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Landkreis Dillingen: Geflüchtete im Landkreis Dillingen: Der Syrien-Krieg ist noch nicht vorbei

Landkreis Dillingen

Geflüchtete im Landkreis Dillingen: Der Syrien-Krieg ist noch nicht vorbei

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    Khadija Alkhatib vom Integrationsbeirat und Georg Schrenk von der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration.
    Khadija Alkhatib vom Integrationsbeirat und Georg Schrenk von der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration.

    Passanten waren von den Bildern überrascht. Mehr als 60 Geflüchtete aus Syrien und auch Bürger aus dem Landkreis erinnerten am Samstag an den inzwischen schon zehn Jahre andauernden Bürgerkrieg in Syrien. Die Veranstaltung war von Khadija Alkhatib, der stellvertretenden Vorsitzenden des Integrationsbeirats, mit Hilfe der Unterstützergruppe Asyl/Migration Dillingen organisiert worden. Vertreter der Polizei und Ordner des Vereins ermöglichten laut Pressemitteilung unter den derzeit geltenden Regeln und Einschränkungen eine beeindruckende Veranstaltung. In Sprechbeiträgen, mit Liedern der Revolution und Plakaten forderten die Geflüchteten ein Ende des „mörderischen Regimes“ Assads.

    Krieg machte Millionen von Syrern heimatlos

    Seit zehn Jahren leidet das Land unter einem Vielvölkerkrieg. Der Arabische Frühling machte Hoffnung auf Reformen und eine bessere Zukunft. Assad reagierte laut Mitteilung von Anfang an mit gnadenloser Härte, entfesselte einen Bürgerkrieg, in dessen Verlauf jeder zweite der 22 Millionen Syrer heimatlos wurde. Die Gewalt und der ökonomische Notstand haben verheerende Folgen. Die Erwartung der nach Deutschland Geflohenen, in ihre Heimat zurückzukehren, werde durch eine Willkürherrschaft mit Verfolgung, Verhaftung, Inhaftierungen und Mord zunichte gemacht.

    Mehr als 60 Flüchtlinge haben auf dem Ulrichsplatz in Dillingen demonstriert und ein Ende des „mörderischen Regimes“ Assads in Syrien gefordert.
    Mehr als 60 Flüchtlinge haben auf dem Ulrichsplatz in Dillingen demonstriert und ein Ende des „mörderischen Regimes“ Assads in Syrien gefordert.

    „Wir wollen einen demokratischen Staat in Syrien, der die Menschenrechte respektiert“, steht auf einem Plakat der Protestierenden. In ihren Reden fordern die Sprecher Freiheit und Demokratie. Sie wiederholen damit die Forderung des Aufstandes vor zehn Jahren, der als „Freitag der Würde“ bekannt wurde. Es war der Tag, an dem sich die Syrer nicht mehr mundtot machen lassen wollten.

    Eine Rückkehr ist unter den aktuellen Umständen ausgeschlossen

    Georg Schrenk vom Unterstützerkreis wies in seiner Ansprache auf die erschreckende Situation eines in Trümmern liegenden Landes hin. Eine Rückkehr der Geflüchteten sei unter der Tyrannei des Regimes nicht möglich und nach dem Willen des Machthabers nicht erwünscht.

    Alle Versuche, mit internationalen Maßnahmen eine Befriedung zu erreichen, seien gescheitert. Schrenk sagte: „Sie sind zu uns geflohen. Sie müssen sich in einem fremden Land zurechtfinden, die Sprache lernen und sich integrieren. Das erfordert von den Geflüchteten und den Einheimischen die Bereitschaft zur Verständigung.“

    Khadija Alkhatib betonte ihre Dankbarkeit, in einem freien Land leben zu können, in dem die Menschenrechte gemeinsam gelebt und verteidigt werden. Sie sprach auch ihr Mitgefühl für die Menschen in Syrien aus. (pm)

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