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Landkreis Dillingen: Das Personal der Krankenhäuser in Wertingen und Dillingen leidet mit

Landkreis Dillingen

Das Personal der Krankenhäuser in Wertingen und Dillingen leidet mit

Cordula Homann
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    Das Abschiednehmen von Verstorbenen ist in der Corona-Pandemie in vielerlei Hinsicht anders. Darunter leiden Patienten und ihre Angehörigen, aber auch die Mitarbeiter der Krankenhäuser. Im Bild ein Patient, der Corona hat und künstlich beatmet wird und Klinikpersonal in Schutzanzügen.
    Das Abschiednehmen von Verstorbenen ist in der Corona-Pandemie in vielerlei Hinsicht anders. Darunter leiden Patienten und ihre Angehörigen, aber auch die Mitarbeiter der Krankenhäuser. Im Bild ein Patient, der Corona hat und künstlich beatmet wird und Klinikpersonal in Schutzanzügen. Foto: Ulrich Wagner (Symbol)

    Wir stellen täglich die aktuellen Corona-Fallzahlen im Landkreis Dillingen vor. Wir berichteten von den beiden fürchterlichen Corona-Ausbrüchen in den beiden Pflegeheimen in Bissingen und Wertingen. Selbst das Impf-Thema haben wir von verschiedenen Seiten beleuchtet – auch, wie medizinisches Personal dazu steht. Doch bislang fehlte die Sicht von Ärzten und Pflegern auf den dramatischen Ausgang, den eine Corona-Erkrankung oft genug nimmt: das Sterben.

    Ihrem eigenen Anspruch, jedem Patienten den Abschied so schmerzfrei und angenehm wie irgendmöglich zu gestalten, konnten die Häuser schon vor der Corona-Pandemie nicht immer gerecht werden, wenn etwa die Zeit fehlte. Doch zumindest konnten sie mit Patienten und deren Angehörigen sprechen und sie auf das Ende vorbereiten.

    Sich nicht anzustecken, hat höchste Priorität

    Damit ist es jetzt vorbei. Die oberste Priorität hat nun, sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Die Konsequenzen sehen die Mitarbeiter im Krankenhaus wie unter einem Brennglas. Denn dort kommt alles zusammen: Schwerkranke Corona-Patienten, mit denen man durch den Schutzanzug hindurch nicht kommunizieren kann, die aber teils wochenlang gepflegt werden – und das Virus doch nicht überleben. Verzweifelte Angehörige, die in den letzten Stunden ihren Vater, ihre Oma, nicht im Arm halten können, weil die Ansteckungsgefahr zu groß ist.

    Sie machen Überstunden, lassen Pausen aus, übernehmen Dienste

    Und nicht zuletzt Kollegen, die seit Monaten Überstunden machen, Pausen auslassen und Dienste übernehmen, damit der Laden weiterläuft – oft noch mit der Angst im Nacken, sich selbst anzustecken.

    Dazu kommen schwerkranke Patienten, die sich bis zuletzt aus der gleichen Angst heraus nicht zum Arzt getraut haben, jetzt aber dringend operiert werden müssen. Mit all dem müssen die Menschen in unseren Krankenhäusern jetzt auch noch umgehen – egal, wie angespannt oder ausgelaugt sie sind. Und wenn wir die Corona-Pandemie nicht in den Griff kriegen, sogar noch länger.

    Da scheint es wesentlich leichter, sich an die AHA-Regeln zu halten und Kontakte zu vermeiden. Damit sich bald für alle die Situation wieder normalisiert und auch die Menschen, die an einem Krankenhaus tätig sind, endlich durchatmen können.

    Lesen Sie dazu den Bericht: Corona im Kreis Dillingen: Auch Ärzte und Pfleger trauern um die Patienten

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