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Landkreis Dillingen: Die Freibadsaison im Kreis Dillingen fällt wohl ins Wasser

Landkreis Dillingen

Die Freibadsaison im Kreis Dillingen fällt wohl ins Wasser

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    Die Freibäder im Landkreis Dillingen, so wie hier das Dillinger Eichwaldbad, werden heuer aufgrund der Corona-Pandemie wohl nicht öffnen.
    Die Freibäder im Landkreis Dillingen, so wie hier das Dillinger Eichwaldbad, werden heuer aufgrund der Corona-Pandemie wohl nicht öffnen. Foto: Andreas Schopf (Archiv)

    Unter normalen Umständen würde der Blick aus dem Fenster Wolfgang Behringer derzeit freuen. Die Sonne scheint, es ist frühlingshaft warm – beste Voraussetzungen, um die Freibadsaison zu eröffnen. Das Eichwaldbad in Dillingen hätte planmäßig am 16. Mai eröffnet. Daraus wird nichts.

    Corona: Freibadsaison im Kreis Dillingen fällt wohl ins Wasser

    Wegen der Corona-Pandemie ist an eine Badesaison nicht zu denken. Wohl weder im Mai, noch im Laufe des Sommers. „Stand jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass das Bad in diesem Jahr überhaupt noch aufmacht“, sagt der Werkleiter der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen.

    In Deutschland sind Großveranstaltungen bis 31. August verboten. In diese Kategorie ordnet Behringer einen schönen Sommertag im Eichwaldbad ein, wenn sich 3000 Besucher auf den Wiesen und im Wasser tummeln. In diesem Fall Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, sei „schier unmöglich“. Regelungen, wie beispielsweise ein Limit an Besuchern oder eine Begrenzung der Badedauer, halte er für schwer umsetzbar. „Ein Bad ist ein Begegnungsort“, sagt er. Es gehe um einen gemeinsamen Kaffee am Kiosk, sich Handtuch an Handtuch zu unterhalten.

    Das Bad hergerichtet wie sonst auch

    Trotz der Umstände haben die Mitarbeiter das Eichwaldbad hergerichtet wie in jeder anderen Saison auch. Sie tätigten Pflaster- und Wartungsarbeiten, strichen ein Holzhäuschen oder kümmerten sich um den Rasen. Es bestehe ein bisschen Resthoffnung, vielleicht doch noch irgendwann öffnen zu können, dann wolle man bereit sein, sagt Behringer – auch wenn er nicht wirklich damit rechnet. Im Gegenteil: Für den Mai werden die Mitarbeiter des Bades in Kurzarbeit geschickt, Saisonkräfte und Aushilfen erhalten keinen Arbeitsvertrag. Wie es danach weitergeht, ist derzeit unklar – ebenso wie die wirtschaftlichen Folgen des geschlossenen Bades, das in einer normalen Saison ein Minus erwirtschaftet. Auf der einen Seite fallen Eintrittsgelder weg, auf der anderen Seite spart man sich Energie- und Personalkosten, sagt Behringer. Die Folgen für die Besucher, gerade für die Stammgäste, seien dagegen klar. „Es gibt viele, die die Freibadsaison herbeigesehnt haben, und die nun richtig traurig sein werden.“ Schlecht sieht es auch für Schwimmvereine aus. Da die Hallenbäder ebenfalls geschlossen sind, sieht Behringer derzeit „keine Chance“, dass Schwimmer trainieren können.

    Auch das Wertinger Bad wird wohl nicht öffnen

    Auch im Wertinger Freibad wird es heuer wohl kein Planschen geben. „Nach jetzigem Stand wird das Bad in diesem Jahr nicht öffnen“, sagt Dieter Nägele, Geschäftsleiter der VG Wertingen. Auch er verweist auf das Gebot, dass bis Ende August keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen. Bei bis zu 1000 Besuchern im Freibad Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, bezeichnet Nägele als „schlicht ausgeschlossen“. Selbst wenn die Einrichtung wieder öffnen könnte, sei ein Besuch etwas ganz anderes, betont er. Schließlich gehe es in einem Freibad um Freizeitspaß. Würde man schon mit einem beklemmenden Gefühl kommen und Abstandsregeln im Hinterkopf haben, mache ein Freibad kein Sinn. Nägele kann sich nicht vorstellen, dass in diesem Sommer ein Besuch ohne diese belastenden Gedanken möglich sein wird. Die Mitarbeiter im Wertinger Bad, das ebenfalls am 16. Mai eröffnen sollte, sind zuletzt Wartungs- und Pflegearbeiten angegangen. Beispielsweise wurde im Personalraum geweißelt. Auch kümmerten sich die Mitarbeiter verstärkt um die Grünanlagen im Bad, was in normalen Zeiten Aufgabe des Bauhofs ist. Auch wenn das Bad nicht öffnen wird, sind laufend Arbeiten zu erledigen, betont Nägele. Beispielsweise müssen die Filter gespült werden. Im Moment gebe es noch genügend Aufgaben, dies könnte sich jedoch ändern. Eine Kassenmitarbeiterin wurde bereits in einen anderen Bereich versetzt, um Büroarbeiten zu erledigen. Man werde auch überlegen, ob und wie man das verbleibende Personal woanders einsetzen kann, kündigt Nägele an. Auch Kurzarbeit könne ein Thema werden.

    Jetzt soll die Zeit anderweitig genutzt werden

    Im Freibad Lauterbach ist alles so weit hergerichtet, dass man den Betrieb Mitte Mai hätte aufnehmen können. Hans Kaltner, der Bürgermeister von Buttenwiesen, erklärt aber: „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir das Freibad heuer vermutlich nicht mehr öffnen werden.“ Dabei hatte das Bad, das idyllisch am Waldrand liegt und vor allem von Familien geschätzt wird, erst im vergangenen Jahr die Liegefläche vergrößert. Laut Kaltner gibt es jetzt Überlegungen, die Zeit ohne Badegäste zu nutzen, um das Funktionsgebäude samt Umkleiden, Duschen, Kiosk und Sauna zu sanieren. In Absprache mit der Wasserwacht könnten die Räumlichkeiten auf Vordermann gebracht werden. Das Gebäude ist immerhin seit 1975 in Betrieb und wurde zeitweise auch vom Sportverein genutzt.

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