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Landkreis Dillingen: Die Kröten hüpfen wieder über die Dillinger Straßen

Landkreis Dillingen

Die Kröten hüpfen wieder über die Dillinger Straßen

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    Amphibienzäune wie diesen in der Heidenau bei Pfaffenhofen werden Autofahrer in den kommenden Wochen wieder vermehrt sehen.
    Amphibienzäune wie diesen in der Heidenau bei Pfaffenhofen werden Autofahrer in den kommenden Wochen wieder vermehrt sehen. Foto: Hertha Stauch (Archiv)

    Milde Temperaturen, Regenfälle und kaum Bodenfrost lassen die ersten Kröten, Frösche und Molche auf Wanderschaft gehen. Ehrenamtliche vom Bund Naturschutz retten allein in Bayern jährlich über eine halbe Million Amphibien vor dem Straßentod. Auch im Landkreis Dillingen werden wieder Amphibienzäune an Straßen aufgebaut. Jeder kann mitmachen und Lurche retten. Helfende Hände heißt der Bund Naturschutz laut einer Pressemitteilung stets willkommen und appelliert gleichzeitig an die Autofahrer, jetzt besonders rücksichtsvoll zu fahren. Und auch Landwirte werden gebeten, auf Gülleausbringung und Wiesenpflege vor den Amphibienzäunen zu verzichten.

    Frost und Trockenheit waren hinderlich

    Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 Grad und besonders bei regnerischem Wetter wandern die fortpflanzungsbereiten Kröten, Frösche und Molche zu ihren Laichgewässern. Dort finden Balz, Paarung und Eiablage statt. „Grasfrosch und Erdkröte sind sehr früh im Jahr unterwegs. Sie wandern zuerst. Teich- und Seefrosch marschieren etwas später los. Und dazu kommen noch andere Amphibienarten. Ganz genau lässt sich das aber nicht vorhersagen, denn auch Frost und Trockenheit können die Wanderung mehrmals unterbrechen“, erklärt Heidi Terpoorten von der Kreisgruppe Dillingen. Doch der Weg vom Winterquartier zu den Laichgewässern ist gefährlich. Oft müssen die Amphibien Straßen überqueren und laufen dabei Gefahr, massenhaft überfahren zu werden. Gerade im direkten Umfeld der Laichgewässer kann die Anzahl überfahrener Tiere so groß werden, dass die Existenz ganzer Populationen auf dem Spiel steht.

    6000 Freiwillige retten die Tiere

    Um die Amphibien vor dem Straßentod zu schützen, helfen insgesamt 6000 Freiwillige und retten jährlich bis zu 700000 Amphibien. Dort, wo sichere Durchgänge fehlen, werden Schutzzäune an Straßen aufgebaut. Kröten, Frösche und Molche wandern vorwiegend dicht am Zaun entlang und fallen dann in die Fangeimer, die in regelmäßigen Abständen ebenerdig im Boden versenkt sind. „Die Amphibienretter leeren mehrmals täglich die Eimer, notieren die gefundenen Tierarten sowie deren Anzahl, und tragen die Lurche anschließend über die Straße. Dadurch können die Daten gut mit denen des Vorjahres verglichen werden“, begründet die Kreisvorsitzende. Über die Jahre hinweg wird so deutlich: Die Tiere haben es regional schwer, stabile Populationen aufzubauen. „Frühe Allerweltsarten, wie der Grasfrosch, werden immer weniger und andere Arten wie die Gelbbauchunke, verschwinden gebietsweise ganz“, bedauert Thomas Hefele, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe. Deshalb ist jede Hilfe wichtig. Wer die Aktion unterstützen will, wendet sich an die lokale Kontaktadresse dillingen@bund-naturschutz.de.

    Es werden an folgenden Strecken Zäune aufgebaut: In der Heidenau zwischen Buttenwiesen (Pfaffenhofen/Zusam) und Tapfheim (Donaumünster), an der Gemeindeverbindungsstraße Prettelshofen Richtung Wertingen und auf der Strecke zwischen Eppisburg und Binswangen.

    Auch Gülle und Wiesenpflege sind Probleme

    Nicht nur Straßen sind eine Gefahr für die Amphibienwanderung. Denn unglücklicherweise fällt jedes Jahr die Hauptwanderzeit der Tiere bei stärkeren Regenereignissen mit der Gülleausbringung und Wiesenpflege der Landwirte zusammen. Für die Tiere, die sich tagsüber in der Wiese verstecken, ist das Striegeln oder Walzen der sichere Tod. Gülle mit ihrer ätzenden Wirkung kann aufgrund der empfindlichen Amphibienhaut noch Tage nach der Ausbringung deren Gesundheit gefährden. Der BN bittet deshalb Landwirte, die Wiesenpflege und Gülleausbringung vor den Zäunen auf die Zeit nach der Amphibienwanderung zu verschieben. Landwirte können sich gerne an den BN wenden, um sich zeitnah über die Wanderbewegungen an den einzelnen Übergängen zu informieren. Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme in der Nähe von Amphibienzäunen oder generell Gewässern – zur Sicherheit der Tiere, aber auch der menschlichen Helfer.

    Wer was sieht, soll sich melden

    Haben Sie eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren werden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte bei uns: amphibien@bund-naturschutz.de. (pm)

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