Unabhängig von der politischen Einstellung hat die spannendste Bundestagswahl seit Langem ein positives Ergebnis für die Region gebracht. Mit dem Nördlinger Ulrich Lange (CSU), der zum vierten Mal das Direktmandat für sich gewann, und dem über die Liste gewählten Alerheimer Bürgermeister Christoph Schmid (SPD) ist Nordschwaben – die Kommunen in den Kreisen Aichach-Friedberg und Augsburg eingeschlossen – nun wieder mit zwei Abgeordneten in Berlin vertreten. Für den Wahlkreis Donau-Ries ist das gut.
Die Bundespolitik wird vor Ort präsenter
Die Bundespolitik wird vor Ort präsenter, wenn es dafür zwei Repräsentanten und Ansprechpartner gibt. Im Grunde können Lange und Schmid angesichts der räumlichen Nähe ihrer Wohnorte gemeinsam mit dem Zug zu den Sitzungen in die Hauptstadt reisen. Möglicherweise wird dies künftig unter veränderten Vorzeichen geschehen. Je nachdem, wie die Regierungsbildung ausgeht, könnte sich Lange nun in der Opposition finden. Während Christoph Schmid künftig vielleicht der stärksten Partei regieren dürfte. Aber dies war am Wahlsonntag noch alles in der Schwebe.
Dramatischer Stimmenverlust für die Christsozialen
Die CSU hat wie schon 2017 im Landkreis Dillingen einen dramatischen Stimmenverlust erlitten, bleibt aber weiter die mit Abstand stärkste Partei. Dagegen hat die SPD zugelegt und bei den Zweitstimmen Rang zwei vor der rechtsextremen AfD zurückerobert. Die Liberalen liegen im Landkreis erneut vor den Grünen, die damit hadern dürften, dass ihr Einsatz im Wahlkampf nicht in größere Stimmenzugewinne mündete. Einen Achtungserfolg haben die Freien Wähler und ihr Kandidat Ulrich Reiner errungen. In die Bedeutungslosigkeit ist die Linke zurückgefallen, die sich im Landkreis noch hinter der neu gegründeten Partei Die Basis einreiht.