Bührle.

    Eine riesengroße Dummheit in Dillingen-Hausen kann 350 Euro kosten

    Vielleicht können sie künftig auch eine besonders große Dummheit vieler Fahrradfahrer verhindern: Auf den letzten Drücker unter einer sich schließenden Bahnschranke durchradeln. Das sei, etwa in Dillingen-Hausen, nach wie vor beliebt, aber höchst gefährlich, und ist richtig teuer: 350 Euro und Punkte in Flensburg sind dafür fällig.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden