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Landkreis Dillingen: Die Corona-Fallzahlen für die Orte im Landkreis Dillingen

Landkreis Dillingen

Die Corona-Fallzahlen für die Orte im Landkreis Dillingen

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    Der Dillinger Landrat ärgert sich über verzögerte Impfstoff-Lieferungen und schlägt eine Alternative vor.
    Der Dillinger Landrat ärgert sich über verzögerte Impfstoff-Lieferungen und schlägt eine Alternative vor. Foto: Michael Kappeler/dpa

    Die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis Dillingen sinkt nicht. Obwohl immer mehr Menschen geimpft werden. Am Montag hat das Dillinger Landratsamt die Corona-Fallzahlen in den Kommunen seit Beginn der Pandemie veröffentlicht.

    Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Dillingen lag am Dienstag bei 182,3 (im Kreis Günzburg bei 233,8, im Kreis Augsburg bei 190,8). Annähernd so hoch war die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Dillingen zuletzt am 18. Dezember vergangenen Jahres. Parallel dazu breitet sich die britische Corona-Mutation B1.1.7 immer weiter im Landkreis aus. Insgesamt sind 483 Fälle bestätigt worden.

    Um die Pandemie einzudämmen, gelten nicht nur die Corona-Regeln, es wird auch immer mehr geimpft. Doch das Problem ist nach wie vor, dass nicht genügend Impfstoff da ist. Das beklagt Dillingens Landrat Leo Schrell in einer Pressemitteilung vom Montag.

    Demnach haben die stationären und mobilen Impfteams des Impfzentrums des Landkreises Dillingen in Wertingen seit Beginn der Impfkampagne am 26. Dezember 2020 rund 19.500 Erstimpfungen vorgenommen.

    Bereits zum 1. März dieses Jahres wurde die Kapazität des Impfzentrums auf 700 Impfungen pro Tag ausgebaut. Seinerzeit wurde für spätestens Ende März deutlich mehr Impfstoff in Aussicht gestellt. Darauf wollte der Landkreis vorbereitet sein.

    Was Dillingens Landrat am Dienstag vorhat

    Landrat Leo Schrell zeigt sich deshalb massiv enttäuscht darüber, dass unverändert zu wenig Impfstoff in der Region ankommt und das Impfzentrum seine Kapazität bei Weitem nicht ausschöpfen kann.

    Dillingen Landrat Leo Schrell
    Dillingen Landrat Leo Schrell

    Für diese Woche sei Impfstoff im Umfang von 1.428 Impfungen mit Biontech und 700 Impfungen mit Moderna zugesagt. „Das ist weniger als in der Woche zuvor“, betont Schrell.

    Er will deshalb die für den heutigen Dienstag anberaumte Arbeitstagung der schwäbischen Landräte nutzen, um eine Initiative gegenüber der Bayerischen Staatsregierung zu ergreifen, die Impfstoffverteilung flexibler zu handhaben.

    Schrell fordert dabei ein, die Realität in den Arztpraxen zu berücksichtigen. So erteilt er der am Wochenende bekannt gewordenen Forderung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), dass die Impfzentren etwa ab Anfang Juni grundsätzlich keine Erstimpfungen mehr vornehmen sollten, damit die Umschichtung des Impfstoffs in die Praxen sicher gelingt, eine klare Absage und bezeichnet die Forderung schlichtweg als „realitätsfern“.

    Das Problem: Der Ärztemangel im Landkreis Dillingen

    In der Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 19. März 2021 war festgelegt worden, dass die Impfzentren in dieser Woche bundesweit insgesamt 2,25 Millionen Impfdosen erhalten sollten.

    Demgegenüber sollten die Arztpraxen deutlich mehr, nämlich 3,17 Mio. Impfdosen erhalten. „Die Realität sieht zumindest im Landkreis Dillingen allerdings anders aus“, betont Landrat Schrell. Im Landkreis Dillingen hat eine Umfrage des koordinierenden Arztes Dr. med. Alexander Zaune bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten eine realistische Kapazität von 1.100 Impfungen pro Woche ergeben. Dies sei unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass die Hausarztdichte im Vergleich zu anderen Regionen im Kreis Dillingen geringer ist und derzeit zwei Hausarztsitze vakant sind.

    Dr. Zaune unterstützt deshalb laut Pressemitteilung die Forderung von Schrell, den Impfstoff zunächst nach dem Bevölkerungsanteil gerecht auf die Landkreise und kreisfreien Städte zu verteilen und den Impfstoff, den die Arztpraxen mangels räumlicher und personeller Kapazitäten nicht abrufen und verimpfen können, dem Impfzentrum zur Verfügung zu stellen.

    „Dann könnten wir in einer effektiven und effizienten Partnerschaft den Impfturbo im Landkreis endlich zünden und den Menschen, die auf eine Impfung warten, wesentlich früher ein Angebot machen“, erklären Schrell und Dr. Zaune unisono. So sind im Landkreis Dillingen derzeit rund 10.000 Menschen der Priorisierungsgruppe 3 registriert. Bereits seit vergangener Woche werden im Impfzentrum regelhaft Personen der Prio 3 geimpft.

    So viele Menschen sind im Landkreis Dillingen bislang geimpft

    Die am Montag frisch veröffentlichte Impfstatistik des Landkreises zeigt: Insgesamt 6,5 Prozent der Einwohner im Landkreis Dillingen haben inzwischen ihre zweite Impfung erhalten, 22,7 Prozent die erste.

    Von den insgesamt 6.257 Menschen, die ihre zweite Impfung erhalten haben, wurden zehn bei niedergelassenen Ärzten geimpft, alle anderen im Impfzentrum in Wertingen, durch mobile Teams oder in Krankenhäusern. Von den insgesamt 21.903 Geimpften, die die erste Dosis erhalten haben, wurden 2397 bei den niedergelassenen Ärzten geimpft.

    Die Impfquote in Dillingen (Zweitgeimpfte) liegt mit 6,5 Prozent leicht über der im Nachbarlandkreis Augsburg (6,4 Prozent) – aber unter der bayerischen Impfquote (6,9 Prozent), der baden-württembergischen (sieben Prozent) und der bundesweiten (7,2 Prozent).

    Bei der Erstimpfung ist Dillingen mit 22,7 Prozent nicht so weit wie der Landkreis Augsburg (23,7 Prozent), Bayern insgesamt (24,2 Prozent), Baden-Württemberg (22,5 Prozent) und Deutschland (23,4 Prozent). (mit pm)

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