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Landkreis Dillingen: Hilfe für Eltern, Jugendliche, Kinder und Babys

Landkreis Dillingen

Hilfe für Eltern, Jugendliche, Kinder und Babys

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    Das Team der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Dillingen, im Bild von links vorne Beate Bronnhuber, Rainer Blasius, Sabrina Graf und Carola Sauer. Hinten von links Ursula Jurende, Kerstin Pfitzmaier und Antje Werner.
    Das Team der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Dillingen, im Bild von links vorne Beate Bronnhuber, Rainer Blasius, Sabrina Graf und Carola Sauer. Hinten von links Ursula Jurende, Kerstin Pfitzmaier und Antje Werner. Foto: Homann

    „Ja, Weihnachten bedeutet Stress. Alle Eltern wollen perfekt sein. Und manchmal kollabieren die Erwartungen unter dem Druck“, sagt Antje Werner. Doch nicht nur in solchen Fällen gibt es in Dillingen kostenlose, unverbindliche und vor allem auch verschwiegene Hilfe: Die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der Katholischen Jugendfürsorge in Dillingen.

    Das Angebot der Einrichtung, die sich links vor dem Dillinger Amtsgericht befindet, ist vielseitig. Das Team hilft bei Schreibabys, wenn Probleme in der Schule, in der Pubertät auftauchen, berät in Fällen von sexuellem Missbrauch und hat verschiedene Gruppenangebote – alles unabhängig von Religion oder Nationalität. Nicht nur in Dillingen, sondern auch in Höchstädt und Wertingen bieten die Mitarbeiter Termine an.

    Welche Hilfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung anbietet

    Sie stellen sich bei Elternabenden im Kindergarten vor und veranstalten Workshops über sexuellen Missbrauch in den neunten Klassen der Realschulen im Landkreis und der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen. Wenn sich Eltern trennen, wenn Kinder plötzlich starke Wutausbrüche entwickeln – bei der Erziehungsberatung finden sie kostenlose, niederschwellige Hilfe.

    Sogar Hausbesuche sind möglich. Suchen Alleinerziehende Rat, wird nach vielleicht verschütteten Ressourcen gesucht, um wieder Kraft zu entwickeln. „Auch Helfer im Umfeld, etwa eine Oma, kann eine wichtige Stütze sein“, erklärt Beate Bronnhuber. Wichtig sei, dass Alleinerziehende auch gut für sich sorgen. Manchmal helfe schon allein das Gespräch mit den Profis und der Ratsuchende kehre entspannt nach Hause.

    Für wen die Einrichtung eine Anlaufstelle ist

    Auch Jugendliche finden über Schulsozialarbeiter oder Freunde den Weg zur Erziehungsberatung. „Wir sind sehr flexibel“, betont Antje Werner. „Wir können mit dem Kind alleine sprechen, nur mit den Eltern, mit allen gemeinsam und auch mit dem Umfeld, etwa Lehrern vermitteln. Wir helfen bei Rehaanträgen, kümmern uns in entsprechenden Fällen um Therapeuten oder überbrücken die Zeit, bis eine Therapie beginnt.“ Beate Bronnhuber ergänzt: „Wir sind die Erstanlaufstelle bei vielen Themen.“

    Einen Trend unter den Ratsuchenden oder ihren Problemen gibt es laut Werner nicht. „Das Gefühl sagt mir, dass wir mehr kleine Kinder betreuen und sich mehr Eltern auch mit kleinen Kindern scheiden lassen als früher.“ Doch Zahlen dafür gibt es nicht.

    Antje Werner meint, dass es weniger gelassene Eltern gibt. „In manchen Kindergärten stehen Tafeln mit dem Tagesprogramm.

    Weil manche Eltern erwarten, dass ihr Kind gezielt gefördert wird und nicht nur spielt“, hat sie festgestellt. Über soziale Foren oder WhatsApp-Gruppen würden sich viele Eltern ständig mit anderen vergleichen. Das führe zu Druck. Doch die Probleme seien vielschichtig. Manche Kinder würden nach dem Unterricht gerne länger in der Schule bleiben, andere können in der Gruppe nicht lernen und brauchen die Ruhe daheim.

    Wieso Eltern eine große Rolle spielen

    Auch die Form der Nachmittagsbetreuung sei entscheidend und Personal dafür fehle überall. Manche Eltern würden ihre Kinder am liebsten den ganzen Tag bespaßen, andere dagegen freuen sich nach einem langen Arbeitstag viel mehr auf die Kinder und verbringen dann zwei wertvolle Stunden mit dem Nachwuchs.

    Manche Eltern schützen ihre Kinder zuviel, andere geben die Erziehung ganz auf. Manchmal stellen die Großeltern eine echte Entlastung für die Eltern dar. In anderen Familien sei die Beziehung dagegen problembehaftet.

    Der erste Kontakt zur Beratungsstelle komme meist per Telefon zustande. Doch die beiden Kolleginnen vom Sekretariat betonten immer, dass sie zur Verwaltung gehören. „Sonst sprudeln manche einfach drauflos“, sagen die beiden zuständigen Frauen. „Es muss ein Kind involviert sein, damit wir helfen können“, betont Werner. Ansonsten seien für einen ersten Kontakt vor allem Name, Wohnort und Telefonnummer notwendig.

    Wer aus dem Beratungsteam dann welchen Fall übernimmt, werde gemeinsam in der Einrichtung beschlossen. „Jeder von uns hat einen Werkzeugkoffer mit verschiedenen Methoden drin und kann je nachdem, was passiert, das Passende anwenden“, erklärt Antje Werner. Der Prozess sei ein Stück weit offen. In der Regel wird eine Familie ein Jahr lang mit 20 bis 25 Terminen betreut. „Manche kommen aber öfter und werden über Jahre betreut. Manche rufen nach ein paar Jahren auch nur wegen eines kleinen Problems an und holen sich Sicherheit“, erzählt Ursula Jurende.

    Das Team habe noch Luft, um Menschen zu unterstützen. Doch es gibt ein Problem, betont Antje Werner: „Die Frage ist – wie kommen wir an das Klientel heran, wo Kinder unbedingt stabile Eltern brauchen?“

    Die Erziehungs- Jugend- und Familienberatung in Dillingen ist unter Telefon 09071/77039-0 erreichbar.

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