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Landkreis Dillingen: Dillinger Polizei durchsucht Wohnungen nach gefälschten Impfpässen

Landkreis Dillingen

Dillinger Polizei durchsucht Wohnungen nach gefälschten Impfpässen

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    Die Kriminalpolizei Dillingen hat am Dienstag die Wohnungen von acht Personen durchsucht. Dabei fanden die Beamten gefälschte Impfausweise, aber zufällig auch eine Pistole und ein Butterfly-Messer. Eine Ermittlungsgruppe AG Impffälschungen wurde eingerichtet.
    Die Kriminalpolizei Dillingen hat am Dienstag die Wohnungen von acht Personen durchsucht. Dabei fanden die Beamten gefälschte Impfausweise, aber zufällig auch eine Pistole und ein Butterfly-Messer. Eine Ermittlungsgruppe AG Impffälschungen wurde eingerichtet. Foto: Berthold Veh

    Die Zahl der gefälschten Impfausweise steigt – auch in Nordschwaben und dabei offensichtlich vor allem im Landkreis Dillingen. Die Kriminalpolizeiinspektion hat am Dienstag im Dillinger Raum die Wohnungen von acht Personen durchsucht. Sie stehen nach Angaben der Polizei im Verdacht, gefälschte

    Wegen der Zunahme gefälschter Impfpässe hat die Dillinger Kriminalpolizei nun eine „Ermittlungsgruppe AG Impffälschungen“ eingerichtet. Kripo-Chef Michael Lechner zeigt auf die gefälschten Impfausweise und betont gegenüber unserer Zeitung immer wieder: „Das sind knallharte Straftaten.“ Bei Urkundenfälschung drohten hohe Geldstrafen oder gar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

    Der Kripoleiter erklärt, dass es sich bei der Mehrzahl der mit einem gefälschten Impfausweis ertappten Personen um unbescholtene Bürger und Bürgerinnen handle. Lechner sagt: „In den meisten Fällen hatten wir es heute mit Personen zu tun, die sich grundsätzlich an Recht und Gesetz halten. Ihnen war offenbar die Tragweite ihres Handelns nicht bewusst.“

    Dillinger Apotheker erklärt Prüfung von Impfpässen

    Das Beschaffen und Verwenden von gefälschten Impfnachweisen sei aber „kein Kavaliersdelikt“. Dies werde durch die Polizei konsequent verfolgt. Der Leiter des Kommissariats II, Josef Behringer, weist auf die unangenehmen Folgen für die Betroffenen hin. „Die Handys werden eingezogen, sie sind dann weg.“ Und auch Laptops und Computer können, wenn notwendig, sichergestellt werden. Zudem sei es wohl für viele Menschen ein Schock, wenn die Polizei zur Durchsuchung ihrer Wohnung anrücke.

    Auch das Gesundheitsamt Dillingen stößt auf Impflügner

    Beim Ortstermin bei der Kripo dabei ist auch der Dillinger Apotheker Dr. Matthias Schneider. Wenn Kunden und Kundinnen ihre Impfausweise digitalisieren lassen wollen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken den Auftrag, die vorgelegten Dokumente zu prüfen, erläutert Schneider. Dies werde sehr genau gemacht. Wenn ein gefälschter Impfausweis vorgelegt werde, müsse das zur Anzeige gebracht werden, teilt der Apotheker mit. Ansonsten würden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst strafbar machen.

    Noch mehr Fälschungen wenn die Impfpflicht kommt?

    Gesundheitsamtsleiterin Dr. Uta-Maria Kastner sagt, dass ihre Behörde bei der Abfrage des Impfstatus von positiv Getesteten ebenfalls schon auf Fälschungen von Impfnachweisen gestoßen sei. Wenn Ungeimpfte mit einem gefälschten Ausweis auf Veranstaltungen oder zur Arbeit gehen, „gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere“, warnt Kastner. Wenn eine allgemeine Impfpflicht kommen sollte, rechnet Kripo-Chef Lechner damit, dass die Zahl der gefälschten Impfausweise noch weiter zunehmen könnte.

    Die Region Nordschwaben, und vor allem der Kreis Dillingen, scheinen hier überproportional beteiligt zu sein. Von den 100 Verdachtsfällen, die bisher dem Polizeipräsidium Schwaben Nord bekannt wurden, betreffen etwa 50 Nordschwaben – und rund 35 den Landkreis Dillingen.

    Einem mutmaßlichen Fälscher von Impfausweisen sind die Ermittler in Donauwörth auf die Schliche gekommen. Lechner zeigt eine sichergestellte Banderole mit Aufklebern, die in Impfausweise eingeklebt werden können. Die Ermittler hätten den Tatverdächtigen auf einem Parkplatz in der Region geschnappt und bei ihm auch den nachgemachten Blanko-Stempel eines Impfzentrums gefunden. „150 Euro wurden pro Impfausweis fällig. Wir gehen davon aus, dass der Fälscher einen großen Reibach machen wollte“, teilt Lechner mit. Der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion vermutet, dass auch im Kreis Dillingen Fälscher von Impfausweisen ihr Unwesen treiben.

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