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Landkreis Dillingen: Die Coronafallzahlen im Kreis Dillingen sinken, aber...

Landkreis Dillingen

Die Coronafallzahlen im Kreis Dillingen sinken, aber...

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    So eingepackt ist das medizinische Personal unterwegs, wenn es Covid-19-Patienten behandelt.
    So eingepackt ist das medizinische Personal unterwegs, wenn es Covid-19-Patienten behandelt. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Die gute Nachricht: Die Corona-Fallzahlen im Landkreis Dillingen sinken. Die schlechte Nachricht: die Zahl der Intensivpatienten noch nicht. Dr. Wolfgang Geisser, ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Dillingen und Koordinator der Zusammenarbeit der Kliniken in Nordschwaben sowie der Uniklinik Augsburg, kann das Phänomen erklären.

    Erst zehn bis 14 Tage nach der Infektion werden Patienten, bei einem schweren Verlauf, intensivpflichtig. So lässt sich erklären, dass zwar der Druck auf die Normalstation abnimmt, auf den Intensivstationen – und zwar in ganz Nordschwaben, aber immer noch sehr angespannt ist. „Und wir haben unter den Intensivpatienten auch sehr junge. Denen geht es leider richtig schlecht“, sagt Dr. Geisser. Auch Patienten unter 60 gehören dazu.

    Immer wieder werden Patienten verlegt, auch innerhalb des Landkreises Dillingen

    „Es kann jeden treffen, auch Menschen, die voll im Leben stehen“, betont der Arzt. Während vor allem für ambulant versorgte Covid-19-Patienten immer neue Substanzen auftauchen, die helfen, sei das bei den Fällen, die künstlich beatmet werden müssen, noch nicht so. In einem frühen Krankheitsstadium könne man viel tun. „Viele Patienten erholen sich ja auch. Aber 20 bis 25 Prozent der beatmungspflichtigen Patienten überleben es nicht.“

    Weil immer noch viele Intensivbetten für mögliche Covid-19-Patienten vorgehalten werden, fehlen zum Teil die Betten für andere schwer kranke Patienten. Die Corona-Zahlen für den Landkreis DillingenDeswegen werden immer wieder Patienten verlegt. „Am Dienstag haben wir einen Patienten aus Wertingen und einen aus Augsburg übernommen, der eine ist an Corona erkrankt, der andere nicht, aber eben ein Intensivpatient“, erklärt der Mediziner.

    Was hält der Dillinger Mediziner vom Lockdown bis 15. Februar?

    Dr. Wolfgang Geisser
    Dr. Wolfgang Geisser Foto: Kreiskrankenhäuser Dillingen-Wertingen

    Die Zusammenarbeit mit den Kliniken in Nordschwaben habe sich gut eingespielt. Die Impfbereitschaft der Mitarbeiter sei zufriedenstellend. Aktuell läuft die Zweitimpfung der hochpriorisierten Kollegen. Für alle anderen Beschäftigten der Krankenhäuser gibt es derzeit keinen Impfstoff.

    Persönlich wäre Dr. Geisser ein längerer Lockdown als bis Mitte Februar lieber. Als Arzt und Wissenschaftler würde er sich eine Entscheidung darüber auf Basis medizinisch-epidemologischer Untersuchungen wünschen. Es gebe sehr gute Untersuchungen darüber, wann das Lockern eines Lockdowns sinnvoll ist. Doch das Wichtigste sei, dass die Fallzahlen sinken und unten bleiben. „Das müssen wir schaffen.“

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