Einen positiven Ausblick lieferte Alexander Gumpp. In seinem Bericht während der Versammlung der Zimmererinnung Dillingen erklärte der Obermeister erfreut: „Wir haben dieses Jahr elf Lehrlinge, die wir freisprechen können.“
Die Feier dazu möchte die Innung wieder im IBL in Lutzingen halten, in dem die Mitglieder an diesem Abend auch ihre Satzung auf den neuesten Stand brachten und rund ein halbes Jahr zuvor bereits die Freisprechungsfeier 2020 in einem würdigen Rahmen gehalten haben.
Bald lernen angehende Zimmerer auch in Donauwörth
Was dem Binswanger Holzbauunternehmer und seinen Kollegen künftig in die Karten spielt, ist, dass der Nachwuchs aus der Region ab dem Schuljahr 2024/2025 die Berufsschule in Donauwörth besuchen darf. Die Entscheidung ist gefallen, ein zusätzlicher Schulsprengel wird eingerichtet. Konkret geht es um das zweite und dritte Lehrjahr: „Das Ziel ist, dass zwei Klassen in Donauwörth und drei oder vier in Immenstadt gebildet werden können.“
Hier dankte Gumpp Erwin Taglieber und Günter Enßlin, den Innungskollegen aus dem benachbarten Landkreis Donau-Ries, für ihren maßgeblichen Einsatz. Nachdenklich blickte er auf die Berufsinformationsmesse „Fit for Job“ zurück, die zumindest digital stattfinden konnte. Die Resonanz sei nicht mit den Jahren zuvor vergleichbar gewesen, meinte er, und er hoffe, dass die Zimmerer die jungen Leute im kommenden Jahr wieder vor Ort in Höchstädt begrüßen können.
Lobend erwähnte der Obermeister die Aktivitäten der Holzbau-Junioren im Landesinnungsverband: „Da findet ein echter Austausch statt.“ Weiterhin drückte Gumpp seine Zufriedenheit über die gute Zusammenarbeit mit Christoph Schweyer aus, der seit rund einem Jahr Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben ist und mit seinem Team hervorragende Arbeit leistet.
Die Auftragsbücher der Zimmerer sind voll
Nachdem die Innungskollegen aus dem Landkreis Donau-Ries ihre Punkte mit Obermeister Franz Motz im Nebenraum besprochen hatten, gesellten sie sich zu den Dillingern. Zur Konjunktur meinte Alexander Gumpp, dass die Auftragsbücher voll seien. Der derzeit zu hohe Holzpreis werde sich im ersten Quartal 2022 wieder einpendeln auf einem zwar höheren, aber marktverträglichem Niveau, erwartet der Dillinger Obermeister, der seit 25 Jahren in diesem Amt ist und seit 2009 auch Vizepräsident des Landesinnungsverbands. Er referierte anschließend über die bayerische Holzbauoffensive „Klimahäuser für Bayern“ – was steckt dahinter und was können wir davon erwarten?“.
So soll mehr Holzbau in Bayern möglich sein
Der Sprecher des Clusters Forst & Holz in Bayern und der Vorsitzende von proHolz Bayern erläuterte das Fünf-Punkte-Programm der Staatsregierung, mit dem die Weichen für mehr Holzbau in Bayern gestellt werden sollen. Unter anderem sollen finanzielle Anreize für klimafreundliches Bauen mit Holz geschaffen werden, wobei der Freistaat bei öffentlichen Gebäuden mit gutem Beispiel vorangehe und sich somit zum nachhaltigen Bauen bekennt.
Dafür werden jährlich 15 Millionen Euro für Bayern zur Verfügung gestellt: Mehr Mittel werden in die Forschung gesteckt und zehn zusätzliche Holzbaulehrstühle bayernweit an den Universitäten eingerichtet, um mehr junge Leute unter anderem in den Bereichen Holzbaukonstruktion, Schall- und Brandschutz zu qualifizieren. Gumpp begrüßt außerdem, dass es in Zukunft in Bayern wieder eine Holzbaufachberatung geben wird, koordiniert von proHolz Bayern. Hier werde ein Netz freiberuflicher Fachberater aufgebaut. Gumpp betonte: „Das Ziel ist: Holzbau muss selbstverständlich werden.“ (pm)