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Landkreis Dillingen: Erste Bilanz: So nutzt die Dillinger Polizei die „Bodycam“

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Erste Bilanz: So nutzt die Dillinger Polizei die „Bodycam“

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    Seit drei Monaten können Beamte der Dillinger Polizei eine „Bodycam“ nutzen. Bisher kam die Kamera vier Mal zum Einsatz.
    Seit drei Monaten können Beamte der Dillinger Polizei eine „Bodycam“ nutzen. Bisher kam die Kamera vier Mal zum Einsatz. Foto: dpa (Symbol)

    Einsatz um vier Uhr morgens in der Dillinger Donaustraße. Ein 57-Jähriger und sein 29-jähriger Sohn sollen eine Bar verlassen, womit die beiden wohl nicht einverstanden sind. Polizeibeamte versuchen, die Männer zum Gehen zu bewegen. Die Situation eskaliert. Der 29-Jährige verpasst einem Polizisten einen Faustschlag ins Gesicht. Der Vater tritt laut Polizei mit den Füßen nach den Beamten. Zwei Ordnungshüter werden leicht verletzt (lesen Sie hier mehr zu diesem Vorfall).

    Landkreis Dillingen: So oft kam die Bodycam zum Einsatz

    Dieser Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen. In der Statistik der Polizei ist der Einsatz besonders gekennzeichnet. Die Beamten benutzten hierbei die sogenannte „Bodycam“. Eine Kamera an der Weste also, die bei Bedarf aktiviert werden kann und Einsätze aufzeichnet. Seit Ende Mai haben Beamte der Dillinger Polizei die Möglichkeit, solche Kameras an ihr Oberteil anzubringen und im Einsatz zu benutzen. „Meine Kollegen nehmen dieses Angebot relativ gut an“, sagt Sprecherin Katharina von Rönn. Bisher habe es damit keine Probleme gegeben. Nach ihren Erfahrungen werde die Kamera auch in der Bevölkerung positiv wahrgenommen.

    Wirklich zum Einsatz gekommen ist die Bodycam in der Region aber noch nicht oft. In den drei Monaten seit der Einführung hätten die Dillinger Polizisten insgesamt vier Mal von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, berichtet von Rönn. Das eine Mal bei besagtem Einsatz in Dillingen. Die anderen Vorfälle waren ähnlich dazu. Die Polizisten hatten jeweils mit Menschen zu tun, die aggressiv und beleidigend wurden. Um sich selbst zu schützen und mögliche Übergriffe zu dokumentieren, aktivierten die Beamten die Bodycam.

    Die Bodycam soll präventiv wirken

    Normalerweise müssen sie den Start der Videoaufzeichnung ihrem Gegenüber ankündigen. Dies war in den bisherigen Einsätzen mit Bodycam jedoch kaum möglich – die Betroffenen hatten sich laut von Rönn bereits in Rage geredet und waren für die Polizisten nicht mehr „normal“ ansprechbar. Grundsätzlich soll die Bodycam präventiv wirken und ein Eskalieren der Situation verhindern. „Kollegen in Großstädten haben damit positive Erfahrungen gemacht“, sagt von Rönn. Kommt es dennoch zu einer verbalen oder körperlichen Auseinandersetzung – wie in den vier bisherigen Einsätzen im Landkreis–, kann die Kamera mögliches Beweismaterial festhalten.

    Was mit einem solchen Video im Nachgang passiert, steht aber noch nicht fest. „Momentan ist unklar, ob ein Video der Bodycam als Beweismaterial vor Gericht zugelassen wird“, sagt von Rönn. Hierzu habe man drei Monate nach der Einführung noch keine Erfahrung. Hat die Westen-Kamera eine Straftat gefilmt, wird das Video besonders deklariert und für einen längeren Zeitraum abgespeichert. Filmmaterial, das gewissermaßen „umsonst“ entstanden ist, wird aus Datenschutzgründen nach 21 Tagen gelöscht, sagt von Rönn.

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