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Landkreis Dillingen: Gundolf und Gundula suchen in Gundelfingen ihr Nest

Landkreis Dillingen

Gundolf und Gundula suchen in Gundelfingen ihr Nest

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    Das Gundelfinger Storchennest muss saniert werden – Gundolf und Gundula sind gerade heimatlos, werden aber im März wieder freudig empfangen.
    Das Gundelfinger Storchennest muss saniert werden – Gundolf und Gundula sind gerade heimatlos, werden aber im März wieder freudig empfangen.

    Stellen Sie sich einmal vor, Sie fliegen ein paar Monate in den Süden, um dem kalten deutschen Winter zu entfliehen. Dann kommen Sie zurück und freuen sich auf Ihr Zuhause, das Sie mit der Zeit immer mehr vermisst haben. Doch dann müssen Sie feststellen, dass es weg ist. In Ihrer Abwesenheit hat es jemand abgebaut, und Sie können sich eine neue Bleibe suchen.

    Das Nest in Gundelfingen musste abgebaut werden

    So könnte es den Gundelfinger Störchen gehen – auch wenn zu betonen ist, dass hier keine Schurken am Werk waren, sondern Menschen, die das Beste für die Vögel im Sinn haben. „Aus Sicherheitsgründen mussten wir das Nest abbauen“, sagt Geschäftsstellenleiter und Storchenpapi Heinz Gerhards. Natürlich kommt das Nest wieder auf das Rathaus, es muss lediglich saniert werden. „Nach 15 Jahren war das Storchennest auf dem Rathausdach dringend zu überholen, da die verwendeten Hölzer schon stark beeinträchtigt waren“, erklärt Gerhards in einem Text, den die Stadt Gundelfingen auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Die Störche, die nun schon zurückgekehrt sind, müssen sich nun noch ein bisschen gedulden. Denn für die sichere Befestigung des Nestes sei ein spezieller Hubsteiger notwendig, erklärt Gerhards weiter. Deshalb kann das neue Nest erst Mitte März befestigt werden. „Gundolf und Gundula können dann im Frühjahr in frisch renoviertem Heim ihren hoffentlich zahlreichen Nachwuchs aufziehen.“

    Gerhards ist es wichtig, dass die Bürger das mitbekommen – denn die suchenden Störche sind offenbar schon einigen aufgefallen. Man wolle den Vogel nicht vertreiben, ganz im Gegenteil. „Es wird in drei Wochen wieder freudig empfangen.“ Wie der Storch die Umbaumaßnahmen aufnimmt, kann Gerhards nicht sagen. „Ich kann in den Storchenkopf nicht reingucken.“

    Auch in Dillingen ist Meister Adebar zurück

    Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und einem frühen Februar-Frühling sind auch andere Störche in den Landkreis Dillingen zurückgekehrt und haben ihre Unterkunft da vorgefunden, wo sie sie verlassen haben. Zum Beispiel beim Restaurant Storchennest in Fristingen, wo einer der namensgebenden Vögel nach seinem Winterurlaub gerade zurückgekehrt ist. Und auch in Dillingen ist Meister Adebar zurück, Anfang der Woche hat unser Fotograf ihn dort vor die Linse bekommen. Andere Gemeinden könne die Rückkehr ihrer Störche hingegen nicht vermelden – weil die Vögel gar nicht weg waren. Unter unserem Foto des Dillinger Storches auf Facebook haben Witti und Gisilo deshalb kommentiert: „Wir brauchen nicht nachziehen, wir waren doch den ganzen Winter hier in Wittislingen, da gibt es ein beheiztes Nest.“

    Die Facebookseite der Wittislinger Störche Witti und Gisilo betreut Storchenpapi Manfred Selzle. Er hat also die Nachricht eingetippt und erklärt, was es mit dem beheizten Nest auf sich hat. „Das wird bei uns so gesagt“, erklärt er, „spaßeshalber.“ Denn die Störche harren schon lange auch bei kalten Temperaturen im Landkreis aus, anstatt ins Warme zu fliegen. Allerdings sind Witti und Gisilo bis vor ein paar Jahren beim ersten Schnee trotzdem in den Süden geflogen – wenn auch nicht gerade weit. Nach Lauingen sind es nur sechs Kilometer. Bei Schnee gefiel es ihnen offenbar im Nest auf dem Rathaus der Albertus-Magnus-Stadt besser. Das war kein Problem, da die Lauinger Störche im Winter in den deutlich weiter entfernten Süden zogen.

    "Seit einer Woche benehmen sie sich, als wären sie fortgewesen"

    Seit vergangenem Jahr haben Witti und Gisilo diesen Winter-Zweitwohnsitz aber eingebüßt. Denn nun sind die Lauinger Störche in der Heimat geblieben. Früher kamen sie immer gegen Mitte oder Ende Februar zurück, erklärt Storchenmutti Hildegard Zenetti. Doch auch wenn das nicht mehr der Fall ist: „Seit dieser Woche benehmen sie sich, als wären sie fortgewesen“, sagt Zenetti. „Sie paaren sich bereits.“ Auch bei den Lauinger Störchen ist der Frühling also schon im Februar angekommen.

    Und Witti und Gisilo? Störche verteidigen ihr Revier, sodass eine Winter-Wohngemeinschaft keine Lösung war. Die Vögel verkraften das offenbar gut und bleiben nun eben in ihrem Nest auf der Wittislinger Kirche.

    Lesen Sie auch: Zuwachs für die Lauinger Storchenfamilie Müssen die Lauinger Störche verhungern? Die Störche im Landkreis Dillingen legen fleißig Eier Wohin sind die Winterstörche verschwunden?

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