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Landkreis Dillingen: Dillinger Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft

Landkreis Dillingen

Dillinger Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft

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    Foto: Roland Weihrauch/dpa
    Foto: Roland Weihrauch/dpa

    Zähe Brexit-Verhandlungen, weltweite Handelskonflikte und eine Pandemie, die zeitweise ganze Lieferketten lahmlegte: Die exportorientierte Wirtschaft im Landkreis Dillingen zeigte sich trotz großer Herausforderungen im vergangenen Jahr robust. Das belegt laut Pressemitteilung die Zahl der Außenhandelsdokumente, die die IHK Schwaben für das Jahr 2020 ausgestellt hat. „Viele Unternehmen aus der Region sind breit aufgestellt und verfügen über stabile Geschäftsbeziehungen in alle Welt“, sagt Gregor Ludley, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen. „Das macht sie resilienter gegen Krisen aller Art. Genau davon profitieren unsere Unternehmen nun.“

    Die Exportzahlen waren 2020 eingebrochen

    Die IHK Schwaben hat im Jahr 2020 mehr als 55.300 Exportdokumente ausgestellt. Dabei handelt es sich vor allem um Ursprungszeugnisse oder bescheinigte Handelsrechnungen – Dokumente, die bei Warenlieferungen ins Ausland in vielen Staaten zwingend vorliegen müssen. Die Zahl ist somit wichtiger Indikator für den Umfang der Außenhandelsaktivitäten der heimischen Wirtschaft. Sie ist im vergangenen Jahr leicht rückläufig gewesen, erreichte aber trotz aller Krisenmeldungen schwabenweit 85 Prozent des Vorjahresniveaus.

    Allein im Landkreis Dillingen wurden fast 1700 Exportdokumente beantragt. „Das belegt, dass die Unternehmen zwar den allgemeinen konjunkturellen Abschwung zu spüren bekamen. Sie konnten aber den befürchteten massiven Einbruch beim Export überwiegend abwenden“, erläutert Alexander Merenda, Geschäftsführer der Gartner Extrusion GmbH aus Gundelfingen und Mitglied im Vorstand der Regionalversammlung. Bayernweit waren die Exportzahlen 2020 um mehr als elf Prozent eingebrochen, wie die aktuelle Auswertung des Landesamts für Statistik zeigt. Zuletzt war aber wieder ein deutlicher Aufwärtstrend spürbar, der sich auch für Bayerisch-Schwaben abzeichnet.

    Warum der Außenhandel so wichtig ist

    Der Außenhandel hat für die bayerisch-schwäbische Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Vor allem der Maschinenbau, der Sonstige Fahrzeugbau, die Logistik oder Infrastruktur, aber auch die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie sind in Nordschwaben stark vom internationalen Geschäft geprägt. China, die USA und der europäische Binnenmarkt sind die wichtigsten Handelsregionen. Sie alle sind von der Corona-Krise betroffen. Den Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben machen dabei besonders die ausgefallenen Messen und die Reisebeschränkungen zu schaffen.

    In der jährlichen bundesweiten IHK-Umfrage „Going International“ nannte jeweils ein Drittel der teilnehmenden Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben dies als größte Hemmnisse. Auch die aufgrund der Corona-Krise geringere Nachfrage und verschobenen Investitionen belasten das Geschäft. Jedes fünfte Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben gab in der Umfrage an, unter Lieferkettenschwierigkeiten zu leiden. Darauf reagierten die Betriebe, indem sie ihre Lager aufstockten oder zusätzliche Lieferanten für sich gewannen. Die Verlagerung der Produktion ins eigene Unternehmen spielt dagegen kaum eine Rolle.

    Welche Rolle der Brexit für den Export spielt

    42 Prozent der befragten bayerisch-schwäbischen Unternehmen berichteten auch abseits der Corona-Krise von einer Zunahme der Hemmnisse im internationalen Geschäft. Der Brexit spielt dabei eine große Rolle. Ein Drittel der Unternehmen rechnet damit, dass sich die eigene Geschäftslage wegen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU weiter verschlechtern wird. Die Unternehmen wollen weiter an ihrem UK-Geschäft festhalten. Zwei Drittel planen laut der Umfrage keine Verlagerung ihrer Investitionstätigkeiten weg von der Insel.

    Die exportorientierten Unternehmen blicken wieder optimistischer in die Zukunft, wie die Konjunkturumfrage der IHK Schwaben zeigt.

    Die Nachfrage insbesondere aus China zieht derzeit stark an. 40 Prozent der Unternehmen erwarten bei ihren Geschäften mit Fernost einen Umsatzzuwachs. Dagegen schwächeln die europäischen Märkte weiter. Daran wird sich nach Einschätzung der befragten Unternehmen in den kommenden Monaten wenig ändern. Für das USA-Geschäft rechnet der überwiegende Teil der Unternehmen mit einem leichten Aufwärtstrend. (pm)

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